Ein Meteoriteneinschlag in der Nähe zur kambodschanischen Grenze sorgt für allerlei Wirbel bei der thailändischern Bevölkerung. Eine Gruppe Jugendlicher, die ganz
zufällig in dieser Region zeltet konnte einige Fotos von diesem Naturschauspiel schießen. Doch schon bald fällt das Grauen in ihre heile Urlaubswelt ein, als man die
widerlich zugerichteten Leichen zweier Dorfbewohnern findet. Deren Nachbarn glauben, dass sie von den grausamen Kreaturen gemeuchelt wurden, die angeblich ganz
in der Nähe eines Tempels hausen sollen. Zusammen mit einem jungen Polizisten, der eher weltlichen Dingen zugewandt ist, wollen die Jugendlichen nun Licht ins
Dunkel dieser Taten bringen.
Auf ihrer Recherche treffen sie auf eine große Ansammlung von Militärs, die scheinbar einen Geheimauftrag verfolgen und einen seltsamen und sehr unsympathischen
Wissenschaftler, der in seinem Labor einigen gewagten Experimenten frönt. Als noch weitere Leichen auftauchen, werden sie von einer reichlich seltsamen Dorfhexe
doch noch ins grübeln gebracht. Sollten hier gar Geister oder Aliens, die sich nach dem Meteoriteneinschlag im Dschungel breit gemacht haben könnten, für die
zahlreichen Toten verantwortlich sein. Doch bis endgültige Klarheit über die tatsächlichen Verursacher dieses blutigen Treibens herrschen wird, sollen sich die Reihen
der Soldaten und Jugendlichen noch gewaltig lichten.
Mit Unhuman präsentiert die eigentlich auf billige DTV-Produktionen spezialisierte Firma Right Beyond einen für ihre Verhältnisse relativ aufwändigen Horrorfilm, der
ausnahmsweise mal nicht auf den typischen Geisterklimbim setzt und seinen Weg sogar in die thailändischen Kinos gefunden hat. Obwohl sich die Produktion dadurch
etwas von der breiten Masse abheben kann, ist das Endergebnis mal wieder sehr ernüchternd.
Inhaltlich ist Unhuman denn auch alles nur nicht überzeugend. In erster Linie handelt es sich bei dem Film um eine etwas abgewandelte Predator-Variante, bei der es
eigentlich müßig zu erwähnen ist, dass sie dem amerikanischen Vorbild in keiner Hinsicht das Wasser reichen kann. In ihren besseren Momenten bewegt sich die
Produktion dann auch allerhöchstens auf B-Film Niveau. Die reichlich wirre Handlung würfelt neben diesen Anleihen noch zahlreiche weitere Einflüsse aus den
verschiedensten Genrerichtungen wild durcheinander und hinterlässt mit einer kruden Mischung aus thailändischer Geister- bzw. Monsterfolklore, wissenschaftlichen
DNA-Experimenten und Alienthematik einen alles andere als stimmigen Gesamteindruck. Passend dazu gibt es das obligatorisch hohle wissenschaftliche Geschwafel,
durch das dieses Machwerk nicht unbedingt unterhaltsamer sondern nur noch ermüdender wird.
Immerhin geht Unhuman auf der technischen Seite noch als halbwegs zufrieden stellend durch. Die Inszenierung hat zwar mit allerlei Schwächen zu kämpfen und ist
wirklich nicht gerade spektakulär, doch da hat man gerade in der letzten Zeit schon weitaus schlimmeres gesehen. Zumindest ist Regisseur Toranong Sricher jederzeit
versucht, den Zuschauer durch reichlich Action bei Laune zu halten. Wenn die zahlreichen Ballereien und Morde visuell auch nicht viel hergeben, sorgt die pausenlose
Dschungelhatz, auf die größtenteils sehr grauenhaft agierenden Hauptdarsteller, doch zumindest für ein paar kurze Momente der Unterhaltung. Der Gewaltfaktor ist
ebenfalls recht hoch und es splattert mitunter ganz ordentlich. Einen größeren Aufwand sollte man allerdings auch bei den blutigen Effekten nicht erwarten. Technisch
passen sie sich der schlichten Machart des Films an. Für Trashfans sind vielleicht noch die Monster von Interesse, die für den Zuschauer augenscheinlich zu erkennen in
Gummikostümen stecken. Dadurch dürfte zumindest dieses Klientel mit der ein oder anderen spaßigen Szene versorgt werden.
Trotz einer Steigerung zum sonstigen Output der Produktionsfirma, lässt sich auch bei Unhuman keine wirkliche Empfehlung aussprechen. Dafür hat man solchen
Mumpitz schon viel zu oft gesehen und der Leerlauf ist trotz der recht zahlreichen Actionszenen einfach viel zu groß. Zumindest diejenigen Splatterfans, die keinerlei
Anspruch auf Form und Inhalt erheben, werden bei Unhuman vielleicht den ein oder anderen unterhaltsamen Moment finden. Der in vielerlei Hinsicht ähnliche und
ebenfalls reichlich krude The Trek dürfte hier aber die wesentlich unterhaltsamere Wahl darstellen.
(S.G.)
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