China: Zwei Cops ermitteln gegen einen brutal vorgehenden Drogenhändlerring. Drahtzieher hinter dem Ganzen ist der
Nachtclubbesitzer Ho, der in seinem
Etablissement nicht nur hochprozentigen Alkohol verkauft. Ihm zur Seite steht die Adoptivtochter seines Drogenlieferanten, die den
Laden schnell in Schwung bringt. Die
beiden Polizisten beißen sich inzwischen fast die Zähne an dem Fall aus.
Obwohl sie keinerlei Erfolge vorweisen können, bringen sie Ho und seine Komplizin in eine mißliche Lage. Sie wissen, daß sie von
der Polizei beobachtet werden, doch
trotzdem müssen sie schnellstens eine große Menge von Heroin herbeischaffen, da ihr Vorrat zu neige geht und die Konkurrenz
bekanntlich ja nicht schläft. Also
entschließt man sich zu einem hinterhältigen Plan, durch den auch ihre gutmütige Haushälterin und ihr schwächelnder Ehemann in
die Sache verwickelt werden. Das
Geschäft muß nun schnell abgewickelt werden, da die beiden Polizisten nach und nach hinter ihr Vorhaben kommen.
Die Zeiten in denen Danny Lee als großer Star gefeiert wurde und er den Charakteren in zahlreichen kleinen und großen
Genreklassikern vom Schlage eines Organized
Crime & Triad Bureau oder gar City On Fire oder The Killer kraftvoll Leben einhauchte, sind längst vorüber. Ähnlich qualitative
und
erfolgreiche Arbeiten sind in seiner
Filmographie schon seit Jahren nicht mehr auszumachen. Statt dessen treibt Lee heute in zweit- oder drittklassigen
Genreproduktionen sein Unwesen und macht
vielleicht gerade auch durch seinen Niedergang den Absturz von Hongkongs Filmindustrie deutlich. Vieles hat sich von damals zu
heute verändert. Nur bei seiner
Rollenauswahl ist Lee sich immer treu geblieben. Wie eh und je verkörpert er auch in all diesen Billigproduktionen einen
rechtschaffenen und gradlinigen Cop, für den ein
Leben Abseits von Recht und Ordnung niemals in Frage kommen würde. So und nicht anders ist natürlich auch sein Charakter in
White Storm, einen unübersehbar mit
C-Budget ausgestatteten Actionfilm, angelegt. Mit diesem Machwerk untermauert er ein weiteres Mal sein seit Jahren
andauerndes Talent, immer in den falschen Filmen
anwesend zu sein, denn White Storm ist ein nicht gerade gelungener Rohrkrepierer der übelsten Sorte.
Die furchtbar hanebüchene Geschichte bleibt erwartungsgemäß und jederzeit den Genrekonventionen verpflichtet und ist auch
nicht für eine einzige Überraschung gut.
Ganz im Gegenteil, denn eine derart unglaubwürdige und platte Geschichte, wie sie dem Zuschauer hier aufgetischt wird, bekommt
man selbst aus Hong Kong wirklich
nicht alle Tage geboten. Ähnlich platt wie die Story sind auch die klischeegetränkten Charaktere, die selbst von den gestandenen
Mimen, Danny Lee und Roy Cheung,
äußerst schwach und uninspiriert angelegt sind. So sind die Helden hier natürlich einfach gute Menschen ohne Schwächen und die
Bösewichter durch und durch
verdorbene Individuen.
Leider hält sich Billy Chans Film auch mit der Zahl
seiner Actionszenen weitestgehend zurück,
so daß insgesamt gehörige Längen
aufkommen, die White Storm ganz besonders
im Mittelteil zu einer richtig zähen Angelegenheit machen. Außer einem wirklich gelungenem Showdown in und auf einem
fahrenden Zug, der mit einigen tollen Martial Arts
Kämpfen angereichert wurde, hat White Storm definitiv rein gar nichts zu bieten und ist so letztendlich ein totaler Langeweiler auf
der ganzen Linie.
(S.G.)
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