David betreibt mit seinen Freunden Becknam, Han und Chun eine nicht sonderlich gut laufende Kfz-Werkstatt. Seine Freundin, Ann,
die Schwester von Becknam, arbeitet
neuerdings in einem Nachtclub. Dort trifft sie auf Shing, einen mächtigen Triadenboß, der sich sofort in die hübsche Frau verliebt.
Als David dahinterkommt ist Ärger
vorprogrammiert. Eines Abends locken die Männer von Shing David und seine Kumpels aus dem Nachtklub, damit er sich allein
mit Ann treffen kann. Es kommt zu einer
Auseinandersetzung bei der Shing fast von Chun getötet wird. Daraufhin schlägt Shing ihn zum Krüppel.
Weiterer Ärger ist aber bereits vorprogrammiert, da Becknam Spielschulden bei einem Triaden hat. Zur Tilgung dieser Schuld will
dieser eine Nacht mit Ann verbringen.
Damit sind die Freunde natürlich nicht einverstanden und sie müssen sich letztendlich an Shing wenden, der auch sofort alles
nötige in die Wege leitet. Schon nach kurzer
Zeit bauen David, Becknam und Han eine engere Beziehung zu ihm auf, so daß sie letztendlich auch bei den Triaden eintreten.
Doch zwischen David und Shing besteht
immer noch die alte Rivalität um Ann, die sich aber selbst nicht so richtig für einen der beiden entscheiden kann.
David legt inzwischen eine recht steile Karriere in den Triaden hin und Shing will ihn sogar zu einem seiner Unterführer ernennen.
Das wiederum paßt einem anderen
Triaden, der schon sehr viel länger als David Mitglied ist, überhaupt nicht. Er beansprucht diesen Posten für sich selbst. Auf so
eine Gelegenheit hat David nur gewartet.
Zusammen mit seinen Kumpels plant er nun ein teuflisches Komplott, denn er hat Shing seine Gewalttat gegen Chun, der nur noch
leidlich vor sich hin vegetiert, bis heute
nicht verziehen. Doch er hat nicht mit Ann gerechnet, die sich innerlich letztendlich für Shing entschieden hat. Diese wendet sich
plötzlich gegen David und ihren eigenen
Bruder.
Schon wieder ein Triadenfilm! In den letzten Jahren konnte man sich was den Auswurf dieses Genres anbetraf nun wirklich nicht
beklagen. Leider waren fast alle dieser
mehr oder minder weniger gelungen Filme bloße Abklatsche der unwahrscheinlich erfolgreichen Young & Dangerous-Reihe, so
daß man bei The Rules Of The Game
auch nicht gerade einen Kracher erwarten konnte. Nun ja, das ist er definitiv auch nicht geworden, doch trotzdem handelt es sich
bei ihm um einen der besseren
Genrevertreter, der insgesamt sehr ordentlich abschneidet.
Regisseur Steve Cheng, der bisher nur durch einige Low Budget Horrorstreifen aufgefallen ist, hat handwerklich sehr sauber und
kurzweilig inszeniert. Auch
Drehbuchautor Nam Yim, der Bruder von Ringo Lam, bemüht sich seine Geschichte ohne die typischen Triadenfloskeln zu
erzählen. In der ersten Hälfte klappt das, auch
nicht zuletzt wegen der souverän aufspielenden Besetzung, unvorhergesehen gut und die Charaktere werden ohne große
schwarzweißmalerei herausgearbeitet. Doch
spätestens als Louis Koo in der zweiten Hälfte den Triaden beitritt, wird The Rules Of The Game zusehends unglaubwürdiger. War
Koos Charakter bis dato sehr
sympathisch gezeichnet und lehnte Gewalt strikt ab, geht er nun um so brutaler gegen seine Widersacher vor und mutiert
letztendlich zum hinterhältigen Arschloch. Dieser
Wandel ist einfach nicht nachvollziehbar und wird nur sehr unglaubwürdig thematisiert. Gab sich der Film bis dato recht klischeefrei,
so verfällt er ab diesem Zeitpunkt
wieder in die alten Untugenden und präsentiert Klischees en masse. Das geht soweit, daß zum Ende hin regelrecht die Pferde mit
dem Drehbuchautor durchgehen. Die
Geschichte verspielt in den letzten zwanzig Minuten alles das, was sie sich vorher mühsam erarbeitet hat und verliert so in letzter
Konsequenz jede Glaubwürdigkeit.
Bleibt lediglich nur noch zu erwähnen, das The Rules Of The Game das vergebene Category III-Rating durchaus verdient hat,
denn einige Szenen strotzen nur so vor
unglaublicher Brutalität. Man muß Steve Cheng allerdings zugute halten, daß er sich bemüht diese Szenen nicht zu sehr
auszuwalzen. Das gelingt ihm zwar nicht immer,
doch der Exploitationcharakter hält sich in Grenzen.
Im Großen und Ganzen ist The Rules Of The Game wesentlich besser als die gesamte Young &
Dangerous-Reihe und die
meisten anderen Epigonen der Serie. Nur
fehlt, um letztendlich richtig überzeugen zu können, der letzte Biß beim anfangs doch sehr rund wirkenden Drehbuch. Schade
eigentlich.
(S.G.)
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zur RULES OF THE GAME Kritik auf THE
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