Kit und Cramp sind Freunde aus Jugendtagen. Als Kit aus seinem selbst gewählten Exil aus Taiwan zurückkehrt, treffen sich die
beiden nach langer Zeit wieder. Cramp ist
mittlerweile zum psychopathischen Handlanger des mächtigen Triaden Lui aufgestiegen und nimmt für seine brutalen
Mordaufträge gern die Hilfe seines alten Freundes
an. Was er nicht weiß ist, das Kit inzwischen undercover für die Polizei arbeitet und heimlich Beweise gegen ihn und seinen Boß
sammelt.
Um einen Krieg zwischen seiner Gruppe und rivalisierenden Triaden zu vermeiden muß Lui schließlich ein Opfer bringen und läßt
so, den ihm treu ergebenen Cramp in
eine tödliche Falle laufen. Jetzt rückt Kits Undercovertätigkeit in den Hintergrund. Er kennt nur noch ein Ziel: Rache an Lui und den
Mördern von Cramp!
Kevin Chu ist schon so ein Geselle. Wenn
irgendwann einmal jemand die
Bezeichnung, "Unverschämtester Regisseur der
Filmgeschichte" zugesprochen bekommt,
dann ganz bestimmt er. Seine Werke fallen immer durch ihr Unvermögen auf, eine eigenständige Story zu erzählen. Statt dessen
muß man den Guten wohl als
Hongkongs Zitiermeister schlechthin bezeichnen.
So ist er auch bei Hunting List wieder dem Kopierwahn verfallen. Der Plot ist dem von Phil Joanous wunderbaren State Of Grace
nicht nur verteufelt ähnlich, nein er besitzt
sogar die Unverfrorenheit unzählige Szenen bis ins kleinste Detail zu kopieren. Das reicht für jemanden wie Kevin Chu natürlich
noch lange nicht aus, um einen
abendfüllenden Spielfilm zu inszenieren. Da er wohl auch von True Romance restlos begeistert war, ließ er es sich nicht nehmen,
auch von diesem Werk einiges in
Hunting List zu verwursten. Es war natürlich eine Frage der Ehre auch diese Szenen originalgetreu zu übernehmen.
Spätestens jetzt sollte sich der Betrachter mit Grausen abwenden, doch so viel Dreistigkeit hat schon wieder seinen Reiz. Zumal
gelingt es Kevin Chu, im Gegensatz zu
seinem völlig wirren Requital, die extrem düstere Geschichte recht flott
und straight über die Runden zu bringen.
So besitzt Hunting
List einen enormen Unterhaltungswert.
Es ist dem Ganzen dann auch nicht weiter abträglich, dass dem zweiten Kevin Chu-Markenzeichen, die unglaublichen Shoot Outs,
im großem Ausmaß gefrönt wird.
Faustgroße Einschußlöcher und Blutfontänen die neue Maßstäbe setzen gibt es hier zuhauf. Um das Maß dann voll zu machen
werden noch ein paar kleinen Sexszenen
und einige äußerst grimmige Brutalosequenzen eingestreut, die den Unterhaltungswert ein weiters Mal anheben.
(S.G.)
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