Im Handstreich überwältigt eine brutale Terroristengruppe die Belegschaft des größten japanischen Staudamms und übernimmt
die Kontrolle über das gewaltige Bauwerk. Sie setzen den Behörden eine Frist von 24 Stunden. Entweder sie erhalten ein
Lösegeld von fünf Milliarden Yen, oder sie öffnen den Staudamm und lassen ein mit 200.000 Menschen bewohntes Gebiet
überfluten. Um ihre Forderung zu untermauern beginnen sie mit der Tötung der Geiseln.
Die Polizei ist machtlos, da es ihnen dank eines Schneesturmes und dem gezielten Einsatz von Dynamit unmöglich gemacht wird
den Staudamm innerhalb der 24 Stunden zu erreichen. Doch die Terroristen haben nicht mit dem Controller Togashi gerechnet,
der bei der Geiselnahme entkommen konnte. Obwohl er jetzt in Sicherheit wäre, stellt er sich aus Liebe zu seinem Staudamm den
Terroristen. Außerdem hat er seinem vor einem Jahr verstorbenen Freund ein Versprechen gegeben, das er nun einlösen muß.
Bei Whiteout handelt es um einen japanischen Big Budget Actionthriller, der deutlich im Die Hard-Gewand daherkommt. In seinem
Heimatland der erfolgreichste Film des Jahres, schafft er es aber im Gegensatz zu vielen anderen Rip Offs durchaus eigenständig
zu wirken. Das liegt vor allem an seinem Drehbuch, das einige überraschende Storywendungen zu bieten hat, die zwar nicht immer
glaubhaft rüberkommen, aber insgesamt wesentlich intelligenter und ernster wirken als üblich.
Auch in formaler Hinsicht ist Whiteout einfach top inszeniert. Dieses Zusammenspiel von Drehbuch und Inszenierung macht auch
hier den Reiz aus, da es Regisseur Wakamatsu Setsurou so gelingt zu jeder Zeit konsequent die Spannung zu halten. Ein weiterer
Pluspunkt sind in dieser Hinsicht auch die Sets. Der überwältigende Staudamm, für einige halsbrecherische Actionszenen einfach
perfekt geeignet, und die karge Winter- und Berglandschaft tragen einiges zur Wirkung des Filmes bei. Gute Darstellerleistungen,
wenn auch der Anführer der Terroristen mal wieder überzeichnet ist, insbesondere von Oda Yuji runden das
positive Gesamtbild ab.
Fans von verschrobenem Japankino kann man dennoch eher abraten, da Whiteout insgesamt in sehr konventionellen Bahnen
verläuft und auch in Sachen Gewaltausbrüchen gemäßigt daherkommt. Für Freunde großbudgetierter Actionthriller bietet der Film allerdings überdurchschnittliche
Unterhaltung.
(S.G.)
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zur WHITEOUT Kritik auf THE
LONGEST SITE
- Golden Scene (Filmseite
des Hongkonger Verleihers)
- Oda Yuji
(Bericht über den Hauptdarsteller)
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