Thirteen, die Patin der Sündermeile Portland Street, ist die einzige weibliche Triadenchefin Hongkongs. Die gemeinsame
Spritztour mit einem Freund nimmt sie zum
Anlaß ihr Leben Revue passieren zu lassen.
Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen kommt sie durch ihren Vater schnell in den Kontakt mit den Triaden. Schon früh gerät sie
auf die schiefe Bahn. Als ihr Vater von
einem anderem Triaden um einen großen Lottogewinn geprellt wird, versucht sie diesem mit Hilfe ihrer besten Freundin eine
Lektion zu erteilen. Doch der Schwindel wird
bemerkt. Thirteen wird von seinen Schergen übelst mißhandelt und ihr Vater, der ihr zu Hilfe eilen will, brutal ermordet. Jetzt kennt
sie nur noch ein Ziel: Rache. Doch
gegen die übermächtigen Gegner hat sie keine Chance.
Unerwartet wird der Mörder ihres Vaters dann von Coke, der den Auftrag von rivalisierenden Triaden erhalten hat, getötet. Nach
diesem Anschlag flüchtet Thirteen mit
ihm nach China und die beiden entwickeln eine tiefe Zuneigung füreinander. Als dort plötzlich ein Triadenkrieg ausbricht muß sie
ohne Coke nach Hongkong
zurückkehren. Dort will sie in die Spitze der Triaden aufsteigen. Nach dem Mord an einem Polizisten erhält sie die Anerkennung,
die sie immer wollte und wird zur Queen
of Portland Street. Doch ihre Freude währt nicht lange, denn plötzlich wird sie in einen unausweichlichen Triadenkrieg verwickelt.
Auf der Gegenseite steht ihre einzige
männliche Liebe: Coke.
Leider kommt auch Portland Street Blues über eine arg konstruierte und sehr schematische Triadengeschichte nicht hinaus,
obwohl die Story um eine lesbische!!!
Führerin durchaus das Potential zu mehr gehabt hätte. Wo nehmen diese Asiaten immer nur diese eigenwilligen Ideen her.
Interessant ist hier aber wirklich nur die
Tatsache, daß die Geschichte aus der Sicht einer Lesbe erzählt wird. Einzig und allein dieser Umstand gibt dem ganzen ein wenig
Pfeffer. Trotzdem wollte der Funke zu
keiner Zeit richtig auf mich überspringen. Das liegt zum einen daran, daß die Story allzu schnell in festgefahrene Triadenklischees
verfällt und den Darstellern so kaum
die Möglichkeit gegeben wird, ihre Rollen etwas differenzierter anzulegen.
Außerdem ist mir Portland Street Blues einfach zu gelackt inszeniert. Hier steht die Optik ganz klar vor dem Inhalt. So ist dieses
Werk leider nicht mehr, als ein weiterer
Young And Dangerous-Klon. Einen deutlichen Verweis
gibt es dann auch durch einen
Kurzauftritt von Ekin Cheng, der mit seinem
Charakter aus dieser Serie einen
Kurzauftritt hat. Hauptdarstellerin Sandra Ng wäre ein besseres Drehbuch zu wünschen gewesen. Sie geht in der Rolle der
Thirteen voll auf und liefert eine begeisternde
Vorstellung. Mir ist völlig unklar, warum diese Frau über Jahre nur für völlig nervige Kasperrollen besetzt wurde. Gottlob hat sich
das inzwischen geändert und sie kann ihr
großes Talent seit einiger Zeit voll ausspielen. Ein weiteres darstellerisches Highlight kommt hier von Francis Ng, der einen
grandiosen Kurzauftritt als zugedröhnter
Triadenchef hinlegt.
Insgesamt gesehen ist Portland Street Blues nur als pure Unterhaltung einigermaßen genießbar. Aber als großes Drama war der
Film wohl ohnehin nicht konzipiert, da
wir es hier schließlich mit einer Wong Jing-Produktion zu tun haben.
(S.G.)
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zur PORTLAND STREET BLUES Kritik auf THE
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