China: Der Amerikaner Eric ist Spezialist für den Raub von antiken Schätzen. Sein neustes Opfer ist der alte Rivale und brutale Gangsterboss Karl. Dem klaut er ein
wertvolle Medaillon, dass der Sage nach den Weg zu dem unermesslichen Schatz von Sharira weisen soll. Auf seiner Flucht vor Karl begibt er sich zum bekannten
Zirkus "The Touch". Yin ist die große Attraktion dieses Zirkus. Ihr Vater hatte den kleinen Eric vor vielen Jahren von der Straße aufgelesen und wie einen Sohn
großgezogen. Seit seinem Werdegang als Einbrecher, ist das Verhältnis zwischen Yin und Eric allerdings mehr als gestört.
Trotzdem hat Eric einen einfachen Grund für dieses Wiedersehen. Der Vater hatte Yin und ihrem Bruder Tong mit seinem Tod eine Schriftrolle vererbt, die zusammen mit
dem von Eric gestohlenen Medaillon den Schlüssel zu dem Schatz darstellt. Yin lehnt allerdings jegliche Zusammenarbeit mit Eric ab. Tong hingegen stielt nach einem
Streit mit Yin die Karte, um den Schatz selbst zu finden.
Als Yin jedoch realisiert, dass Karl neben dem Medaillon auch die Karte in seine Hände bringen will und dabei alles andere als zimperlich vorgeht, beschließt sie in das
Geschehen einzugreifen. Zusammen mit Eric nimmt sie ihrerseits die Verfolgung auf. Kurz vor dem großen Ziel kommt es dann schließlich zum großen Showdown
zwischen den Kontrahenten.
Da ist er nun, der langerwartete Abenteuerstreifen von Kameragott Peter Pau. In The Touch schickt er seine Hauptdarstellerin Michelle Yeoh durch eine Handlung, die
sehr deutlich in der Tradition der Indiana Jones Filme steht. Letztendlich entpuppt sich das höchst unbefriedigende Endergebnis aber nur als ein tumber und seelenloser
Abklatsch der erfolgreichen Kinoreihe, dem es völlig an Phantasie und Ideen mangelt.
In der ersten Hälfte hat The Touch allerdings seine Momente, was in erster Linie den von Phillip Kwok gekonnt inszenierten Martial Arts Szenen zu verdanken ist. Hier
präsentiert sich Michelle Yeoh in guter Form, so dass zumindest phasenweise so etwas wie Kurzweiligkeit aufkommt. Mit fortlaufender Dauer werden die Kampfszenen
allerdings zugunsten einer wenig mitreißenden Verfolgsjagd durch die chinesische Provinz zurückgedrängt. Das gibt Peter Pau zwar die Möglichkeit in vielen schönen
Naturaufnahmen zu schwelgen, doch auch die können nicht darüber hinwegtäuschen, dass The Touch dabei zu einem immer langatmigeren und unspektakulären
Ereignis gerät.
Mit einer typischen Hongkong Produktion hat der Film im übrigen nicht wirklich viel gemeinsam. Es regieren ganz klar die Gesetze des amerikanischen Marktes. Das
schwache Drehbuch wird völlig phantasielos heruntergespult und mit unzähligen Stereotypen angefüllt. Vom unbarmherzige Bösewicht bis zu seinem tölpeligen Gehilfen,
ist alles dabei, das man nicht schon aus jeder x-beliebigen Joel Silver oder Jerry Bruckheimer Produktion kennt. Selbst Michelle Yeoh´s Hauptfigur bleibt weitestgehend
blass. Allein durch ihre Präsenz kann sie zwar einige der Schwächen wieder wettmachen, doch richtiggehend retten kann sie The Touch natürlich auch nicht. Dazu hat
Peter Paus zweite Regiearbeit einfach zu viele Schwächen. Ganz besonders die hohlen Dialoge und einige gar nicht komische Humoreinlagen sorgen dafür, dass das
Endergebnis nicht gerade erträglicher wird.
Sicherlich hat The Touch auch seine Momente, die aber ausschließlich visueller Natur sind. Peter Pau präsentiert erwartungsgemäß viele großartige Bilder und auch in
Sachen Ausstattung lässt sich der Film zu keiner Zeit lumpen. Mehr positives kann man der Produktion aber wirklich nicht abgewinnen, da sie insgesamt auch viel zu
wenig Actionszenen zu bieten hat. Die größte Enttäuschung ist in dieser Hinsicht ohne Frage das Finale. Anstatt hier auf die bekannten Stärken des kantonesischen
Actionkinos zu setzen, wird das Finale mit unzähligen Digitaleffekten nur so zugekleistert, wobei die Qualität der Effekte schon sehr ernüchternd ist. Der wenig
spektakuläre Endkampf findet dabei vor einer grottenschlecht animierten Digitalkulisse statt, die einfach nur lächerlich wirkt.
Trotz einiger toller Bilder bleibt ein überaus phantasieloser Abenteuerfilm, dem nur Michelle Yeoh vereinzelt kleinere Höhepunkte verleihen kann. Entsetzlich Langweilig
und enttäuschend.
(S.G.)
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