Thailand: Drogenhandel ist hier an der Tagesordnung. Mit ihrer heißen Ware bahnen sich die Kuriere ihren gefahrvollen Weg durch den großen Dschungel. Sie müssen
sich dabei nicht nur gegen allerlei Krabbeltier erwehren, sondern auch gegen verfeindete Drogenhändler.
Eines Tages gerät ein solcher Drogentransport an einem Fluss in eine Hinterhalt und wird gnadenlos niedergeschossen. Das Säckchen mit dem Drogenpulver fällt
dabei, schwupps, ins Wasser. Just in diesem Moment schwimmt eine Riesenschlange vorbei, die nichts besseres zu tun hat, als sich an dem leckeren Pulver zu laben,
um den Rest des
Lebens im Vollrausch zu verbringen. Das Vieh mutiert fortan zur menschenhungrigen Bestie, die alles verschlingt was ihr in die Quere kommt. Aber, da ja allseits bekannt
sein dürfte, dass man Abfall nicht einfach so in einen Fluss kippt, übt Mutter Natur noch grausigere Rache an der Menschheit. Sämtliches Insektengetier des Dschungels
mutiert nun zu ekligen Menschenfressern. Warum, das weiß kein Mensch.
Zur gleichen Zeit wurde im Urwald eine ausgestorben geglaubte Elefantenart gesichtet. Eine Gruppe junger Tierschützer macht sich nun auf, das seltene Lebewesen
ausfindig zu machen, um eine drohende Ausrottung durch Jäger zu verhindern. Doch anstatt sich auf den Elefanten zu konzentrieren, müssen sich die jungen Leute
vorwiegend mit ekeligen und gefräßigen Krabbeltier auseinandersetzen, dass die Gruppe nach und nach gefährlich dezimiert. Als der überlebende Rest glaubt den
Gefahren des Urwalds getrotzt zu haben, sieht man sich plötzlich mit einem noch gefährlicheren Feind konfrontiert: Der hungrigen Junkieschlange. Sind die Jugendlichen
nun in der Lage dem Vielfrass den Golden Schuß zu verpassen, oder müssen auch sie im Dschungel gnadenlos verrecken?
Hallo, was haben wir denn da feines! The Trek ist eine unterhaltsame, aber auch überaus krude Mischung aus Abenteuer- und Ökohorrorstreifen, mit der
unmissverständlichen Botschaft, dass der Raubbau der Menschheit an der Mutter Natur ganz ganz böse Folgen haben wird. Wie wunderbar, es wurde ja auch Zeit, dass
ein Film endlich mal die harten Fakten ans Licht bringt und klar Stellung zu diesem Missstand bezieht. Zumindest hartgesottene Exploitation Freaks dürften ihre Haltung
zum Thema Umweltschutz nach dem Genuss dieses Filmes noch einmal überdenken, zumal das Ganze mit einer großen Anzahl kruder Effekte, natürlich durchsetzt mit
Blut und Innereien, dargeboten wird.
Den hanebüchenen Inhalt kann man also getrost abhaken, denn nicht von ungefähr weckt die völlig aufgesetzte Ökothematik Erinnerungen an Franco
Prosperis Italoheuler Wild Beasts aus dem Jahre 1982. Die Machart ist ungefähr die gleiche, nur das The Trek dem heutigen Trend angepasst, mit unzähligen
Digitaleffekten daherkommt und ansonsten auch ein sehr anständiges Budget für sich beanspruchen konnte. Für thailändische Verhältnissen geht der Film ganz locker
als Big Budget Produktion durch. Am Exploitation Faktor ändert das freilich gar nichts, so dass Trashfans hier des Öfteren vor Freude aufjaulen dürften.
Den Horror versucht der hemmungslos überforderte Regisseur Chanchai Pantosi in erster Linie durch allerlei ekliges Getier und einige blutige Einlagen zu
erzeugen, was allerdings zu weiten Teilen ganz furchtbar in die Hose geht. Vor allem seine kläglich zum Scheitern verurteilten Bemühungen Spannung zu erzeugen, sind
phasenweise wirklich bemitleidenswert. Jedes Mal, wenn The Trek versucht den Zuschauer mit Schrecken und Schocks zu konfrontieren, wird der Film dermaßen
unfreiwillig komisch, dass es eine wahre Freude ist. Selbst in den blutigsten Szenen, und davon wird schon die ein oder andere geboten, herrscht eher Gelächter als der
vom Regisseur angestrebte Ekel. Die Regie von Pantasi wirkt nicht nur in diesen Szenen recht hilflos, was dem amüsanten Endergebnis natürlich noch weiter zu gute
kommt.
Ein weiterer Grund zur Freude sind zweifelsfrei auch die Darsteller. Scheinbar ohne jede Regieanweisung, trampeln sie völlig unbedarft durch die Gegend und wissen
allesamt nicht so recht, wie sie sich verhalten sollen. Während ihr Dialogszenen glotzen sie dann wie bekifft in die Kamera und ziehen eine Grimasse nach der anderen.
Einfach herrlich!
Ein meisterliches Trashwerk vor dem Herrn ist The Trek dennoch nur bedingt. Vereinzelte Längen sind durchaus auszumachen, obwohl sie sich in überschaubaren
Grenzen halten, da die Gruppe andauernd von gefräßigen Insekten aller Art angegriffen wird. Die Viecher bahnen sich den Weg durch sämtliche Körperöffnungen ihrer
Opfer, um beispielsweise kurz darauf, Alien ich hör dir trapsen, durch die Bauchdecke wieder herauszubrechen. Diese Effekte, die überwiegend am Computer animiert
wurden, sind dabei sicherlich nicht perfekt, doch im Vergleich zu vielen anderen aktuellen Thaiwerken noch im oberen Bereich angesiedelt.
Wer sein Herz an 70er/80er Italo Exploitation verloren hat, für den dürfte The Trek DER Film sein. Mit Blut und Innereien geht er sicherlich etwas gesitteter um als
seinerzeit die "großen Klassiker" aus Cinecitta. Trotzdem, die Herzen der Trashfetischisten könnte The Trek durchaus erobern.
(S.G.)
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zur THE TREK Kritik auf THE
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