
    
Drei Freunde haben nur einen Traum. Sie wollen ihr Leben auf einer tropischen Insel weiterführen. Dazu benötigen sie allerdings 
Geld für die Flugtickets, das sie aber 
leider nicht haben. 
 
So beschließen sie eine Bank zu überfallen. Gesagt getan. Kurz vor Toreschluß stürmen sie schwer bewaffnet eine Bank und 
wollen diese um ein paar Yen erleichtern. 
Das Problem ist nur, daß die Angestellten auch einen Überfall, allerdings einen gefakten, planen um zwei Mitarbeiter, die bald 
heiraten, zu überraschen. Also werden 
unsere drei Freunde anstatt ängstlich mit großem Hallo empfangen. Als das Mißverständnis geklärt ist, schließen sich der 
Wachmann und der Bankdirektor im 
Tresorraum ein, so daß die Jungs nicht an das Geld herankommen. 
 
Zum Abhauen ist es allerdings schon zu spät, da eine Polizeistreife inzwischen Alarm geschlagen hat. Da die Streife beobachtet 
haben will, wie die Räuber einen 
Polizeikollegen in der Bank ermordet haben sollen, was aber einfach nur ein riesengroßes Mißverständnis ist, rollt plötzlich eine 
riesige Armada aus Polizei, 
Hubschraubern und Presse an. Jetzt geraten unsere drei Helden in eine leicht prikäre Situation, denn es stellt sich heraus das eine 
ihrer Geiseln der meistgesuchte 
Terrorist Japan ist. Nach einiger Zeit wissen sie aber plötzlich fast die gesamten Geiseln auf ihrer Seite und man beschließt fortan 
gemeinsame Sache zu machen.
 
Man kommt auf die Idee, den Überfall als Angriff auf die verkrusteten Strukturen des japanischen Staates zu bezeichnen und 
fordert von den Verhandlungspartnern 
draußen vor der Bank ein Lösegeld von 50 Millionen Yen. Zudem gibt man sich als die Mitglieder der Space Travelers, die 
Helden einer japanischen Mangaserie, die 
immer für die Schwachen eingetreten sind, aus, droht sogar mit Geiselerschießungen und verwirrt die völlig überforderte Polizei 
noch mehr. In der Bank macht man sich 
einen riesigen Spaß aus diesem Spiel, doch der gnadenlose Polizeiapparat ist schon längst ins Laufen gekommen.
 
    
Auf der Suche nach großbudgetiertem Mainstreamkino, daß sich nicht in übliche Schemen pressen läßt und komplexe und 
unvorhersehbare Geschichten nicht von vorn 
herein ausschließt, wird es im Filmdschungel Hollywoods sofort zappenduster. Der Weg führt einen dann unweigerlich weiter nach 
Japan, denn in dieser Hinsicht wird 
das Land der aufgehenden Sonne seinem Namen vollends gerecht. Nirgendwo sonst, nicht einmal im aufstrebenden Kinoland 
Südkorea, gibt solch pralles und 
unheimlich liebevoll gestaltetes Unterhaltungskino wie dort.
 
 Motohiro Katsuyuki ist einer der angesagtesten Regisseure Japans, die solches Kino in all ihren wunderbaren Facetten bieten. 
Sein Debütwerk Bayside Shakedown, ein 
mitreißender und äußerst humorvoller Polizeifilm, avancierte kurzerhand zum erfolgreichsten japanischen Film aller Zeiten. Sein 
neuestes Werk Space Travelers schlägt 
auf Grund seines Humors in die gleiche Kerbe wie sein Debütfilm.
 
Obwohl inhaltlich komplett verschieden und etwas actionlastiger, legt Motohiro sein Hauptaugenmerk auch hier auf eine schrullige 
und äußerst liebevolle Zeichnung 
seiner Figuren. Das gekreuzt mit einer für westliche Verhältnisse völlig abgefahrenen Geschichte und reihenweise absurden 
Situationen, ergibt eine bunte 
Unterhaltungswundertüte wie sie im Buche steht. Zudem kann das wirklich erstklassige und selbstredend mit einer unheimlich 
tragischen Note versehene Drehbuch zu 
jeder Zeit überzeugen und ist meilenweit davon entfernt seelenlos oder nur auf den kommerziellen Erfolg hin getrimmt zu wirken.
 
Sicher ist Space Travelers nichts anderes als großangelegtes Mainstreamkino. Nur ist er um so viel liebevoller und intelligenter 
als alle vergleichbaren, wenn so etwas 
überhaupt möglich ist, amerikanischen Produktionen. Die Japaner verstehen es halt fast immer, das Publikum, trotz des Willens 
ordentlich Kasse zu machen, nicht für 
blöd zu verkaufen. Und das ist auch bei Space Travelers der Fall. Der Film macht einfach unheimlich viel Spaß und hat inklusive 
Action-, Thriller-, Drama- und 
Liebesfilmelementen einfach alles aufzubieten was das Herz begehrt. Dazu noch in einer alles andere als unintelligenten 
Mischung. Was will man eigentlich noch mehr? 
 
Space Travelers ist bestes Entertainment, daß man sich ruhig einmal antun sollte. 
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
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