Hagane ist ein kleiner Gangster in den Reihen der Yakuza und ein absoluter Feigling obendrein. Als er zusammen mit seinem
brutalen Boß in einen Hinterhalt
rivalisierender Gangster gerät, werden beide erschossen.
Ein Mad Scientist nimmt sich der Körper beider Männer an und bastelt sich daraus einen Cyborg. Diese stählerne Killermaschine
trägt fortan den Kopf von Hagane und
den Körper seines Bosses. Als Hagane dann plötzlich bemerkt, daß er nun nahezu unbesiegbar ist, kann er seine Feigheit
abstreifen und mutiert zur blutrünstigen Bestie,
die nur noch das Ziel kennt, sich an den einstigen Peinigern zu rächen. Wie ein Berserker mäht er sich durch die Reihen seiner
Feinde, die völlig chancenlos sind.
Als diese jedoch die frühere Freundin seines Bosses kidnappen und mißhandeln, kommen wieder menschliche Gefühle in
Hagane auf. Obwohl er weiß, daß es sich um
einen Hinterhalt handelt, stellt er sich den Gangstern, um das Leben der Frau zu retten.
Dieser Miike Takashi Film
aus dem Jahre 1997 ist von späteren Highlights des Regisseurs wie Dead Or Alive und Audition noch um
Längen entfernt. Weder als Science
Fiction noch als Actionfilm will Full Metal Yakuza so recht funktionieren. Das mag sich in erster Linie in dem verschwindend
geringen Budget begründen, daß Miike weder
durch seine annehmbare Inszenierung noch durch einige ausgefallene Ideen zu kaschieren vermag.
Ein weiteres Problem, daß man allerdings eindeutig dem Regisseur anlasten muß, ist die zu lange Laufzeit, die ganz locker die 90
Minuten Marke überschreitet. Der
Geschichte wurden hier zwar erwartungsgemäß einige Schrägheiten beigemengt, doch insgesamt reichen diese Momente bei
weitem nicht aus, um den hauchdünnen
Plot genügend interessant zu gestalten, so daß sich entsprechend viel Leerlauf einfach nicht vermeiden ließ.
Doch Full Metal Yakuza hat auch seine gelungenen Seiten. In den Momenten, wo der Film in die Regionen einer liebevollen Robo
Cop Parodie vordringt, wird er
richtiggehend amüsant und unterhaltsam. Trotz einiger hemmungsloser Albereien, funktioniert der Film in diesen Szenen überaus
gut, so daß er zumindest teilweise für
den eher mauen Rest entschädigen kann. Darüber hinaus hat Full Metal Yakuza natürlich all diejenigen Eigenschaften zu bieten,
die einen typischen Miike Takashi Film
für seine Fans auszeichnen. Neben zahlreichen durchgeknallten Einfällen, gibt es so auch haufenweise überzeichnete Gewalt und
ein wenig pervertierten Sex zu
bestaunen.
Sicherlich ist Full Metal Yakuza kein wirklicher Höhepunkt im Schaffen von Miike Takashi, doch kann man sich mit dem absoluten
Low Budget Charakter der Produktion
anfreunden, dann hat der Film zumindest zeitweise ordentliche Unterhaltung zu bieten.
(S.G.)
- Asian Film Network (Filminfos des deutschen Verleihers)
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