Die beiden Polizisten Dick und Lung versuchen schon seit geraumer Zeit den Gangster Fai zur Strecke zu bringen. Bisher waren all
ihre Versuche aber nicht von Erfolg gekrönt. Dick ahnt nicht, daß Lung auf Grund seiner hohen Spielschulden bei Fai in der Kreide
steht und ihn immer wieder über die geplanten Zugriffe der Polizei informiert. Als die Beiden ihn mal wieder observieren, erwischen
sie die hübsche Wong dabei, wie sie auf Grund einer Verwechslung gerade Fai´s Auto demoliert. Dick verhilft ihr zur Flucht und
quartiert die junge Frau, die unter krankhaften Gedächtnisschwund leidet, erst einmal bei sich zu Hause ein.
Nach und nach entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen dem ungleichen Paar. Das junge Glück wird aber jäh gestört, als
es wegen der Spielschulden zwischen Lung und dem Gangster zu einer Auseinandersetzung kommt, bei der Dick zur Waffe greift
und Fai in Notwehr erschießt. Obwohl sie vor Gericht einen Freispruch erhalten, werden Dick und Lung daraufhin aus dem
Polizeidienst entlassen.
Jetzt stellt sich plötzlich heraus, daß Fai der Sohn des Godfathers war, der nur noch ein Ziel, die Rache an den beiden Cops, kennt.
Dick und Wong flüchten deshalb in sein Heimatdorf, wo sie bei einem ehemaligen Kronzeugen von Dick unterkommen. So richtet
sich der Rachedurst des Gangsterbosses erst einmal gegen Lung. Als dieser auf offener Straße brutalst hingerichtet wird, platzt
Dick ebenfalls der Kragen und er will seinerseits Rache für den Tod des Freundes. Blind vor Wut steuert er sich selbst, Wong und
seine blinde Mutter nun in eine große Katastrophe.
Wie schon sein Vorgänger Nightmare In Precinct 7 ist
auch das aktuellste Werk von Herman Yau, Killing End, ein grundsolider
Film, der zwar nichts wirklich herausragendes zu bieten hat, doch insgesamt ganz ordentliche Unterhaltung abliefert und so zu den
besseren Hongkong Produktionen der letzten Zeit gerechnet werden muß.
Das Problem bei Killing End ist nicht die Inszenierung, die Yau typisch vor allem kameratechnisch sehr überzeugend ausgefallen
ist, sondern die Geschichte, die nicht mal im Ansatz etwas neues zu bieten hat und so letztlich etwas vorhersehbar bleibt. Das der
Film dennoch ganz gut funktioniert, ist vor allem den guten Darstellern zu verdanken, die ihre Rollen allesamt sehr ernstnehmen
und ohne Ausnahme auch sehr glaubwürdig rüberbringen. Ein Wiedersehen gibt es hier übrigens mit Shing Fui On und Alfred
Cheung, die neben Chin Kar Lok kleinere Rollen übernommen haben.
Das mit einem durchweg düsteren Grundton ausgestattete Drehbuch stammt wie auch schon bei Nightmare In Precinct 7 aus der
Feder von Nebendarsteller Simon Lui und läßt trotz aller Vorhersehbarkeit weder einige spannende Momente noch die nötige
Dramatik vermissen. Der
weitere positive Aspekt seiner Geschichte ist, daß sie sofort auf den Punkt kommt und trotz der ein oder anderen unglaubwürdigen
Wendung zu keiner Zeit in das beliebte Plotwirrwarr vieler anderer Hongkong Produktionen verfällt. Diese sehr straighte
Erzählweise läßt
praktisch keinerlei Längen zu. Trotzdem muß man dem Drehbuch anlasten, daß es an einigen Stellen einfach schon zu
melodramatisch ausgefallen ist, was eindeutig zu Lasten der Glaubwürdigkeit geht. Unterm Strich bleibt das alles aber noch im
Verträglichen, so daß alle Freunde von dramatischen Cop meets Triad Stoffen ein reinschauen wohl nicht bereuen werden. Wilde
Actionszenen sollte man hier allerdings nicht erwarten. Es gibt zwar die ein oder andere recht grobe Gewalttat, doch sind diese
Szenen eher auf Realismus bedacht und passen sich der recht ruhigen Erzählweise von Herman Yau an.
Alles in allem ist die tragische Geschichte weder schlecht noch außergewöhnlich, so daß Killing End auf Grund guter Darsteller und
einer gehobenen Inszenierung durchaus zu gefallen weiß. Die Bezeichnung grundsolide trifft es hier wohl am besten.
(S.G.)
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