Suki weiß das er spielsüchtig ist. Trotzdem drängt es ihn immer wieder von Hongkong nach Macau, wo er gewöhnlich immer
seinen letzten Heller verspielt.
Nachdem ihn seine Freundin verlassen hat, trifft er die hübsche Princess, die ähnlich wie er vom Pech verfolgt ist, in einer
Karaokebar. Man unterhält sich, verliert sich
danach allerdings wieder aus den Augen. Erst als Suki mal wieder sein ganzen Geld in Macau verspielt hat und dadurch in die
Fänge eines Kredithais gerät, trifft man
sich zufällig wieder, denn Princess hat genauso wie er Schulden bei dem Mann. Zusammen versucht man sich nun aus der
mißlichen Lage zu befreien und kommt sich so
auch menschlich näher.
Nachdem auch dies gelungen ist, geht man wieder getrennte Wege. Aber der Drehbuchautor hat es gut mit ihnen gemeint, so daß
sie sich kurze Zeit später in einem
Krankenhaus wieder über den Weg laufen. Jetzt schimmert so langsam die Liebe der beiden füreinander durch und sie gehen in
die Wohnung von Princess, die sie mit
ihrem schwer kranken und an den Rollstuhl gefesselten Bruder bewohnt. Doch gerade als man zur Sache kommen will, hat der
junge Mann einen Unfall und zusammen
geht es wieder ins Krankenhaus, wo schon die nächste Überraschung auf Suki wartet.
Ein steinreicher, aber dafür todkranker Triadenführer benötigt eine neu Niere und ein Drittel einer Leber. Da er eine höchst seltene
Blutgruppe hat, konnte man bisher
keinen geeigneten Spender dafür auftreiben, zumal die Überlebenschancen für den, der sich leichtfertig von seinen Innereien
trennen kann, nur bei 30 Prozent liegen.
Zufällig stellt sich heraus, daß (Tusch!!!) Suki natürlich genau die benötigte Blutgruppe hat. Jetzt bietet ihm das Triadenoberhaupt
eine riesige Summe Geld und die
Erfüllung eines jeden Wunsches, wenn Suki seiner Spendenaufforderung nachkommt. Der hat natürlich wesentlich besseres vor,
als in seinen jungen Jahren schon ins
Gras zu beißen.
Doch als Princess ihm berichtet wie es um ihren Bruder steht und Suki ohnedies noch eine Rechnung mit ein paar Triaden, die ihm
ans Leder wollen, offen hat, faßt er
einen verhängnisvollen Entschluß.
Ein weiterer Film der sich um das Leben eines professionellen Glücksspielers dreht und noch dazu in einer Wong Jing Produktion.
Nach den eher mal schlimmen
Conman Filmen läßt das die Erwartungen nicht unbedingt in höhere Regionen entschwinden.
Doch obwohl er inhaltlich nicht unbedingt überzeugen kann, ist A Gambler´s Story nicht annähernd so blöd und nervig ausgefallen
wie die eben genannte Serie. Es gibt
einige wirklich gelungene Gags, die nicht in billigen Klamauk abdriften und ganz sicher ein Schmunzeln beim Betrachter
hervorrufen können. Nur ganz selten hält der
Wong Jing typische Brachialhumor hier Einzug, der dann allerdings mit aller Gewalt auf den Zuschauer einprügelt. Das bringt das
Bild ein wenig ins Wanken, da sich die
satirischen bzw. parodistischen Ansätze kaum mit dieser Art von Humor in Einklang bringen lassen.
Auch das Drehbuch kann man nicht unbedingt als das Gelbe vom Ei bezeichnen. Zwar ist der Film zumeist erfreulich ernst
gehalten, doch baut die Geschichte allein auf
eine Anhäufung von puren Zufällen auf und hat weder größere Überraschungen noch eigenständige Ideen aufzubieten. Die
dadurch bedingte Vorhersehbarkeit läßt den
Film zu mancher Zeit etwas langatmig werden, so daß sich der Zuschauer zwischendurch auf etwas Leerlauf einstellen sollte. Doch
durch Marco Maks wirklich edle
Verpackung, die mit einigen ungewöhnlichen visuellen Ideen aufwarten kann, und nicht zuletzt auch durch die Leistung einiger
Darsteller kann A Gambler´s Story
zeitweise doch recht gut unterhalten.
In seinen besseren Momenten lebt der Film von den recht schrullig gezeichneten Charakteren, die man weitgehend als gelungen
bezeichnen kann. Francis Ng´s
Hauptcharakter, der sich praktisch immer auf der Verliererseite befindet, ist dabei der Interessanteste und auch vom Drehbuch mit
den vielseitigsten
Charaktereigenschaften bedacht. Eine solche Möglichkeit läßt sich Ng natürlich nicht entgehen und so liefert er auch eine
wiederum wunderbare Vorstellung ab, die von
den anderen Darstellern nicht mal ansatzweise erreicht wird. Lediglich diejenigen Zuschauer, die nebenbei noch einige knallige
Actionszenen erwarten, dürften von A
Gambler´s Story maßlos enttäuscht werden, denn außer einer etwas längeren Klopperei wird in dieser Hinsicht gar nichts geboten.
Marco Mak´s letztjähriger Cop On A Mission hat mir
insgesamt zwar wesentlich besser gefallen,
doch sein neuster Streich weiß
schon allein durch Francis Ng´s
Anwesenheit ganz ordentlich zu unterhalten. Ein richtig guter Film ist A Gambler´s Story dennoch nicht geworden. Dafür ist er
inhaltlich einfach zu unausgegoren. Wenn
man aber bedenkt, auf welchem Niveau sich Hongkongs Kommerzfilme momentan bewegen, muß man ihn schon als einen der
besseren Auswürfe der letzten Zeit
bezeichnen.
(S.G.)
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