Nach einer Zeitungsreportage über den Selbstmord einen jungen unglücklichen Frau, diskutieren die vier Freunde Bully, der
übersinnlich begabt ist, PJ, Gabriel und
Pently darüber. Ein paar Tage später fahren sie mit zwei anderen Freundinnen zusammen auf eine Insel, wo sie in einem
gemieteten Ferienhaus ihr Wochenende
verbringen wollen.
Schon nach kurzer Zeit spürt Bully, daß in ihrer Nähe irgend etwas nicht stimmen kann. Als sie plötzlich merkwürdige Nachrichten
und Drohungen über ihre Pager
erhalten, wollen sie Hals über Kopf die Insel verlassen. Doch da ist es bereits zu spät und die ersten Toten lassen nicht lange auf
sich warten.
Lange Zeit keinen so richtig miesen Horrorfilm aus Hongkong mehr gesehen? Billy Tang bietet mit Dial D For Demons genau die
passende Gelegenheit dafür. Was die
handwerkliche Umsetzung anbetrifft gab es in der letzten Zeit zwar wesentlich schlimmeres zu begutachten, man denke da nur an
die unzähligen Schnellschüsse aus
Tony Leungs Matrix-Werkstatt, doch was bei Dial D For Demons wirklich aufstößt, ist die inhaltliche Ebene.
Der Film ist derart spannungsarm und langweilig umgesetzt, wie ein Horrorfilm nur sein kann. Das Problem ist, daß dieses völlig
auf Suspense getrimmte Machwerk,
blutige Einschübe sucht man hier vergeblich, bis zum Rand mit altgedienten Genreklischees aufgefüllt wurde. Alles ist dermaßen
ausgelutscht, daß hier nicht mal ein
Sechsjähriger vor Angst erzittern würde. Die Effekte, die ein gruseln beim Zuschauer bewirken sollen, beschränken sich hier
vorwiegend auf das andauernde und völlig
lachhafte piepen von Pagern und endlos vielen zuschlagenden Türen. Das jeder dieser Effekte mit einem "furchteinflößenden"
Geräusch auf der Tonspur unterlegt wird,
versteht sich da natürlich von selbst. Um das Maß vollzumachen, mengt man dem Ganzen einige der gerade in Hongkong so
beliebten The Ring-Anleihen bei und
schon hat man einen elendig vorhersehbaren Horrorstreifen, der zum bittersten gehört, was man die letzten Jahre so vorgesetzt
bekommen hat.
Natürlich paßt sich das von den Figuren an den Tag gelegte Verhalten diesem unterirdischen Niveau an. Ihre Handlungen sind
und bleiben zu jeder Zeit völlig
unglaubwürdig und sie begehen nicht in einem Moment eine nachvollziehbare oder gar logische Handlung. Obwohl sich das für
eingefleischte Horrorfans eigentlich
relativ leicht verschmerzen läßt, so etwas ist im Genre ja leider an der Tagesordnung, wird in dieser Hinsicht einfach zu viel des
guten aufgetischt, so daß selbst der
hartgesottenste Zuschauer hier seine Probleme haben wird. Auch das Finale, das nur wenige Betrachter erleben werden, der Rest
dürfte nach der Hälfte sicherlich schon
eingeschlafen sein, ist keinerlei nähere Betrachtung wert und entsprechend den vorangegangen achtzig Minuten,
erwartungsgemäß unspektakulär und hanebüchen
ausgefallen.
Es bleibt ein höchst überflüssiger Genrestreifen, der nicht einmal dem eingefleischtesten Fan ein halbwegs spaßiges Vergnügen
bescheren dürfte.
(S.G.)
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