Im Jahr 1956 wird Inspector Charles Lee von der britischen Kolonialregierung von Hongkong nach England geschickt. Dort erhält
er eine Spezialausbildung. Nach seiner
Rückkehr wird er zum Chef des neu gegründeten Anti Triad Bureau ernannt. Zusammen mit einer kleinen Polizeitruppe versucht er
das organisierte Verbrechen in
Hongkong zu zerschlagen. Doch er muß schnell erkennen, daß die Macht der Triaden selbst in Polizeikreise reicht.
Die ersten Razzien werden so zu totalen Fehlschlägen. So entschließt sich Inspector Lee seine Pläne nur noch mit Ping und
Cheng, denen er blind vertrauen kann, zu
teilen. Zusammen hat man es auf Lee Choi Fat abgesehen, der auf Grund seiner brutalen Methoden schnell an die Spitze der
Triaden geklettert ist. Es gelingt den drei
Polizisten schließlich ihn festzunehmen. Doch da Lee Choi Fat alle Belastungszeugen umbringen läßt, wird er freigesprochen.
Trotzdem wird er von der Regierung des
Landes verwiesen und muß nach Taiwan ins Exil gehen.
Dort wartet aber schon sein ehemaliger Boß Siu Tsui, dem Lee Choi Fat einst die Macht in Hongkong entrissen hat. Es kommt zur
blutigen Auseinandersetzung zwischen
den beiden Gangstern, die mit dem Tod von Siu Tsui endet. Von den Helfern seines ehemaligen Bosses verfolgt, flieht Lee Choi
Fat wieder zurück nach Hongkong. Dort
hat er nur ein Ziel: Rache an Inspector Lee!
Der Großteil dieser Geschichte dürfte hinlänglich bekannt sein. Es ist unschwer zu erraten, daß es sich bei The Incorruptible um ein
stellenweise ziemlich plumpes Rip Off
von Brian de Palma´s The Untouchables handelt. Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten und ungleich besseren
First Shot wird hier
aber völlig auf eigene Ideen
verzichtet.
Man hat sich nicht nur bei der Hälfte der Story von The Untouchables bedient, sondern einige Einstellungen wurden hier fast eins
zu eins vom großen Vorbild kopiert.
Solcherlei Dreistigkeiten kennt man sonst eigentlich nur von Poon Man Kit oder Kevin Chu. Allerdings kann man Regisseur Barry
Wong hier zu gute halten, daß er die
Geschichte wenigstens in eine ansprechende Verpackung gesteckt hat. The Incorruptible kann in dieser Hinsicht durch
atmosphärische Bilder und einige recht blutige
Einlagen überzeugen.
Auch die darstellerischen Leistungen von Ray Lui, Simon Yam und Carrie Ng sind sehr ansprechend und Waise Lee ist in seiner
Standardrolle als schmieriger
Arschlochgangster sowieso immer eine sichere Bank. Ganz besonders gefällt mir aber, daß Tommy Wong mal eine größere
Rolle zugesprochen bekam und so gibt er
hier dann auch überzeugend den Sean Connery-Charakter.
Der große Wurf ist The Incorruptible ganz sicher nicht, dafür fehlt ein gewisses Maß an Eigenständigkeit. Wer sich aber nur neunzig
Minuten kurzweilig unterhalten lassen
möchte, der kann mit diesem Film nichts falsch machen.
(S.G.)
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