Schon lange sind die beiden südkoreanischen Agenten Ryu und Lee hinter der geheimnisvollen Killerin Hee her. Man vermutet
das sie vom kommunistischen Norden
nach Südkorea eingeschleust wurde. Auf ihr Konto gehen unzählige brutale Morde an Staatsbediensteten. Nun hat sie wieder
zugeschlagen. Ihr Opfer war einer der
mächtigsten illegalen Waffenhändler Südkoreas.
Kurz darauf geschieht ein weiterer Anschlag auf einen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums. So langsam
entdecken die beiden einen
Zusammenhang zwischen den beiden letzten Morden. Beide Tote hatten mit einer neuen flüssigen südkoreanischen
Wunderbombe zu tun, die gerade vom Militär
entwickelt wurde. Nun setzen sich die beiden Ermittler mit der Militärbasis in Verbindung, in der die Waffe gelagert wird. Doch
gerade in diesem Moment wird eine große
Anzahl dieser Bomben an einen anderen Ort transportiert. Ryu und Lee versuchen nun diesen Transport zu stoppen. Dafür ist es
allerdings schon zu spät, denn der
Konvoi wurde von einer Truppe gefährlicher Terroristen überfallen, die jetzt die Superwaffe in ihren Händen halten.
Schnell entdecken die Beamten eine Verbindung zwischen Hee und den Terroristen. Kurz darauf geht in der Zentrale ein Anruf des
Anführers ein und Ryu wird plötzlich
mit seiner Vergangenheit konfrontiert, die er eigentlich vergessen wollte. Die Terroristen drohen nun ein Einkaufszentrum in die Luft
zu sprengen.
Jetzt zählt jede Sekunde, doch im Gegensatz zu seinen Vorgesetzten kennt Ryu seinen neuen Gegenspieler ganz genau. Er will
nicht glauben, daß die Terroristen es nur
auf ein hohes Erpressungsgeld abgesehen haben. Er vermutet ein weitaus perfideres Spiel, doch er stößt damit auf taube Ohren.
Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Shiri ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Explosion. Ich habe seit Jahren nicht mehr so
einen beeindruckenden und intensiven
Actionfilm gesehen. Schon der Anfang, die Ausbildung von Soldaten zu willenlosen Terroristen, ist ein unglaublich brutaler und
mitreißender Donnerhall und zeigt auf, was
der Zuschauer in den kommenden 120 Minuten zu erwarten hat. Eine brodelnde Mischung aus Drama, Thriller und Action.
Es ist schlicht unglaublich, daß Regisseur Jacky Kang nach seinem phantastischen Gingko Bed noch zu
solch einer Steigerung in
der Lage war. Bei Shiri stimmt einfach
alles. Jede Einstellung sitzt und jeder Schnitt ist an der richtigen Stelle. Visuell ist der Film einfach atemberaubend. Shiri hält perfekt
die Waage zwischen einfühlsamen,
sehr dramatischen Szenen und brodelnden, in ihrer Optik perfekt inszenierten Actionsequenzen.
Aber es handelt sich nicht nur formal um eine überragende Produktion. Die Darstellerleistungen sind ohne Tadel. Allen voran
Hauptakteur Han Suk Kyu, der eine alles
überragende schauspielerische Tour de force abliefert. Das Drehbuch verleiht nicht nur seiner Figuren zutiefst menschliche Züge.
Übermenschen, die es in thematisch
ähnlich gelagerten amerikanischen Produktionen zuhauf gibt, sind hier überhaupt nicht anzutreffen. Selbst der Terroristenführer
wurde mit einem äußerst differenzierten
Charakter versehen. So ist das Drehbuch mit seiner ausweglosen und herzergreifenden Lovestory für eine Produktion dieser
Größenordnung überraschend vielschichtig.
Unzählige unerwartete Wendungen und Schocks verleihen Shiri eine atemlose Spannung, wie ich sie seit langer Zeit in keinem
Actionfilm der Marke Mainstream mehr
erlebt habe.
Selbst vom Aufwand muß Shiri nicht hinter den großen amerikanischen Blockbustern zurückstehen. Hier wurde ein für das
koreanische Kino einmaliger Aufwand
betrieben. Es wird geklotzt und nicht gekleckert. Atemlose, brillant inszenierte Shoot Outs und aufwendige Explosionen machen
Shiri zum Fest für jeden Actionfan.
Zusätzlich gibt es noch einige großangelegte Effekte, die aber nie zum bloßen Schauwert verkommen, sondern immer nur dazu
dienen die Story voranzutreiben. So ist der Film letztendlich für den Zuschauer und die koreanische Filmindustrie ein Sieg auf der ganzen Linie.
(S.G.)
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