Mickey wandert zusammen mit seinem Bruder Paul von Hongkong nach Amerika aus, um bei dort lebenden Verwandten ein
besseres Leben zu führen. Im Gegensatz zu
Paul, der schon mit der Absicht nach New York gekommen ist, bei den Triaden in Chinatown Karriere zu machen, versucht Mickey
zunächst alles um ein ehrbares Leben
zu führen. Doch nicht zuletzt auch wegen Pauls Verhalten, daß Mickey immer wieder an die Grenze der Legalität bringt, gerät auch
er immer wieder in den Dunstkreis der
Triaden. So merkt er schnell, das auch ihm, vor allem dank seiner ehrlichen und sachlichen Art, nichts im Wege steht, um bei den
Triaden groß herauszukommen.
Die siebte Regiearbeit des Ex-Polizisten und auf Cop-Rollen abonnierten Phillip Chan ist ein aufwühlend in Szene gesetztes
Triadendrama, daß in erster Linie durch
seine herb realistische Darstellung der Lebensumstände der chinesischen US-Einwanderer besticht.
Wenn seine Inszenierung desöfteren auch noch etwas grob wirkt, so erreicht Tongs - A Chinatown Story aber gerade dadurch
seine Nähe zum wirklichen Alltag der
US-Chinesen. Hauptdarsteller Simon Yam liefert hier in einer seiner ersten Kinorollen eine klischeefreie und rundum gelungene
Leistung und spielt den zwischen
Machtgier und Rechtstreue hin und her gerissener Triadeneinsteiger mit großer Glaubwürdigkeit. Chan hat so leichtes Spiel, den
vor allem durch seine Naivität bedingten
unfreiwilligen Aufstieg seines Hauptdarstellers in der Welt der Triaden mit großer Realitätsnähe zu schildern.
Leider kann das Drehbuch dieses Niveau bei den anderen Figuren oft nicht halten, da sie häufig in die üblichen stereotypen
verfallen und ihre Intentionen teilweise nur
bedingt nachvollziehbar sind. Auch ist es nicht verständlich, daß er die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Yam und
einer Mitschülerin so abrupt fallen läßt.
Eine größere Einbeziehung dieser weiblichen Figur, hätte das Ganze wahrscheinlich noch ein wenig runder erscheinen lassen. So
funktioniert der Film trotz nicht gerade
zimperlicher Gewaltausbrüche vor allem als krasse Realitätsstudie des heruntergekommenen Lebensstiles der chinesischen
Auswanderer und des dadurch häufig
bedingten abrutschens in die Kriminalität. In dieser Hinsicht ist Tongs - A China Town Story dem Gros der anderen Triadenfilme
weit überlegen und schon deshalb einen Blick wert.
(S.G.)
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