Die Eltern des kleinen Tung werden von einigen Triadenschergen brutal ermordet. Fortan muß er sich als Schuhputzer durchs
Leben schlagen.
Eines Tages kann er einem Triadenboß eher zufällig das Leben retten. Dieser erweist sich als äußerst dankbar und nimmt den
Kleinen bei sich auf. Als sich herausstellt,
daß ein Widersacher seines neuen Bosses auch der Mörder seiner Eltern ist, tötet Tung ihn auf äußerst kaltblütige Weise. Dafür
wandert er in den Knast und wird erst als
erwachsener Mann wieder entlassen. Doch während seines Gefängnisaufenthaltes hat sich viel verändert.
Sein Boß ist inzwischen verstorben und dessen Sohn Fan, mit dem Tung immer sehr gut befreundet war, hat die Macht in den
Triaden verloren. Gemeinsam versucht man
nun an die alten Zeiten anzuknüpfen und beginnt einen unglaublich brutalen Feldzug gegen die verfeindeten Gangster. Ihr
gemeinsamer Aufstieg ist nun nicht mehr
aufzuhalten. Nachdem Tung den Boß seiner Gegner getötet hat, übernimmt Fan dessen Posten und wird zu einem der mächtigsten
Gangster in Taiwan. Tung dagegen
muß nach Hongkong fliehen. Doch er macht bei den dortigen Triaden ebenfalls Karriere.
Nach Jahren kommt er zurück ins heimische Taiwan. Er wird dort von Fan mit offenen Armen empfangen. Doch er muß bald
feststellen, daß sein Freund inzwischen fast
wahnsinnig vor Machtgier geworden ist. Selbst frühere Freunde und Verwandte sind vor ihm nicht mehr sicher. Jetzt muß sich Tung
entscheiden auf welcher Seite er steht.
Kevin Chu versuchte sich bei Requital mal wieder
an der Umsetzung eines Triadenstoffes mit deutlichem Eposeinschlag. Formal
kann man ihm trotz der ein oder
anderen Holprigkeit eine ausgesprochen gute Inszenierung attestieren, doch bei der inhaltlichen Umsetzung zeigt sich Chu
schlichtweg überfordert.
Das insgesamt sehr unbeholfen wirkende und wenig schlüssige Drehbuch bedient sich mal wieder mit aller Dreistigkeit, in der für
seinen Regisseur schon typischen
Manier, bei den großen Klassikern des Genres von Coppola und Scorsese. Aber auch seinem scheinbaren Lieblingsfilm State Of
Grace, den er zwei Jahre später mit
Hunting List nochmals bis zum Erguß plünderte, unterzieht er hier einer
ersten groben Ausschlachtung. So wirken die einzelnen
Szenen inhaltlich ohne große Inspiration
zusammengeschustert und die Story hangelt sich mühsam, ohne auch nur einen der Charaktere etwas tiefschürfender zu
beleuchten, leidlich spannend von einem
Massaker zum nächsten. Beim Endtwist gingen dann endgültig die Pferde mit den Autoren durch und der Film steigert sich bis in
den absurden Schwachsinn hinein. Da
kann dann letztlich auch eine bis in die Nebenrollen gut ausgewählte Besetzungsliste nicht mehr viel retten.
Für Kevin Chu fast schon selbstverständlich ist, daß sich auch Requital in einer unglaublichen Anhäufung von Brutalitäten und
meterhohen Blutfontänen suhlt. Man muß
ihm aber zugestehen, daß die Produktion gerade durch diese Szenen und den hohen Actionanteil einen gewissen, wenn auch
sehr sleazigen, Unterhaltungswert gewinnt.
Das macht ihn nun zu keinem wirklich guten Film, aber für eine spaßige Feierabendunterhaltung ist dennoch gut gesorgt.
(S.G.)
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