City Of Desire
Hongkong, 2001

Regie:
Raymond Yip Wai Man

Darsteller:
Sandra Ng Kwun Yu, Josie Ho Chiu Yee, Alex Fong Chung Sun, Anthony Wong Chau Sang, Blacky Ko Sau Leung, Law Kar Ying, Kristy Yeung Kung Yu, Cheung Tat Ming, Alice Chan Wai, Miu Fei Lam, Lau Siu Ming, Patrick Keung Hiu Man, Chan Chiu Chiu, Charlie Cho Cha Lee
Facts
Trailer
Wallpaper
Screensaver

Sandra kommt nach vielen Jahren von Kanada zurück in ihre Heimat Macau, wo sie die Firma ihres unheilbar kranken Vaters übernehmen soll. Doch das scheinbar biedere Familienunternehmen entpuppt sich als Marktführer in Macaus Rotlichtmilieu. Nun muß Sandra eine Firma leiten, die fast ausschließlich aus Bordellen, Striplokalen und Spielkasinos besteht.

Ihr zur Seite steht die einstige Jugendliebe Johnny, der inzwischen zur Rechten Hand ihres Vaters aufgestiegen ist. Die emanzipierte Frau hat arge Probleme mit der Ausbeutung ihrer vorwiegend weiblichen Angestellten und beginnt nach und nach das Unternehmen umzukrempeln.

Zwischendurch trifft sie auf ihre ehemalige beste Freundin Pepper, die inzwischen spielsüchtig geworden ist. Sandra leiht ihr eine große Summe, die diese aber sofort wieder verspielt. Um wieder an Geld zu kommen, läßt sich Pepper zusammen mit einer Freundin auf ein gefährliches Geschäft mit Johnnys zwielichtigen Bruder ein, das sie geradewegs in ihr Verderben führt.



City Of Desire ist die eher mal überflüssige Quasifortsetzung von Portland Street Blues und wurde nahezu mit demselben Team realisiert. Regisseur Raymond Yip erreicht allerdings weder die formale Klasse noch die Kurzweiligkeit seines Vorgängers und versinkt hier im totalen Durchschnitt.

Das große Problem ist wie üblich das völlig zerfahrene Skript von Manfred Wong, der sich schon für die Drehbücher der gesamten Young & Dangerous-Reihe, Portland Street Blues und von unzähligen anderen Produktionen verantwortlich zeigte. City Of Desire hat zwar gewisse gute Storyansätze zu bieten und bleibt insgesamt relativ realistisch, nur krankt auch er wieder einmal an einer Anhäufung von völlig überflüssigen Nebenplots und fährt viel zu viele Protagonisten auf, die mit der eigentlichen Geschichte nicht das geringste zu tun haben. Diese vielen Personen machen City Of Desire leider nicht interessanter, sondern einfach nur sehr viel unübersichtlicher. Zusätzlich hagelt es förmlich die typischen Manfred Wong Plattheiten und Naivitäten, vor denen man in keinem seiner Drehbücher gefeit ist.

Der größte Schwachpunkt ist allerdings das dumme und höchst unbefriedigende Ende, das mit der eigentlichen Geschichte um Sandra Ng´s Charakter im Grunde rein gar nichts zu tun hat. So macht das Drehbuch letztlich einen höchst unfertigen und unbefriedigenden Eindruck. Auch der gewünschte reale Charakter, der durch den Einsatz von dokumentarisch angehauchtem Bildmaterial erreicht werden sollte, wirkt hier eher aufgesetzt.

Richtig überzeugen können bei City Of Desire einzig und allein die guten Darsteller. Sandra Ng meistert ihre Rolle mal wieder mit Bravour und auch Alex Fong, zeigt in seiner leider viel zu kleinen Rolle, daß er zu den besten und charismatischsten Darstellern Hong Kongs gehört. Schon auf Grund ihrer Ausstrahlung wäre es sehr wünschenswert gewesen, wenn man sich etwas mehr auf die Beziehung zwischen diesen beiden Protagonisten konzentriert hätte. Leider verliert sich die Geschichte in dieser Hinsicht nur in vielen Andeutungen und die Betrachtung ihrer scheinbar langsam aufkeimenden Liebe verläuft schließlich völlig im Sande. Das ist meines Erachtens absolut verschenktes Potential. Statt dessen wird der Schwerpunkt gegen Ende auf einen Nebenplot mit Joise Ho und ihrer Freundin gelegt, der aber nur höchst unglaubwürdig rüberkommt und kurz gesagt völlig schwachsinnig ist. Obwohl auch Anthony Wong in seiner Nebenrolle als Priester glänzen kann, wirken seine Auftritte eher störend. Anlasten muß man dies wiederum dem Drehbuchautoren, der ihm nur äußerst platte und klischeegetränkte Sätze in den Mund legt, so daß seine linguistischen Auswürfe leider immer einen etwas faden Nachgeschmack hinterlassen.

Insgesamt gesehen ist City Of Desire eine eher unbefriedigende Angelegenheit, deren gute Momente immer wieder durch zahlreiche Plattheiten getrübt werden. Mehr als durchschnittliche Dramakost wird hier so letztendlich nicht geboten.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

 

   - offizielle Filmseite

 


Name:                           Email:     

Deine Meinung     
zur Kritik:


 

CINEMA FAR EAST Search:
 
powered by FreeFind
© 2001 Sascha Garthof
www.cinemafarest.de
Alle Rechte vorbehalten