Der junge Rod und sein Kumpel Lulu sind Polizisten aus Leidenschaft. Bei einem Routineeinsatz lernen sie die junge Nutte Fanny
kennen. Nach kurzer Zeit verliebt sich
Rod in die fesche Maid, doch die kann sich nicht richtig zwischen ihm und einem Killer, der ihr einst das Leben rettete, entscheiden.
Dieser hatte ihr nach seiner Heldentat
versprochen sie aus Hong Kong zu "entführen" und mit ihr nach Paris zu gehen. Doch er hat sich lange Zeit nicht blicken lassen.
Kein Kunststück, da er gerade eine
Haftstrafe abbüßt.
Lulu hingegen, ein Mann in den besten Jahren, ist ein stadtbekannter Casanova, der sich wegen seines nicht gerade
einwandfreien Rufes häufig mit den
Anschuldigungen seiner Ehefrau auseinandersetzten muß. Zusätzlich gibt es da noch ihre Kollegin Shirley, eine selbstbewußte
Polizistin, die auch mit allerlei privaten
Problemen zu kämpfen hat. Neben ständigen Auseinandersetzungen mit ihrem Freund, einem arroganten Komponisten, muß sie
sich noch um die Gesundheit ihres
todkranken und "Coca Cola-süchtigen" Vaters sorgen machen.
Als plötzlich Fanny´s legendärer Killer wieder auftaucht und ein Blutbad zwischen den heimischen Gangstern anrichtet, gerät das
ohnehin schon turbulente Leben der
Protagonisten noch weiter aus den Fugen.
Noch weniger als in seinen vorangegangenen Produktionen Beyond Hypothermia und
Somebody Up There Likes Me legt Patrick
Leung bei seiner nunmehr dritten
Regiearbeit sein Hauptaugenmerk auf die Actionszenen und widmet sich stattdessen viel mehr den Nöten und Verschrobenheiten
seiner Charaktere. So steckt das
Drehbuch von Task Force auch voller wunderbarer Einfälle und zutiefst menschlicher Situationen, die von den gut aufgelegten
Darstellern, hier sticht ein weiteres mal ein
brillanter Eric Tsang in einer wunderbaren Rolle heraus, mit Hingabe gemeistert werden. Task Force ist so in erster Linie auch
Drama und Komödie in einem.
Die hier dargebotenen humoristischen Einlagen muß man als sehr bodenständig bezeichnen und entstehen direkt aus den
Lebenssituationen der Protagonisten. Das
bedeutet den fast völligen Verzicht auf überkandidelten Klamauk. Inhaltlich ist der Film sehr puzzleartig und aus verschiedenen
Erzählsträngen angelegt, die sich erst zum
Ende hin zu einem Ganzen zusammenfügen. Leider gelingt es Patrick Leung hier nicht immer die einzelnen Episoden glaubhaft
miteinander zu verbinden. Das ist
allerdings auch schon der einzige Vorwurf den man Task Force machen kann.
Einen völligen Verzicht auf Schußwaffen wollte der Regisseur aber letztendlich wohl doch nicht und so gibt es hier einige brillant
inszenierte Shoot Outs zu bewundern, die
den Vergleich zu John Woos Werken kaum zu scheuen brauchen. Hiervon einmal abgesehen hat sich Patrick Leung aber
endgültig von den Einflüssen seines großen
Lehrmeisters, der übrigens in einem Cameo zu bewundern ist, emanzipiert und bietet mit Task Force nun ein höchst
eigenständiges Kinoerlebnis.
Eine wunderbar bunte Mischung die es scheinbar spielerisch schafft, die besten Eigenschaften der verschiedensten Genres auf
sich zu vereinen. Daraus entsteht ein fast
makelloses Filmvergnügen, daß ohne Frage eine der unterhaltsamsten Hong Kong-Produktionen der letzten Jahre darstellt.
(S.G.)
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