Auf der Suche nach der sagenumwobenen Stadt aus Gold stößt der Krieger Jigoku eines Tages auf eine Höhle. Dort findet der Waffennarr plötzlich ein magisches
Schwert aus Gold. Nichtsahnend, dass es sich bei seinem Fund um den Schlüssel zur Erfüllung seines großen Traumes handelt, ziehen er und seine Leute weiter. In der
Folgezeit müssen sie sich allerdings mit unzähligen Attentätern herumschlagen, die es alle auf das Schwert abgesehen haben.
Dabei läuft ihm auch die fesche Yuri über den Weg. Eigentlich wollte auch sie Jigoku zur Hölle schicken, doch sie beginnt sich langsam in den Krieger zu verlieben. Viel
Zeit zum turteln bleibt den beiden allerdings nicht, denn plötzlich sehen sie sich von einer Schar von Ninjas umringt. Denen gelingt es schließlich, dass Schwert an sich zu
bringen und Yuri zu entführen. Doch urplötzlich wird der Anführer der Ninjahorde zusammen mit dem Schwert und Yuri in die Parallelwelt Zipang geschleudert. Jigoku
beschließt nun, die wie vom Erdboden verschwundene Yuri zu suchen und auch das kostbare Schwert wieder an sich zu bringen.
Zipang, der dritte Film von Hayashi Kaizo, erweist sich als echte Überraschung im mittlerweile sehr drögen Fantasyeinerlei. Es handelt sich dabei um einen mitunter sehr
rasanten und vor allem quietschbunten Abenteuerstreifen, wie man ihn so eigentlich nur vom Hongkong Kino erwarten würde. Von Anfang an legt der Film ein
mörderisches Tempo vor und lässt neben zahlreichen gelungenen Actionszenen, einen wahren Zitatreigen auf den Zuschauer niederprasseln. Dabei wagt Hayashi den
gefährlichen Spagat zwischen Genreparodie und Hommage. Ein schwieriges Unterfangen, das aber auf Grund des gelungenen und von ihm selbst verfassten
Drehbuchs, von Erfolg gekrönt wurde.
Obwohl die Geschichte eigentlich kaum über die einer handelsüblichen Fantasymär hinauskommt, sprüht sie doch nur so vor Witz und Einfallsreichtum. Zipang besitzt im
Gegensatz zu vielen ähnlichen Filmen einfach ausreichend Charme, um trotz kleinerer Hänger, die den Erzählfluss im Mittelteil etwas ins stocken bringen, durchweg
glänzend zu unterhalten. Es sind dabei vor allem die zahlreichen Anspielungen auf nationale wie internationale Filmklassiker, die dafür sorgen, dass zu keinem Zeitpunkt
Langeweile aufkommen will und der Film so zu einem kunterbunten Spaß gerät. Die Palette der Zitate reicht von allen möglichen japanischen Klassikern wie z.B. der
Okami-Reihe bis hin zu Spielbergs Jaws. Dabei ist es ist Hayashi vorzüglich gelungen, diese ganzen Anspielungen liebevoll in das Geschehen einzuarbeiten, so dass
Zipang in diesen Szenen nie plump, albern oder gar herablassend wirkt.
Es ist aber nicht nur die detailverliebte Geschichte, die Zipang zum kurzweiligen Vergnügen werden lässt. Nebenbei können auch die Actionszenen voll und ganz
überzeugen. Vor allem im ersten Drittel legt der Film eine hohe Geschwindigkeit an den Tag und reiht eine Kampfszene an die nächste. Der Held Jigoku, eine
Anspielung
auf Nakagawa Nobuos gleichnamigen Horrorklassiker, muss dabei unter anderem gegen Zatoichi, "Cyrano de Bergerac" oder ganze Horden von Samurais und, mit
wunderbaren Gimmicks ausgestatte, Ninjas antreten. Um für die ein oder andere Abwechslung zu sorgen, hält er für jeden neuen Gegner gleich eine andere Waffe
parat. Visuell kann Zipang aber nicht nur in diesen furiosen Actionszenen begeistern. Formal hat Hayashi seinen Film einfach in allen Belangen exquisit umgesetzt. Die
Produktion ist vor allem wunderbar ausgeleuchtet und darüber hinaus noch ganz exzellent gefilmt. Angefangen bei den wunderbaren Kostümen bis hin zu den
phantasievollen Waffen, gesellt sich dann noch eine detailverliebte Ausstattung und ein prächtiges Setdesign hinzu.
So ist Zipang alles in allem ein kunterbuntes und überaus charmantes Schwertkampf- und Fantasyabenteuer, dass nicht nur Genrefans begeistern dürfte.
(S.G.)
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