Der Polizist Sang bekommt seit einigen Tagen merkwürdige Pakete ins Büro gesandt. Nach und nach entdeckt er, dass diese Sendungen Teil eines Spiel sein müssen.
Kurz darauf wird er zu einem Einsatz gerufen, wo er auf den mysteriösen Ken trifft, der ihm allerdings entkommen kann.
Sang findet heraus, dass Ken der Drahtzieher hinter einer großangelegten Erpressung ist und auch für seine Geschenksendungen verantwortlich ist. Mit Hilfe gestohlener
Kunstschätze fordert er eine Millionensumme von einer Versicherungsgesellschaft. Deren Leiterin will, um schlechte Publicity zu vermeiden, die Summe zahlen.
Doch Sang hat damit so seine Probleme, muss aber überrascht feststellen, dass Ken noch weit mehr im Schilde führt. So lässt er sich auf ein gewieftes Katz- und
Mausspiel mit dem Erpresser ein, dass von beiden Männern eine Menge Klugheit erfordert.
Auf diesen Film haben sicher viele gewartet, war doch der erste Teil einer der unterhaltsamsten und amüsantesten Hongkongfilme
der letzten Jahre. Doch wie so oft, kann auch Running Out Of Time 2 nicht an den durch und durch hervorragenden Vorgänger
anschließen.
Vor allem fehlt es der Fortsetzung an der nötigen Leichtfüßigkeit. Inhaltlich wirkt er zu weiten Teilen wie ein angestrengter Abklatsch
des Vorgängers. So muß man bei Running Out Of Time 2 auch eher von einem plumpen Remake, als von einer konsequenten
Fortsetzung sprechen. Die phasenweise etwas behäbige Geschichte bleibt dabei jederzeit deutlich an den ersten Teil angelehnt,
so daß überraschende Wendungen fast ausnahmslos ausbleiben. Mit den Spannungsmomenten verhält es sich da ganz ähnlich.
Befand sich Andy Lau, um seinen großen Plan noch vor dem nahenden Tod auszuführen, dort in einem Wettlauf gegen die Zeit, ist
das hier ganz anders. Ekin Cheng hat für das Erreichen seines Ziels alle Zeit der Welt, so daß schon allein durch diesen fehlenden
Druck auf seine Person, viel von der möglichen Spannung genommen wird.
Das man das Drehbuch trotz einiger peinlich platter Einalgen nicht als Totalausfall bezeichnen muß, liegt vor daran, daß es den
Autoren immer wieder gelungen ist, für einige schöne und charmante Momente zu sorgen, so daß der Film trotz des fast nicht
vorhandenen Spannungsbogens im Endergebnis nicht wirklich langweilig ausgefallen ist. Zum anderen wäre da natürlich noch die
wie immer sehr gekonnte Inszenierung Johnnie To´s, die im großen Maße dazu beiträgt, daß Running Out Of Time 2 immer noch
als kurzweiliges Unterhaltungskino durchgeht.
Die Befürchtungen bezüglich des Andy Lau Ersatzes Ekin Cheng haben sich dann auch nicht bewahrheitet. Den Vergleich zu Lau
hält er in Sachen Ausstrahlung und darstellerischer Fähigkeiten zwar nicht stand, doch insgesamt liefert er trotz seines ewigen
Gegrinses eine sehr solide Leistung ab und ergänzt sich gekonnt mit seinem Gegenspieler Lau Ching Wan.
Im Gegensatz zum phantastischen Vorgänger muß man Running Out Of Time 2 sicher nicht zwangsläufig gesehen haben. Trotz
gehöriger Mängel bleibt unterm Strich allerdings immer noch leichtfüßiges und humorvolles Unterhaltungskino, daß für neunzig
kurzweilige Minuten durchaus zu gebrauchen ist.
(S.G.)
- Milkyway Image (Homepage der Produktionsfirma)
- Vorgänger:Running Out Of Time
www.cinemafarest.de Alle Rechte vorbehalten |
