Die Freunde des jungen Kellners Leung Ping sind ausnahmslos Triadenmitglieder. Er ist zudem ein Bewunderer ihres Bosses
Long Ching, den er für eine Legende hält.
Nach reiflicher Überlegung beschließt er deshalb den Triaden beizutreten und Long Ching zu folgen.
Doch dank einiger unüberlegter Handlungen seiner ebenfalls noch sehr jungen Freunde und Triadenboß Liu Lone, seines
Zeichens Erzrivale von Long Ching, beginnt er
schnell diesen Entschluß zu bereuen. Das Triadenleben entpuppt sich für ihn als alles andere als glorreich. Aber zum Aussteigen
ist es längst zu spät, denn Leung Ping
wird in einen brutalen Machtkampf zwischen den beiden Rivalen hineingezogen, aus dem nur einer der Beiden als Sieger
hervorgehen kann.
Ich hatte bei Mongkok Story eigentlich mit einem dieser typischen auf der Young & Dangerous-Erfolgswelle mitschwimmenden
Triadenschnellschüsse gerechnet. Doch
weit gefehlt, denn der Film entpuppte sich als wesentlich besser als erwartet. Nicht nur dank der beiden phantastisch aufgelegten
Darsteller Anthony Wong und Roy
Cheung sticht Mongkok Story deutlich aus der Reihe der typischen Young And
Dangerous-Klone heraus.
Die Geschichte verläuft zwar im Großen und Ganzen in gewohnten Bahnen, doch die Charaktere sind für einen solchen Film
teilweise erstaunlich gut herausgearbeitet, so
daß sich selbst bei einem höchst niederträchtigen Charakter wie dem von Anthony Wong, der hier mal wieder eine tolle Leistung
als schmieriger Triade mit
Schauspielambitionen abliefert, einige liebenswürdige und sympathische Seiten entdecken lassen.
Was Mongkok Story aber vor allem auszeichnet ist, daß er sich selbst überhaupt nicht ernst nimmt und einen gekonnten Spagat
zwischen ernstem Drama und enorm
witziger Satire meistert. Für alle Freunde des Schwarzen Humors dürfte er somit ein kurzweiliges und äußerst ironisches
Filmvergnügen bieten, daß man sich wirklich mal
antun sollte. Als Vergleich kann man hier die ähnlich gelagerten Too Many Ways To Be No.1 und Once Upon A Time In Triad
Society 2 heranziehen. Die Klasse dieser
beiden Genrehöhepunkte kann der von Wilson Yip auch formal überzeugend inszenierte Mongkok Story zwar nicht ganz
erreichen, doch ich habe mich trotzdem
prächtigst amüsiert, so daß ich ihm eindeutig den Vorzug vor jedem Teil der Young &
Dangerous-Serie gebe.
(S.G.)
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