Die hübsche Macy wird am Tage ihrer Hochzeit von ihrem japanischen Bräutigam sitzen gelassen. Zusammen mit dem
Architekten
Tommy fliegt sie nach Japan um den
Ausreißer zur Rede zu stellen. Doch leider bleibt der Gesuchte unauffindbar. Unerwartete Hilfe erhalten sie in Tokyo von
Privatdetektiv Lenny, der sich ebenfalls auf der
Suche nach ihrem Bräutigam befindet. Als sich dann herausstellt, daß Macys Zukünftiger eine Affäre mit dem Liebchen eines
Yakuzaführers hatte und zusätzlich noch in
eine Spionageaffäre verwickelt ist, geraten unsere drei Helden laufend in äußerst brenzlige Situationen, in denen das
kämpferische Können Lennys und Tommys ein
ums andere Mal gefragt ist.
Endlich mal wieder eine fette Actiongranate aus Hongkong bei der das allseits beliebte Zusammenspiel mit Humor auch
funktioniert. So gewinnt Tokyo Raiders noch vor
Downtown Torpedoes ganz locker das Rennen um den besten
Action-No Brainer der letzten Jahre.
Die völlig konfuse Story bedarf natürlich auch hier keiner weiteren Erwähnung. Sie dient wie üblich nur als Aufhänger für eine
brillante, äußerst schnelle Action- und
Stuntorgie. In dieser Hinsicht wird trotz der in Sachen Martial Arts eher unbedarften Hauptakteure Tony Leung und Ekin Cheng
absolut phänomenales geboten. Dies hat
man aber wohl weniger dem Choreographen als Regisseur Jingle Ma zu verdanken, der diesen Szenen durch geschickten und
absolut tadellosen Einsatz von Kamera
und Schnitt zu halsbrecherischer Rasanz verhilft.
Endlich erwähnenswert ist hier auch mal der Score, der für Hongkonger Verhältnisse erstaunlich groovig geraten ist und die
Wirkung der tänzerischen Martial Arts
Einlagen noch um einiges verstärkt.
Das absolute Highlight von Tokyo Raiders ist aber sein Hauptdarsteller Tony Leung. Gibt es im heutigen Hongkong Kino
eigentlich ein
weiteren Darsteller, der neben seinem
unglaublichen Charisma noch dermaßen schelmisch wirken kann? Man ist von Beginn an fasziniert von der Wirkung dieses Kerles
und wird von seiner darstellerischen
Klasse absolut gefangengenommen, so daß ganz besonders die Unfähigkeit des anderen Sympathieträgers Ekin Cheng partout
nicht auffallen will. Irgendwie realisiert
man gar nicht, daß hier neben Leung noch andere Darsteller anwesend sind.
Wenn es neben der Story an Tokyo Raiders irgend etwas auszusetzen gibt, dann das der Showndown ruhig ein wenig länger und
spektakulärer hätte ausfallen können.
Ansonsten bietet diese Produktion aber fast nicht zu überbieten Martial Arts-Unterhaltung mit, das sei hier mal hervorgehoben,
wirklich richtigen komischen Einlagen.
(S.G.)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |