Der Drogenhandel in der Unterwelt von Amsterdam wird derzeit von den Chinesen kontrolliert. Doch ein finsterer amerikanischer
Mafiaführer will das gesamte Gebiet für sich einnehmen. Also startet er einen brutalen Feldzug, bei dem Uncle Chi, das Oberhaupt
der dortigen Triaden, auf offener Straße erschossen wird.
Jetzt übernehmen Bobby und Danny, die zwei Neffen von Chi, die Führung der Triaden. Sie schwören dem Amerikaner bittere
Rache. Doch der treibt weiter sein hinterhältiges Spiel. Bobby verliebt sich unterdessen in eine junge Casinoangestellte, die
allerdings undercover ist und den Drogenhandel in Amsterdam zerschlagen soll. Doch auch sie verliebt sich in ihn, so daß sie
plötzlich zwischen den Stühlen sitzt. Währenddessen heckt der Amerikaner einen teuflischen Plan aus, mit dem er die Macht der
Triaden endgültig zerschlagen und ihre jungen Anführer zur Strecken bringen will.
Drogenhandel, Triaden und Undercovercops, die sich in ihre Opfer verlieben. Filme mit dieser Thematik gibt es auch in Hongkong
wie Sand am Meer. Allerdings hat
The Deadly Sin, der in Europa als China White vermarktet wurde, gegenüber seine
ähnlich gelagerten Konkurrenten zwei entscheidende Vorteile. Zum ersten wären da seine exotischen Handlungsorte Amsterdam,
Paris und Thailand zu nennen. Dadurch erhält die Produktion ihr eigenes Flair und sticht deshalb schon aus der Masse der
typischen Bloodshed Filme heraus. Der zweite große Pluspunkt tritt in der Person des Regisseurs zum Vorschein. Kein geringerer
als Regieikone Ronny Yu zeichnet sich für die formal makellose Umsetzung verantwortlich. Er erreicht hier zwar bei weitem noch
nicht die Klasse die er später mit seinen beiden Meisterwerken Bride With White Hair und
Phantom Lover zelebrieren sollte, doch
zu einem packenden Filmvergnügen reicht es auch bei The Deadly Sin allemal.
Wie schon angedeutet ist das Drehbuch sehr konventionell und watet tief in allen nur erdenklichen Klischees, doch die
erstklassige Inszenierung und die versierten Darsteller helfen ganz gut über dieses Manko hinweg und letztlich gibt es dann ja
auch noch einige schnittig inszenierte Shoot Outs, die den roten Lebenssaft ganz ordentlich verschwenden. So ist The Deadly Sin
zwar keine alles überragende Produktion, aber für gute und actionreiche Unterhaltung wird dennoch ausreichend gesorgt.
Noch eine kleine Anmerkung am Rande. Die Hongkong-Fassung fährt zusätzlich noch eine ca. zehnminütige Rückblende auf, in
der das enge Verhältnis von Bobby und Danny zu Uncle Chi erklärt wird. Allerdings ist dieser Rückblick für die eigentliche
Geschichte in keiner Weise von Bedeutung und zerstört den Fluß des Films ein wenig. Es ist davon auszugehen, daß diese
Szenen nur gedreht wurden, um dem kantonesischen Publikum einige heimische Stars zu bieten, denn es sind dort unter anderem
Andy Lau, Alex Man und Shing Fui On anzutreffen. Merkwürdiger Weise wurden aus der Hongkong-Fassung dann wieder einige
Szenen entfernt, die in der englischen Videofassung zu finden und für die Logik der Geschichte durchaus wichtig sind. Es kommt
dazu, daß die Videofassung aus Hongkong in einigen Gewaltszenen geschnitten ist, die englische Fassung scheint hingegen
absolut uncut zu sein.
(S.G.)
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