Hongkong: Sir Ho Kau Kei-Hospital. In diesem Krankenhaus herrschen unglaubliche Zustände. Alle Ärzte, Krankenschwestern und
Pfleger drücken sich vor der Arbeit.
Die gänzlich fehlende Motivation der Beschäftigten kostet einigen Patienten sogar das Leben.
Nur eine junge Ärztin (Cecilia Cheung) versucht gegen dieses Übel anzukämpfen. Unterstützung erhält sie von Arzt Jordan Chan,
der schon lange in sie verliebt ist und
deshalb aus seinem gewohnten Trott ausbricht. Zusammen holt man Ekin Cheng zurück in den Dienst des Krankenhauses. Dieser
hatte damals seinen Job aufgrund der
unerträglichen Zustände gekündigt. Die Drei treten gegen eine riesige Übermacht an, denn die anderen Beschäftigten befürchten
nun, daß sich ihr laue Tätigkeit in einen
stressigen Job verwandeln könnte. So versucht man die Erneuerer bei jeder nur erdenklichen Möglichkeit zu sabotieren.
Was bitteschön ist denn das nun? Da präsentiert uns Johnny To ein berauschendes Actiondrama nach dem Nächsten und
plötzlich ist er mit einer völlig abgedrehten
Krankenhaussatire am Start. Zusammen mit Co-Regisseur Wai Ka Fai bombadiert er den Zuschauer mit einer Comedyattacke
sondergleichen. Und wer die beiden kennt
dürfte schon erahnen, daß hier nicht dumpfer Wong Jing-Klamauk, sondern astreiner Humor der schwärzesten Art aufgeboten wird.
Stellenweise wird man bei Help!!! an
die Filme der Coen-Brüder erinnert. Es gibt auch einige Remineszensen an deren Werke, wie z.B. die Szenen mit dem Highest
Management, die deutlich an ihren
Hudsucker Proxy angelehnt sind. Natürlich geht bei einer derartigen Zwerchfellattacke auch das ein oder andere Witzchen
daneben, doch insgesamt gibt es deutlich
mehr Schenkelklopfer als Rohrkrepierer zu verzeichnen.
Help!!! wäre keine Milkyway-Produktion, wenn die Macher nicht mit einer großen Anzahl an völlig durchgeknallten Ideen aufwarten
könnten. Da wäre beispielsweise die
Szene zu nennen, in der die versammelte Ärztemannschaft einen Selbstmörder nur deshalb von seinem Tun abbringen will, weil er
beim Sprung vom Dach des
Krankenhauses auf ihre Privatfahrzeuge stürzen würde. Diese und viele andere Szenen muß man als wirklich köstlich bezeichnen.
Einige Betrachter werden diese völlig
anarchische Komödie als unrealistisch bezeichnen. Diese Personen sollten aber mal für ein paar Wochen in einem Krankenhaus
Dienst schieben. Sie werden dann
feststellen, daß Help!!! den dortigen Alltag lediglich sehr überspitzt, aber von der Wahrheit gar nicht weit entfernt ist. Zu bemägeln
wäre hier eigentlich nur die Besetzung
der Hauptrolle mit Ekin Cheng. Dieser Mann kann mitspielen wo er will. Er ist einfach die personifizierte Fehlbesetzung. Aber selbst
er kann dem Film nicht mehr Schaden.
Man hat es hier definitiv mit einen der unterhaltsamsten Filme aus 2000 zu tun. Nach Running Out Of Time zurecht der
zweite Box
Office-Hit für Milkyway.
(S.G.)
- Milkyway Image (Homepage der Produktionsfirma)
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