Ein weiblicher und ein männlicher Killer arbeiten ohne sich zu kennen für die selbe Auftraggeberin, für die sie einige kaltblütige
Morde ausführen. Durch einen Zufall lernen
sich die Beiden dann kennen und später auch lieben. Ihrer Auftraggeberin paßt dies allerdings überhaupt nicht in den Kram, da sie
sich selbst für den männlichen Killer
interessiert. Als einer seiner Aufträge fehlschlägt und ihm zusätzlich noch ein Polizeiinspektor auf die Schliche kommt, erhält die
Killerin von ihrer Chefin und ihrem durch
und durch bösartigen Komplizen einen neuen Auftrag. Ihr neues Ziel ist ihr Geliebter. Nun muß sie sich entschließen, ob sie für ihre
Liebe kämpfen oder selbst zum Ziel
ihrer Auftraggeber werden will.
Auf visueller Ebene stimmt bei A Taste Of Killing And Romance durchweg alles. Beginnend mit einer tollen Kameraführung bis hin
zu viel und zudem auch gut
eingesetzter Zeitlupe ist hier alles vorhanden was das Herz begehrt. Bedingt durch diese formale Klasse kommt man auch nicht
umhin, die Actionszenen als ziemlich
gelungen zu bezeichnen. Die zwar recht kurzen Schießereien sind durchweg cool inszeniert und dürften sicherlich jeden
Bloodshed-Fan zufriedenstellen.
Leider ist A Taste Of Killing And Romance inhaltlich dafür um einiges unbefriedigender ausgefallen. Die Geschichte ist
stellenweise viel zu hanebüchen und mit einigen
völlig unglaubwürdigen Momenten versehen, die man mit dem besten Willen nicht mehr durchgehen lassen kann. Auch die
Liebesgeschichte zwischen Andy Lau und
Anita Yuen, die man als eiskalte Killerin sowieso als Fehlbesetzung bezeichnen muß, läßt einen absolut kalt und geht völlig am
Zuschauer vorbei. Das sorgt insgesamt
für einige Längen, bei denen man des öfteren gewillt ist die Vorspultaste zu betätigen. Das enorm schwache Drehbuch hat
natürlich auch Spuren bei den
Charakterzeichnungen hinterlassen. Die Figuren brechen zu keiner Zeit aus den üblichen Klischees aus und ihre Handlungen
nehmen manches Mal doch arg groteske
Züge an. Um z.B. die Bösartigkeit von Mark Chengs Charakter zu unterstreichen, bringt dieser völlig ohne Zusammenhang zur
Geschichte eine Großmutter und ihre kleine
Nichte um. Tja, und weil deren zwergenhafter Hund wohlgemerkt einmal leise bellt, steckt er ihn kurzerhand in eine
Wäschetrockner und los geht's mit Getöse. Das ist nur
eine von vielen Szenen die unheimlich platt und aufgesetzt wirken.
Auch erreicht der Film, bedingt auch durch ein paar grobe Brutalitäten, ab und zu ein etwas sleaziges Niveau, daß völlig konträr zu
seinem formal erstklassigen Charakter
steht. Das sind einige Schwachpunkte, die den Film direkt in die Durchschnittlichkeit treiben. Die visuelle Umsetzung kann zwar
wieder einiges wettmachen, doch
letztendlich reicht das nicht aus, um A Taste Of Killing And Romance wirklich überzeugend wirken zu lassen. Dafür sind die
inhaltlichen Schwächen einfach zu
schwerwiegend. Man mag gar nicht daran denken, was aus dem Film hätte werden können, wenn die Geschichte nicht annähernd
so banal ausgefallen wäre. Schade.
(S.G.)
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