Die Radiosendung Horror Hotline erfreut sich großer Beliebtheit in Hongkong. Inhalt der Sendung ist, daß die Hörer per Telefon
über ihre
Geistererscheinungen oder sonstige Begegnungen mit übernatürlichen Phänomenen berichten können. Momentan arbeitet
gerade die Reporterin einer
US-Fernsehstation an einer Reportage über die ungewöhnliche Sendung.
Eines Tages erreicht das Radioteam der Anruf eines sehr mysteriösen Mannes, der davon berichtet, daß er und seine Mitschüler
im Jahre 1963
zufällig einem Monsterbaby auf die Spur gekommen sind. Diese Mitteilung wird nun zum Auslöser für unzählige weitere Anrufe
anderer Personen, die
alle über das besagte Monsterkind berichten und die Einschaltquoten der Radioshow in ungeahnte Höhen schnellen lassen.
So beschließt der Produzent der sagenhaften Story, zusammen mit der amerikanischen Reporterin und ihrem Kamerateam, näher
auf den Grund zu
gehen. Doch gerade als man die ersten Erfolge für sich verbuchen kann, kommt es bei der nächsten Sendung zu einer
mysteriösen Erscheinung im
Studio, die vor weiteren Ermittlungen in dieser Sache ganz eindringlich warnt. Natürlich schlägt das Team diese Warnung in den
Wind. Ein tödlicher
Irrtum, wie sich bald schon herausstellen sollte.
Horror Hotline...Big Head Monster ist zwar kein richtig guter, aber ohne Frage einer der besseren Genreauswürfe aus Hongkong
der letzten Jahre.
Ohne in irgendeiner Hinsicht etwas herausragendes bieten zu können, versteht er es den Zuschauer zumindest in den ersten
siebzig Minuten
durchaus gut zu unterhalten.
Insgesamt gesehen machen alle Beteiligten Personen ihre Sache sehr ordentlich. Die Leistungen der beiden Hauptdarsteller
Francis Ng und Josie Jo
kann man nur als tadellos bezeichnen und Regisseur Cheang Pou Soi´s Inszenierung weiß im Großen und Ganzen auch zu
gefallen. Er sorgt dafür, daß
der Zuschauer immer zur rechten Zeit mit einigen wirksamen Schocks oder unheimlichen Momenten konfrontiert wird, die
Langeweile in den ersten
zwei Dritteln gar nicht aufkommen lassen. Bis hierher funktioniert Horror Hotline...Big Head Monster auch ausgesprochen gut.
Der Knackpunkt kommt dann zu Beginn der letzten zwanzig Minuten. Ab diesem Zeitpunkt bringt die bis dato gar nicht mal so
uninteressante
Geschichte nicht mehr den Mut auf, die Story bis zum Ende hin wirksam und vor allem glaubhaft weiterzustricken. Anstatt sich weiter
mit dem
Geheimnis um die mysteriöse Mißgeburt zu beschäftigen kramt man statt dessen wieder einmal alle möglichen übernatürlichen
Elemente hervor und
präsentiert dem Zuschauer einige höchst überflüssige und zum Teil auch sehr peinliche The Ring und Blair Witch
Projekt-Einflüsse, die in keinem
erkennbaren Zusammenhang mit dem voherigen Geschehen zu stehen scheinen.
Hier stürzt Horror Hotline...Big Head Monster qualitativ regelrecht ins bodenlose und verspielt so auch einen Großteil seines
Unterhaltungswertes.
Dieses wirklich disaströse Finale ist eine Enttäuschung auf der ganzen Linie und hat mal abgesehen vom Fehlen jedweder
Erklärung auch nicht den
allerkleinsten Höhepunkt zu bieten. Wenn man von diesem katastrophalen Ende allerdings absieht, dann bietet Horror
Hotline...Big Head Monster
insgesamt gar nicht mal so dumme und vor allem wohltuend ernste Horrorunterhaltung, die sich jeder Genrefan ohne schlechtes
Gewissen anschauen
kann.
(S.G.)
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