Jiang Hu - The Triad Zone
Hongkong, 2000

Regie:
Dante Lam Chiu Yin

Darsteller:
Tony Leung Ka Fai, Sandra Ng Kwun Yu, Roy Cheung Yiu Yeung, Lee San San, Samuel Pang King Chi, Eason Chan Yik Shun, Siu Leung, Anthony Wong Chau Sang, Ng Doi Yung, Lee Siu Kei, Ann Hui On Wah, Eric Tsang Chi Wai, Jo Kuk Cho Lam, Chan Fai Hung, Richard Ng Yiu Hon, Helena Law Lan, Lee Lik Chi, Maria Chung Wai Bing, Chapman To Man Chat, Lam Chi Sin, Carl Ng Ka Lung
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Ein junger Polizist teilt dem mächtigen Triadenboß Yam mit, daß man ihn im Laufe des nächsten Tages ermorden will. Yam interessiert dies alles wenig, doch er muß sich schon Sekunden später eines besseren belehren lassen, als plötzlich aus allen Rohren auf ihn gefeuert wird. Er kann allerdings entkommen und beraumt daraufhin ein Treffen aller Triadenführer Hongkongs ein.

Dort will er herausfinden, ob vielleicht einer der Bosse hinter dem Anschlag steckt. Doch während dieses Treffens scheidet Kei, ein weiterer Führer, an einer schweren Krankheit dahin. Als es nun darangeht dessen Territorium aufzuteilen, versucht der machtbesessene Yam alles, den Zuschlag dafür zu bekommen. Doch weder der rivalisierende Boss Luk und die Mutter des Verstorbenen sind davon wenig begeistert und versuchen nun alles, um es nicht soweit kommen zu lassen. Zusätzlich muß sich Yam allerdings noch mit weiteren Attentatsversuchen und Problemen mit seiner Geliebten und der Ehefrau auseinandersetzen.



Um es gleich vorwegzunehmen, Jiang Hu - The Triad Zone ist eine der besten und unterhaltsamsten Hongkong-Produktionen der letzten Jahre. Das kann man schon als Überraschung werten, denn von Regisseur Dante Lam hätten so etwas wohl die wenigsten erwartet. Von seinen bisherigen Werken konnte lediglich der wirklich gelungene Beast Cops überzeugen, wo er sich den Regiestuhl allerdings mit seinem Mentor Gordon Chan teilen mußte. Deshalb ist diese Produktion, eine Parodie auf Hongkongs Triaden, in jeder Hinsicht außergewöhnlich.

Visuell hat Dante Lam ganze Arbeit geleistet. Exzellenter Schnitt, eine brillante Kameraführung und sein ungewöhnliches Spiel mit der Farbgebung machen Jiang Hu - The Triad Zone zum absoluten Augenschmauß. Richtig außergewöhnlich wird der Film aber erst durch sein erstklassiges Drehbuch, das auf wunderbare Weise mit den üblichen Triadenklischees spielt und durch göttliche Dialoge und die äußerst liebevollen Figurenzeichnungen vollends überzeugen kann.

Wer meint es reicht nun mit der Lobhudelei der sieht sich getäuscht, denn Jiang Hu - The Triad Zone hat noch viel mehr zu bieten, denn bei all der formalen und inhaltlichen Klasse sind es die Darsteller die dem Ganzen noch einen weiteren Kick nach oben geben. Bis in die kleinste Nebenrolle ist der Film z.B. mit Roy Cheung und Anthony Wong absolut betörend besetzt. Deren Leistungen werden aber noch übertroffen von zwei schlichtweg brillant aufspielenden Hauptdarstellern. Tony Leung Kar Fai liefert hier eine der besten Leistungen seiner Karriere. Gleiches gilt im übrigen für die weibliche Hauptdarstellerin Sandra Ng. Was habe ich diese Frau früher für ihre unerträglich quäkenden Kasperrollen gehaßt. Heute kann man sie einfach nur lieben. Sie ist kurz gesagt eine Offenbarung. Trotz seiner sehr kleinen Rolle sollte man aber auch die Leistung von Eric Tsang, die man nur als weiteres Glanzlicht dieser Produktion bezeichnen kann, hervorheben. Dieser Mann legt so viel Intensität und Gefühl in diesen kleinen Auftritt, daß es eine wahre Pracht ist. Für ihn gilt im übrigen das Gleiche wie für Sandra Ng. Jahrelang wurde er als kaspernder Lückenfüller für durchschnittliche Jackie Chan-Klamotten mißbraucht und heute liefert er ein darstellerisches Highlight nach dem nächsten ab.

Bei so viel Lob bleibt letztendlich nur ein mögliches Urteil. Jiang Hu - The Triad Zone ist absolut traumhaftes Unterhaltungskino, daß einfach jeder gesehen haben muß. In einer Zeit in der sich das kantonesische Kino in einer unübersehbaren künstlerischen Krise befindet, kann man diesen Film einfach nicht hoch genug hervorheben. Für Dante Lam wird es sehr schwer werden dieses hohe Niveau bei seiner nächsten Produktion wiederum zu erreichen. Aber vielleicht ist er ja der neue Stern am Himmel des kantonesischen Unterhaltungskinos.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 


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