Billy, der Geschäftsführer einer Bank, und seine Mitarbeiterin und Freundin Connie entdecken eines Tages, dass $200 Millionen Dollar spurlos verschwunden sind. Als
wäre das nicht schon ein riesiges Problem, gehört das Geld zu allem Überfluss noch einem berüchtigten Triadenboss, der sich sein Eigentum notfalls auch mit Gewalt
zurückholen wird. Schon kurz darauf wird ein Anschlag auf Connie verübt, den sie aber unverletzt überlebt. Daraufhin wendet sich Billy an den ehemaligen Triadenboss
Uncle Ghost. Der stellt Connie zu ihrem Schutz eine Truppe von Bodyguards, u.a. ihren Exfreund Nick, zu Seite.
Es dauert nicht lange bis der nächste Anschlag auf Connie verübt wird. Doch Nicks Truppe beweist was in ihr steckt und sie können sämtliche Angreifer töten. Um
weitere Auseinadersetzungen zu vermeiden, versucht Nick nun zu ermitteln, wer hinter dem Diebstahl des Geldes steckt. Schnell fällt sein Verdacht auf den
unsympathischen Billy, der sich allerdings für völlig unschuldig hält und seinerseits Connie, als die eigentliche Drahtzieherin, ausgemacht haben will. Nick steckt nun in
einem Dilemma, da er immer noch starke Gefühle für seine Exfreundin hegt. Also ermittelt er weiter und findet bald heraus, dass letztendlich noch mehr bekannte
Personen ein doppeltes Spiel mit ihm treiben.
Set To Kill ist ein wenig begeisternder Low Budget-Actionthriller, der durch Marco Maks Regie zwar etwas an Qualität gewinnt, diesen Bonus allerdings durch einen völlig
konfusen Plot wieder verspielt.
Ein großes Budget konnte die Produktion wahrlich nicht für sich verbuchen. Das fällt nicht nur bei der sehr spartanischen Ausstattung auf, sondern macht sich auch in den
Actionszenen sehr negativ bemerkbar. Regisseur Marco Mak müht sich allerdings redlich, dieses Manko durch seine stylishe und auf cool getrimmte Inszenierung
wieder wettzumachen. Das Desinteresse des Zuschauers versucht er dabei in erster Linie durch allerlei Schnitt- und Kameramätzchen zu vertreiben. Dieses Unterfangen
ist jedoch zum Scheitern verurteilt, da sich Set To Kill vor allem inhaltlich als katastrophaler Langeweiler entpuppt.
Gerade die erste Hälfte lässt sich nur schwerlich durchstehen, da von einer Geschichte weit und breit nichts zu erkennen ist. Set To Kill beschränkt sich in diesen Minuten
ausschließlich darauf, eine attraktive Ning Jing durch die Gegend latschen zu lassen. Damit die Arbeit ihrer Bodyguards, die sie auf Schritt und Tritt begleiten, nicht
umsonst ist, schauen ab und an mal ein paar Killer vorbei und es wird fleißig geballert. Die Zeit dazwischen füllt das Drehbuch mit drögen Dialogen, die von einer
ausnahmslos blassen, bis untalentierten Besetzung höchst mäßig zum Besten gegeben werden. Gerade in diesen Minuten orientiert sich der Film sehr stark an
Johnnie Tos The Mission, den er hin und wieder ziemlich dreist als Vorbild heranzieht. Man muss aber wohl
kaum erwähnen, dass dessen Eleganz nicht mal im Ansatz erreicht wird. Von der Klasse eines Johnnie To ist Marco Mak um Lichtjahre entfernt und das sieht man Set To
Kill leider auch deutlich an.
Erst in Hälfte zwei beginnt der Film so etwas wie einen Plot zu entwickeln. In der Folgezeit gibt sich Set To Kill komplex und verschachtelt, ist letztlich aber auch hier nur
ein lauwarmes Lüftchen. Irgendwann beginnt jeder Charakter den anderen zu betrügen und die Seiten werden im Minutentakt gewechselt. Das soll raffiniert und kniffelig
wirken, ist jedoch zu keinem Zeitpunkt logisch und so verdammt langweilig konstruiert, dass man das Ende förmlich herbeisehnt. Dieses völlig hanebüchene Katz und
Mausspiel gipfelt dann zusätzlich noch in einem Finale, dass höchstens für einige unfreiwillige Lacher zu gebrauchen ist und die ganze Geschichte vollständig der
Lächerlichkeit preisgibt.
Was die Masse an Action angeht, ist Set To Kill durchaus gut bestückt. Obwohl diese Szenen halbwegs akzeptabel inszeniert wurden, kann von einer spektakulären
Umsetzung wirklich keine Rede sein. Das liegt aber weniger am Stuntexperten Bruce Law, der sich für die Action verantwortlich zeigt, sondern eher an dem dürftigen
Budget, dass man Set To Kill in jedem Moment ansieht. Man hatte augenscheinlich nicht mal genügend Geld, um einen kleinen Blechschaden an einem PKW
umzusetzen. Anstatt den leichten Aufprall des Autos zu zeigen, wird vorher abgeblendet. Die Action besteht so in erster Linie aus kostengünstigen Ballereien, die sich
aber auch nur als mittelmäßig bezeichnen lassen und deren Wirkung, durch den Einsatz von mäßigen Digitaleffekten, noch zusätzlich abgewertet wird.
Eine völlig verkorkste Geschichte und langweilige Charaktere sorgen dafür, dass Set To Kill noch nicht mal zum sinnlosen Zeitvertreib taugt. Wohl einer der
enttäuschendsten Hongkong-Filme des Jahres.
(S.G.)
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