Tong ist ein junger und fairer Triadenführer, der eine glückliche Beziehung mit der feschen Pepper führt. Doch eines Tages wird
ihm ein Drogendeal in die Schuhe
geschoben und er muß von Hongkong nach China fliehen.
In Wirklichkeit steckt sein Freund und Gefolgsmann Wai hinter dem Deal, der Tong so entmachten will, um seinen Posten bei den
Triaden zu übernehmen. Tong, der
davon nichts ahnt, wird in China in einen Hinterhalt gelockt. Er kann entkommen, wird aber von Wai für Tod gehalten. Dieser reißt in
Hongkong inzwischen alle Macht an
sich. Unterstützung erhält er dabei von Ha, einem eigentlich loyalen Gefolgsmann von Tong, der von Wais Intrige gegen Tong
nichts ahnt. Nur Pepper erfährt von seinem
Verrat. Sie versucht daraufhin Wai zu töten, doch dieser ist auf solch eine Situation vorbereitet. Pepper wird überwältigt und mit
Drogen vollgepumpt.
Zwei Jahre später taucht plötzlich Tong wieder in Hongkong auf. Er findet eine völlig fertige Pepper, die jetzt das ausweglose
Leben eines Junkies führt. Die beiden
beschließen die Vergangenheit zu vergessen und ein neues Leben zu beginnen. Doch dann werden Ha und dessen kleine
Tochter auf brutale Weise von Wai ermordet.
Jetzt platzt Tong endgültig der Kragen. Er will seine Rache, koste es was es wolle.
Die Finger des erfolgsverwöhnten Regisseurs und Produzenten Wong Jing (True Mob Story / Tricky Brains) stecken überall
dort, wo sich schnell der ein oder
andere Hongkong-Dollar verdienen läßt.
Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch er seine Fühler ins allseits beliebte Heroic Bloodshed Genre ausstreckte. Heraus kam
dabei, der von ihm selbst inszenierte
Return To A Better Tomorrow, der außer dem Titel aber nichts mit John Woos Meilenstein zu tun hat. Es handelt sich hierbei
sicherlich um keinen schlechten Film, doch
die Klasse seines großen Namensverwandten kann die Produktion nicht mal ansatzweise erreichen.
Auch wenn Wong die berauschende Eleganz eines Woo völlig abgeht, so hat er hier einen überraschend stilsicheren Film
abgeliefert, obwohl er manches Mal doch
etwas zu gelackt wirkt. Das größte Problem ist aber, daß er bei aller Optik die Story völlig aus den Augen verliert. Hauptsache cool
ist hier die Devise und so gerät die
Geschichte schnell in Vergessenheit. Zu häufig fehlt der inhaltlichen Umsetzung jedweder Sinn und Verstand, so daß alles einfach
viel zu unmotiviert zusammengekritzelt
wirkt.
Obwohl Wong hier völlig auf Comedyelemente verzichtet, was in seinen Produktion ja nicht gerade alle Tage vorkommt, läßt einen
das Geschehen völlig kalt. Klar, auch
hier geht es um große Werte wie Liebe und Freundschaft, doch ihm gelingt es nicht in einem Moment diese Gefühle auch dem
Publikum näherzubringen. Die fehlende
Wirkung auf den Zuschauer kann man aber nicht nur Regisseur und Drehbuch anlasten, denn schon die blassen und gnadenlos
überforderten Hauptdarstellern Ekin
Cheng, Chingmy Yau und Michael Wong sorgen für diese Anteilslosigkeit. Sie hangeln sich völlig unmotiviert von einer Szene zur
nächsten. Lediglich Lau Ching Wan,
wohlgemerkt der einzige hier Anwesende der auch schauspielerische Qualitäten aufzuweisen hat, kann seinem Charakter so
etwas wie ein eigenes Profil verleihen. Den
anderen Protagonisten fehlt jedwede Tiefe und sie verkommen lediglich zu Abziehbildern ihrer großen Vorbilder.
Trotzdem, schlecht ist Return To A Better Tomorrow keinesfalls. Wenn man keinen direkten Vergleich zur A Better Tomorrow-Serie
zieht, ist er für sich allein genommen
ein ganz schnittiges Bloodshed-Filmchen, daß Genrefans durchweg unterhalten kann.
(S.G.)
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