Undercovercop Hwa liefert den Kollegen seinen Kumpel und Gangsterboß Feng ans Messer. Beim Versuch seiner Festnahme
kommt er scheinbar ums Leben. Hwa
wird nun wieder in den regulären Polizeidienst aufgenommen. Es bereitet ihm sichtlich Probleme sich wieder in das normale Leben
einzugliedern. So kann er sich z.B.
nicht zwischen seiner langjährigen Freundin und Fengs Ex-Geliebter, in die er sich während seiner Undercovertätigkeit verguckt
hat, entscheiden.
Doch dann bekommt er schwerwiegendere Probleme. Eines Nachts steht der totgeglaubte Feng plötzlich vor ihm und zieht ihn in
ein gewaltiges Intrigenspiel hinein, aus
dem es kein Entkommen gibt.
Benny Chan ist ohne Frage einer der versiertesten Regisseure Hongkongs. Schließlich haben wir diesem Mann einige
erstklassige Werke wie A Moment Of Romance
oder Big Bullet zu verdanken. So überzeugt auch Man Wanted durch
eine gradlinige und fehlerlose
Inszenierung. Schnitt und
Kameraführung sind nahezu perfekt. Auch in
den Actionszenen beweist Chan sein Können. Tolle Shoot Outs und einige erstklassige Martial Arts-Einlagen, die selbst einen in
diesem Fach eher unbedarften Simon
Yam wie einen Profi aussehen lassen, dürften für extrem gute Laune beim Publikum sorgen.
Doch leider hat Man Wanted im Gegensatz zu Chans herausragenden Werken einen riesigen Fehler. Der Film krankt an einer
unglaublich hanebüchenen Geschichte,
die man auch mit dem größten Wohlwollen so nicht mehr durchgehen lassen kann. Was dem Zuschauer hier an Logikschwächen
und Drehbuchböcken untergejubelt
wird, ist schon ein starkes Stück. Sicherlich ist das bei vielen Hong Kong-Filmen ein Problem, doch diese Produktion spielt auf
Grund ihrer inszenatorischen Klasse in
einer höheren Liga als die sonst so typische B-Action aus der ehemaligen Kronkolonie.
Man Wanted hat auch dank eines glänzend aufgelegten Simon Yam einige wirklich starke Szenen, die durch die
Drehbuchschlampereien aber deutlich an Wirkung
verlieren. Der Film hätte deutlich mehr sein können.
(S.G.)
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