Als Alfonso Wong, der Erfinder der Master Q Comicfigur, einen Urlaub zum Fischen in den Bergen antritt, sind der Comicheld und
sein Kumpel Potato Head ziemlich
gelangweilt. Also entschließen sie sich ein Job zu suchen. Da sie sich dabei aber mehr als ungeschickt anstellen, wird daraus
vorerst nichts, so daß sie ihre Zeit mit
allerlei Blödsinn vertreiben.
Dadurch geraten sie auch mit den Schergen von Triadenboß Chan Wai Man aneinander. Auf ihrer Flucht verwickeln sie ein
Pärchen, den Polizisten Nicholas Tse und
die junge Lehrerin Cecilia Cheung, in einen Unfall, der bei beiden zu totalem Gedächtnisverlust führt. Triadenboß Chan Wai Man
weiß das sofort für sich auszunutzen und
erklärt dem völlig neben sich stehenden Tse, daß er sein Neffe sei und ein gefährlicher Gangster obendrein. Dieser ist nun auch
ganz heiß darauf, seinen neuen
Aufgabenbereich nach bestem Gewissen auszufüllen.
Da die hübsche Cecilia natürlich auch keinen Schimmer mehr über ihre Liebe zum ebenfalls sehr gutaussehenden Nicholas hat,
ergeht es ihr auch nicht viel besser, da
ihre nicht gerade fürsorgevolle Mutter, eine karrieregeile Politikerin, sie gegen ihren früheren Willen mit einem standesgemäßen
Partner verheiraten will, nur um die
Hochzeit für die anstehenden Wahlen mediengerecht auszuschlachten.
Obwohl Master Q und Potato Head eigentlich weiterhin nur Blödsinn im Kopf haben und ständig daran denken, ihren immer
währenden Heißhunger zu befriedigen, packt
sie schließlich doch das schlechte Gewissen, so daß sie das Pärchen wieder zusammenbringen wollen. Natürlich versuchen
Cecilia´s Mutter und der Gangsterboß, dies
mit allen Mitteln zu verhindern, so daß die beiden Comichelden letzten Endes noch in einen Krieg zwischen verfeindeten Triaden
geraten, den sie durch ihr absolutes
Ungeschick im totalen Chaos enden lassen.
Der vor allem durch seine Sleaze Bomben The Untold Story und Ebola Syndrome bekannt
gewordene Herman Yau hier einmal ganz anders. In der von Tsui Hark produzierten Comicadaption Master Q 2001 entfernt sich der Regisseur so weit wie
nur eben möglich von seinem doch
etwas verrufenen Image und präsentiert dem Zuschauer eine bunte Unterhaltungsmischung für die ganze Familie.
Obwohl die Handlung eigentlich furchtbar einfallslos und naiv ist, erweist sich der Film als fast durchweg spaßiges Entertainment.
Das liegt vor allem daran, daß Herman
Yau dem Zuschauer kaum eine ruhige Minute gönnt. Es hagelt weitgehend funktionierende Gags am laufenden Band und dadurch,
daß sich die Akteure ständig in
Bewegung befinden, werden Längen erst gar nicht zugelassen, so daß man als Zuschauer überhaupt nicht die Gelegenheit erhält,
über die Sinnlosigkeit des ganzen
Geschehens nachzudenken.
Insgesamt steht und fällt Master Q 2001 dabei vor allem mit seiner gelungen animierten Titelfigur und seinen zwei ebenfalls im
Computer entstandenen Freunden. Die
drei Helden sind stellenweise einfach so umwerfend komisch, daß die beiden realen Hauptakteure Nicolas Tse und Cecilia
Cheung zu reichlich blassen Lückenfüllern
verkommen, auf die man im Grunde auch hätte verzichten können. Die einzigen Akteure aus Fleisch und Blut die in der Lage sind,
den Comichelden durchaus Paroli
bieten zu können, sind Chan Wai Man und Wayne Lai Yiu Cheung, die für einige wirklich gelungene Passagen sorgen und das
Gangsterimage von ersterem sehr
gekonnt auf die Schippe nehmen.
Wer also etwas für sinnlose Big Budget Unterhaltung Marke Hongkong, mit all ihren guten und schlechten Seiten übrig hat, der
sollte sich diesen stellenweise sehr
spaßigen Streifen durchaus mal antun.
(S.G.)
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