Die Völker der Hawks und Volcanos sind sich seit vielen Generationen feindlich gesinnt. Gegenüber den friedliebenden Volcanos sind die Hawks die treibende Kraft
hinter dieser blutigen Auseinadersetzung. Dafür wurden sie vom Mountain God verflucht und müssen seitdem als heimatloses Volk durch die Ödnis ziehen. Den
Gedanken an Rache haben sie dabei nie aufgegeben. Einer alten Sage zur Folge, wird dieser Tag kommen, wenn während des Vollmondes das Schwert Gottes
erwacht und ein Blutopfer fordert.
Der Zeitpunkt dieses Ereignisses naht und die Hawks sind auf der Suche nach ihrem Opfer. Bee, eine junge Frau die aus einer Beziehung zwischen Mitgliedern beider
Stämme hervorgegangen ist, lebt versteckt bei den Volcanos, um dieser Bestimmung zu entgehen. Dort buhlen zwei verschiedene Krieger, die auch die Anwärter auf
den Stammesvorsitz sind, um ihre Gunst. Dan und Jok sind eigentlich Freunde. Die Liebe zu Bee lässt sie allerdings zu erbitterten Widersachern werden.
Bee entschließt sich nur wenige Stunden vor dem nahenden Ereignis, die Volcanos zu verlassen, damit der Stamm nicht vom drohenden Unheil heimgesucht wird. Die
Hawks sind ihr dabei immer dicht auf den Fersen. Angeführt von Bees leiblicher Mutter, die ihr Kind liebend gern für den Sieg ihres Stammes opfern würde. Als Bee
schließlich in deren Fänge gerät, ist es an Dan und Jok sich zusammenzuraufen und der drohenden Vernichtung ihres Volkes entgegenzutreten.
Legend Of Gingko ist die großbudgetierte Fortsetzung des koreanischen Kassenschlagers Gingko Bed
aus dem Jahre 1996. Mal abgesehen von titelgebenden Baum
und Produzent Jacky Kang, damals für die Regie verantwortlich, lassen sich allerdings kaum Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Filmen entdecken. War der
Vorgänger alles in allem ein charmanter Fantasystreifen, der seine Wirkung vor allem durch eine tränentreibende Liebesgeschichte erzeugte, bleibt die Fortsetzung
weitestgehend seelenlos und vorhersehbar.
Die für Legend Of Gingko verwendeten Zutaten lesen sich eingangs allerdings ausgesprochen gut. Ein weiblicher Bösewicht, dessen Hass- und Rachegefühle sogar
vor dem Leben von Tochter und Ehemann nicht halt machen, und zwei Helden, deren Freundschaft an der großen Liebe zu ein und derselben Frau zerbricht, sollten
eigentlich genug Stoff für dramatische Verwicklungen bieten. Großes Fantasy- und Abenteuerkino läge so zumindest im Bereich des Möglichen. Legend Of Gingko
jedoch verspielt all diese Trümpfe durch ein wirkungsloses Drehbuch und eine Inszenierung, die nicht gerade Blockbuster tauglich ist.
Die Banalität, mit der die Geschichte erzählt wird, ist teilweise wirklich ernüchternd. Den Fundus an durchaus talentierten Darstellern wussten die Drehbuchautoren kaum
für sich zu nutzen. Vereinzelt gelingt es den Akteuren zwar mehr aus ihren Charakteren herauszuholen, als das fade Drehbuch eigentlich hergibt, doch insgesamt kann
das nicht darüber hinwegtäuschen, dass vor allem der Liebesgeschichte jedweder Pep abgeht. Substanzlos plätschert sie über weite Strecken vor sich hin, so dass für
den Zuschauer ein Mitfühlen mit den Leiden der Helden nahezu unmöglich ist.
Als wenig unterhaltungsfördernd entpuppen sich zudem zahlreiche unbefriedigende Handlungsstränge, die weder der Charakterisierung der Figuren dienen, noch die
Geschichte in irgendeiner Weise voranbringen. Dadurch wird Legend Of Gingko auf nahezu zwei Stunden Laufzeit aufgeblasen und jeglicher Stringenz beraubt. Ganze
Handlungsstränge wie z.B. die Reise der Krieger zu ihrem heiligen Berg, der über den neuen Anführer entscheiden soll, ziehen sich endlos in die Länge und
erweisen sich letztendlich als
vollkommen überflüssig. So hat Legend Of Gingko gerade im Mittelteil mit gehörigen Längen zu kämpfen, die der Kurzweiligkeit der Produktionen alles andere als
zugute kommen.
Ein weiteres Problem ist die stellenweise etwas konfuse visuelle Umsetzung, die man von einer Produktion dieser Größenordnung nicht erwartet hätte. Neben einigen
unbefriedigenden Digitaleffekten zeigt die Inszenierung von Regisseur Park Je Hyun gerade in den Actionszenen deutliche Schwächen. Im Grunde genommen hätte
Legend Of
Gingko genügend Schlachtengetümmel zu bieten, um schon allein dadurch für die nötige Kurzweil zu sorgen. Doch leider geht der Produktion auch in diesem Bereich
jeglicher Glanz ab. Die Kampfszenen, die stellenweise recht derbe ausgefallen sind, werden ausnahmslos durch hemmungslosen Handkameraeinsatz eingefangen und
verkommen so zu einer überaus hektischen Angelegenheit. An Rasanz mangelt es den Szenen dabei gewiss nicht, ganz im Gegenteil. Nur lässt sich das eigentliche
Geschehen dadurch nur noch erahnen, so dass man auch in Sachen Action von keinem wirklich befriedigenden Endergebnis sprechen kann.
Legend Of Gingko scheitert letztendlich auf der ganzen Linie. Es bleibt nicht mehr als gefühlsleeres Kino mit einigen wenigen guten Momenten.
(S.G.)
- Vorgänger: Gingko Bed
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