Cheung, ein professioneller Dieb, erfährt von seinem Arzt, daß er nur noch wenige Tage zu Leben hat. Jetzt scheint der Tag für ihn
gekommen zu sein, an dem er Rache
für den Tod seines Vaters nehmen kann.
Er hält einen Gangsterboß für dessen Tod verantwortlich und spinnt somit einen ausgeklügelten Plan, um den verhaßten Mann
eine Falle zu stellen. Er weiß allerdings
auch, daß er seinen Plan nicht allein durchführen kann. Da kommt ihm der intelligente Polizist Ho gerade recht. Cheung verwickelt
diesen in ein gefährliches Katz und
Maus Spiel und läßt ihn, ohne daß Ho es bemerkt, immer wieder für sich arbeiten. Doch der alles andere als dumme Polizist merkt
schnell wohin der Hase läuft und
versucht das Spiel umzudrehen und gerät schließlich auch mit dem brutalen Gangsterboß aneinander.
Ganz klar, Running Out Of Time ist eine Mainstream-Produktion. Doch der Film würde nicht mit dem allseits beliebten
Milkyway-Logo beginnen, wenn auch er nicht aus
dem Wust der lieblosen Big Budget-Exzesse aus Hong Kong der letzten Jahre herausragen würde. Und das tut Running Out Of
Time ohne wenn und aber. Dieser Film
hat Herz und Seele.
Da wäre z.B. ein spannendes mit zahlreichen Plottwists versehenes, fast immer glaubwürdiges Drehbuch, das mit seinen
durchweg ehrlichen Charakteren glänzen kann.
Zudem gelingt es ihm, den Zuschauer durch ein intensives Wechselbad von tieftraurige Szenen und augenzwinkerndem Humor,
der zu keiner Zeit in klamaukige Gefilde
abdriftet, zu führen. Lau Ching Wan liefert wie so oft eine tadellose und sehr charismatische Vorstellung und selbst Andy Lau, der
hier eine, wenn nicht gar die beste,
Vorstellung seiner gesamten Karriere abliefert, steht ihm in dieser Hinsicht in nichts nach. Er gibt hier mal nicht den smarten Rebell,
sondern einen von seiner Krankheit
gezeichneten Mann, der Höhen und Tiefen durchmachen muß. So sind hier auch beide Darsteller dermaßen charismatisch, daß
es dem Zuschauer sehr leicht gemacht
wird, über kleinere Schönheitsfehler beim Drehbuch hinwegzusehen.
Aber auch die Optik kann Milkyway typisch absolut überzeugen. Johnnie To hat sehr zackig und ohne Hänger inszeniert und
präsentiert dem Betrachter obendrein einige
wirklich gelungene Actionszenen. Bei Running Out Of Time paßt einfach alles zusammen und er ist spannendes und wirklich
herausragendes Entertainment in Perfektion
und somit ein kleines Juwel des neueren kantonesischen Unterhaltungskinos.
(S.G.)
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zur RUNNING OUT OF TIME Kritik auf THE
LONGEST SITE
- Milkyway Image (Homepage der Produktionsfirma)
- Rapid Eye
Movies (Filminfos des deutschen
Verleihers)
- Sequel: Running Out Of Time 2
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