Anfang des letzen Jahrhunderts wird eine Gruppe von Ärzten und Krankenschwestern aus Schanghai in eine abgelegene Provinz geschickt, um die dortige
Landbevölkerung wegen einer geheimnisvollen Krankheit zu behandeln. Das Quartier schlägt man in einem Kloster auf, in dem recht seltsame Mönche hausen.
Wie es der Zufall so will, war eine der Ärztinnen vor einigen Jahren mal mit dem jetzigen Ordensführer der Mönche liiert. Damals hat er sie jedoch von einem Tag auf den
anderen verlassen und ward spurlos verschwunden. Obwohl sich das Ärzteteam aufgrund dieser alten Bekanntschaft vor allem von ihm Unterstützung für ihre Aufgabe
erhofft, entpuppt sich der Mönch als durch und durch unwillig. Ständig faselt er etwas von Geistern, die das Kloster terrorisieren, und fordert die Ärzte immer wieder auf
das selbige zu verlassen.
Die weltoffenen Ärzte schenken diesen Geschichten allerdings wenig glauben. Auch als ein Mitglied ihres Teams nach dem anderen verschwindet, macht man sich noch
keine großen Sorgen. Erst als einige Leichen auftauchen erkennen sie den Ernst ihrer Lage.
Vom Titel Ghosts sollte man sich nicht in die irreführen lassen. Obwohl die wenig überzeugend agierenden Protagonisten dieser chinesischen Produktion nichts anderes
zu tun haben, als ständig über Geister zu faseln, handelt es sich bei dem Film doch um nichts weiter, als einen handelsüblichen und gänzlich uneffektiven Slasher von der
Stange. Regisseur Ya Gan hat seinerzeit schon mit dem unerträglich schlechten Distinctive deutlich
gemacht, dass er nicht unbedingt ein Händchen für halbwegs akzeptable Horrorstoffe mitbringt. Sein Nachfolgefilm ist formal wie inhaltlich zwar eine kleine Spur besser
ausgefallen, doch zu einem wirklich erträglichen Genrestreifen reicht es auch hier nicht.
Obwohl es ausnahmsweise mal keine Teenager sind, die einer nach dem anderen ihrem Schöpfer gegenüber treten müssen, ist Ghosts doch vollgepackt mit allerlei
typischen Genreklischees. Der Regisseur ist zwar ständig versucht, seinem Film durch großen Einsatz von Nebel eine gewisse Atmosphäre zu verleihen, doch im
Ergebnis funktioniert das nur sehr leidlich. Auch mit der Spannung ist es hier nicht wirklich weit her. Man hat das alles einfach schon zu oft gesehen, so dass Ghosts wohl
kaum in der Lage sein dürfte, selbst den schreckhaftesten Zuschauer in Angst zu versetzen. Über weite Strecken plätschert der Film einfach so vor sich hin und
spätestens nach einer halben Stunde beginnt man sich schrecklich zu langweiligen. Eine gesunde Prise Gewalt hätte Ghosts da ganz gut gestanden. Doch leider haben
die Macher dies versäumt, so dass sich Fans des Schlitzergenres besser nach einem anderen Film umsehen sollten. Trotz der nicht übermäßig harten Todesszenen
weist die DVD der Firma MEIH AH bei den Morden einige Holprigkeiten auf, so dass man hier von Zensurschnitten ausgehen muss.
(S.G.)
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