Burma vor vielen Jahren. Die Spitzhacke einer Bauersfrau fällt direkt in ein Schlangennest. Um nicht von ihrem öfters mal
besoffenen Ehemann vermöbelt zu werden, muß sie ihr Werkzeug unbedingt wiederbekommen. Also verspricht sie der
Laserstrahlen verschleudernden und sehr sprachbegabten Schlange sich in sie zu verlieben.
Nachdem sie eine Nacht mit dem sehr attraktiven Tier verbracht hat, stellt sich allerdings heraus, daß die Schlange in Wahrheit ein
verwunschener Prinz ist. Also bleibt es natürlich nicht bei einer heißen Nacht. Irgendwann kommt aber selbst der dümmste Bauer
hinter die Machenschaften seiner inzwischen von dem Tier geschwängerten Frau und so gibt es am nächsten Tag einen leckeren
Schlangeneintopf.
Als der Bauer dann von seiner kleinen Tochter erfährt das Mama schwanger ist, rastet er endgültig aus und macht kurzen Prozeß.
Mit einem gezielten Hieb seines Degens leitet er eine Frühgeburt ein, bei der seine Frau verständlicherweise ums Leben kommt.
Doch leider kann ihm eine der nun geschlüpften Schlangen entkommen. Bei ihrer Verfolgung richtet er sich eher unfreiwillig mit
dem eigenen Degen und später darf auch noch die kleine Tochter durch einen Zufall dahinscheiden.
So kann die kleine Schlange bei einem Priester zu einer stattlichen Frau heranreifen, die eines Tages einen jungen Mann vor dem
Ertrinken rettet. Dieser nimmt sie aus lauter Dankbarkeit bei sich in der Stadt auf. Es kommt natürlich wie es kommen muß und die
beiden jungen Leute verlieben sich ineinander. Leider ist der stattliche Mann aber schon der unsympathischen Nachbarin
versprochen, die von ihrer neuen Nebenbuhlerin gar nicht angetan ist. Also konsultiert sie eine gar bitterböse Hexe und
gemeinsam nimmt man den Kampf mit der unliebsamen Widersacherin auf. Vor einem Wasserfall kommt es dann zum
entscheidenden Gefecht, das von dem Priester und der Hexe mit allerlei Laserstrahlen ausgetragen wird.
Na endlich, mit Snaker besinnt sich das burmesische Kino auf Traditionen, die man ganz besonders bei früheren Arbeiten
des Nachbarn Thailand so lieben gelernt hat. Denn anstatt wie das thailändische Kino heutzutage auf ein dickes Budget und
eine technisch saubere Umsetzung zu setzten, gibt es hier Trashkino der alten Schule zu "bewundern".
Aber seien wir jetzt mal ehrlich, wer glaubt das Snaker ein ähnliches Unterhaltungsniveau wie einige Schundperlen der Achtziger
erreicht, der sieht sich gewaltig getäuscht. Ab und an blitzt zwar die unfreiwillige Komik auf, wir hätten es da mit sprechenden
Schlangen, ganz ganz miesen Lasereffekten und katastrophalen Darstellerleistungen zu tun, doch kann man diese Szenen
weitestgehend mit der Lupe suchen. Ein richtiger Kracher ist lediglich die Szene, in der die gesamte Familie mehr oder weniger
unbeholfen aus dem Leben scheidet. Diese Tode sind wirklich absolute Spitze und dermaßen (natürlich unfreiwillig) komisch, daß
es eine wahre Freude ist. Mehr Schenkelklopfer dieses Kalibers hat Snaker für den Fan des schlechten Geschmacks aber kaum
zu bieten.
Die meiste Zeit verbringt man damit, sinnloses Zeug zu palavern, so daß selbst die Nerven des hartgesottensten Zuschauers auf
eine enorme Geduldsprobe gestellt werden. Zudem ist die Inszenierung absolut unterirdischer Natur und auch die Leistungen der
Schauspieler, wenn man sie denn tatsächlich als solche bezeichnen will, sind unter aller Kanone. Einzig und allein die Darstellerin
der bösen Hexe bereitet durchweg Spaß. Scheinbar haben die Macher die nächstbeste Oma an der Straßenecke angesprochen
und sie gleich ohne Casting für die Rolle besetzt. Oma geht jedenfalls mit großer Inbrunst und Dramatik in ihrer Rolle auf. Natürlich
ist ihre Leistung auch jenseits von gut und böse, doch genau dadurch verbreitet sie auch soviel Fun.
Nach all dieser vernichtenden Kritik bleibt nur eine letzte Frage offen. Haut der Film denn wenigstens splattertechnisch richtig auf
die Kacke? Nö, auch dieser Aspekt wurde von den Machern sträflich vernachlässigt, so daß Freunde von Blood & Guts-Ware hier
ebenfalls ordentlich in die Röhre gucken werden. Außer ein bisserl Blut und ein paar zerhackten Schlangen gibt es hier nichts zu
holen.
So bleibt Snaker ein in jeder Hinsicht mieses und ultralangweiliges Machwerk, daß man ohne die berühmte Vorspultaste einfach
nicht durchstehen kann. Von einer richtigen Trashperle ist dieser Schund meilenweit entfernt.
(S.G.)
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