Tian Di
Hongkong, 1994

Regie:
David Lai Dai Wai

Darsteller:
Andy Lau Tak Wah, Damian Lau Chung Yan, Cherie Chan Siu Ha, Gu Bao Ming, Chin Shih Chieh
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Schanghai in den 30er Jahren. Korruption ist an der Tagesordnung und herrschen tut hier nicht der Gouverneur, sondern die Triaden. Deshalb wird der junge Regierungsbeamte Pang nach Schanghai geschickt, um der Korruption und vor allem dem Opiumhandel Einhalt zu gebieten.

Schnell muß er erkennen, daß von Seiten des Polizeichefs keinerlei Hilfe zu erwarten ist, da dieser schon lange auf der Gehaltsliste der Gangsterbosse steht und inzwischen selbst Karriere in den Triaden gemacht hat. Also scharrt Pang eine kleine Truppe unbestechlicher um sich und versucht die Drogenschmuggler mit gezielten Aktionen zu schwächen. Als dies gelingt üben die Gangster allerdings grausame Rache. Pangs Frau wird auf offener Straße förmlich hingerichtet. Jetzt wird sein Auftrag zur Privatfehde und er schwört auf ebenso brutale Weise Rache an seinen Peinigern zu nehmen.



Produziert von Andy Laus eigener Produktionsgesellschaft ist Tian Di ein weiteres konsequent auswegloses Drama, das lediglich dazu dient, seinen Star in ein heldenhaftes Licht zu setzen. So wurde die Geschichte auch mit großem Prunk in Szene gesetzt. Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert. Aufwendige Sets und viele Statisten dürften den Film zu einer enorm teuren Angelegenheit gemacht haben. Regisseur David Lai gibt sich jedenfalls redlich Mühe das ganze auch visuell entsprechend umzusetzen und läßt Tian Di so formal neben Daughter Of Darkness zu seinen besten Arbeiten zählen.

Leider kommt der Film trotz seines riesigen inszenatorischen Aufwands inhaltlich äußerst schwachbrüstig daher. Was scheinbar als Epos geplant war, verkommt auf Grund seines dürftigen Drehbuchs zum simplen 08/15-Drama. Die alles andere als mitreißende Geschichte weist wieder einmal starke Parallelen zu The Untouchables auf, scheinbar der Lieblingsfilm vieler Hongkong-Regisseure Anfang der 90er, und spult den Plot ohne größere Höhepunkte herunter. Zum Ende hin schlägt das Drehbuch dann in eine typische Revenge-Story um, und läßt den Film ganz gewaltig aus dem Ruder laufen. Dem Zuschauer wird eine Unglaubwürdigkeit nach der nächsten und ein schwachsinniges Ende aufgetischt, das die gesamte Geschichte vollständig ad absurdum führt. Auf formaler Ebene gibt es an der Arbeit von David Lai allerdings nichts größeres auszusetzen, doch er schafft es leider zu keiner Zeit, seine Charaktere dem Publikum näher zu bringen.

Andy Lau darf hier zwar seine große Leidensfähigkeit aufs neue unter Beweis stellen, doch er bleibt insgesamt äußerst blaß. Das ist eine Tatsache, die leider auch alle anderen Protagonisten mit ihm teilen. Durchweg gelungen sind hier wirklich nur die stellenweise recht heftigen Actionszenen. Darin geht es gewohnt hart und spektakulär zu Sache. So ist Tian Di dank der zahlreichen Schießereien, halsbrecherischen Stunts und seiner aufwendigen Sets ganz sicher kein Langeweiler, doch bei einer Produktion dieses Ausmaßes ist das definitiv zu wenig.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 


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