Qi ist ein Kaiser im mittelalterlichen China. Bekannt als notorischer Feigling ist er nur daran interessiert dem Protz und allen nur
erdenklichen Genüssen zu frönen.
Eines Tages begegnet er der Kriegerin Wu Yen, deren Schönheit ihn verzaubert. Er will sie sofort zu seiner Frau nehmen. Davon
ist allerdings Yin Chun, ein Geist, der nach belieben das Geschlecht wechseln kann, nicht sonderlich begeistert, da er es selbst auf
Wu Yen abgesehen hat. Also zaubert er ihr einen riesigen Schönheitsfleck ins Gesicht. Der Kaiser, den nur die Schönheit der
toughen Wu Yen interessierte, ist nun eher von ihr angeekelt und will die Hochzeit wieder überdenken.
Währenddessen nutzt Yin Chun die Gunst der Stunde und beginnt abwechselnd mal als Mann, mal als Frau den Kaiser und auch
Wu Yen zu becircen. Der Kaiser entscheidet sich schließlich für die Schönheit, doch die sorgt durch eine stattliche Anzahl von
Beleidigungen immer wieder dafür, das sich das Kaiserreich gegen feindliche Truppen zur Wehr setzen muß.
Da der Kaiser was Kriege angeht, ein völliger Hosenscheißer ist, holt er in diesen Situationen immer wieder Wu Yen aus dem
Kerker, er konnte ihre Häßlichkeit nicht mehr ertragen und ließ sie deshalb einsperren, um das Land erfolgreich gegen die Feinde
zu verteidigen. Doch als Yin Chun sich wieder einmal reichlich daneben benommen hat, stehen plötzlich die Armeen sämtlicher
Nachbarvölker vor den Toren des Landes. Jetzt stellt Wu Yen den Kaiser vor eine letzte Wahl: Entweder die Hochzeit mit ihr oder
sie wird die Führung der Truppen nicht mehr übernehmen.
Ein quietschbuntes Komödienchaos vom Regiegespann Johnnie To und Wai Ka Fai, das seinen vorhandenen Reiz vor
allem aus
dem Zusammenspiel der großartig aufgelegten Damenriege Anita Mui, Sammi Cheng und Cecilia Cheung bezieht.
Gags gibt es hier fast schon im Sekundentakt. Allerdings wirkt die ganze Angelegenheit stellenweise dermaßen derangiert, daß
man ganz sicher eine besondere Art von Humor mitbringen muß, um bei Wu Yen wirklich herzhaft ablachen zu können, denn neben
zahlreichen Volltreffern werden einem hier gleich mindestens genauso viele Kalauer geboten, die oftmals einfach nach hinten
losgehen. Der Großteil des in Wu Yen präsentierten Humors tendiert stark in Richtung früherer Stephen Chow-Gemeinheiten.
Leider erreicht er aber im Großen und Ganzen nicht deren Klasse, da wirklich nur jeder zweite bis dritte Gag auch wirklich zündet.
Jeder muß selbst wissen, ob diese Ausbeute letztendlich für ihn ausreichend ist. Streckenweise lohnt Wu Yen das Anschauen
aber in jedem Fall, doch manchmal sitzt man einfach nur kopfschüttelnd vor dem Fernseher.
Was man der Produktion insbesondere vorwerfen muß ist, daß sie mit ihren über zwei Stunden Laufzeit einfach viel zu lang geraten
ist. Eine Dauer von 90 Minuten hätte bei der eh nicht gerade abendfüllenden Handlung voll und ganz ausgereicht. Diese
Überlänge läßt den Film stellenweise recht zäh wirken. Das muß man ohne Frage auch der etwas altbackenen Inszenierung
zuschreiben, die eher etwas mit einem Fernsehspiel als mit einem Kinofilm zu tun hat. Diese recht schwerfällige Umsetzung ist
somit nicht gerade dazu angetan, die schon angesprochenen Längen zu überspielen.
Definitiv nicht der beste Film aus dem Hause Milkyway, doch schon allein die Grundidee zwei der feschesten weiblichen Stars in
Männerrollen zu stecken, verleiht dem ganzen einen gewissen Charme, der ihn durchaus mal sehenswert macht und witzig ist Wu
Yen stellenweise natürlich auch.
(S.G.)
- Milkyway Image (Homepage der Produktionsfirma)
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |