Yesterday
Südkorea, 2002

Regie:
Jeong Yun Su

Darsteller:
Kim Seung Woo, Kim Yun Jin, Choi Min Soo, Kim Sun Ah, Jeong So Yeong
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Im Jahr 2020 macht eine Spezialeinheit unter Führung von Detective Seok Jagd auf den gefährlichen Killer Goliath, der nach und nach angesehene Wissenschaftler tötet. In einer entlegenen Hütte können sie ihn einkreisen und man bereitet den Sturm auf seinen Unterschlupf vor. Doch dieser Einsatz geht schief und Goliath kann ein weiteres Mal entkommen. In der Hütte hinterlässt dafür eine weitere Leiche: Seoks kleinen Sohn.

Ein Jahr später ist man beim Versuch den brutalen Serienkiller zu schnappen nicht einen Schritt weitergekommen. Da schlägt er mit Hilfe einer Gruppe von Untergrundkämpfern ein weiteres Mal zu. Vor den Augen der Öffentlichkeit entführen sie direkt vor dessen Hauptquartier den Polizeichef. Seok, für die Aufklärung des Verbrechens verantwortlich, muss nun gegen seinen Willen mit Hee Su, der Tochter des Entführten und eine weltweit sehr angesehene Profilerin und Kriminalpsychologin, zusammenarbeiten. Während ihrer Ermittlungen geraten sie immer wieder mit den Terroristen aneinander. Dabei kommt es zu zahlreichen Verlusten auch in den eigenen Reihen. Von Goliath selbst fehlt hingegen weiterhin jede Spur.

Die beiden neuen Partner entdecken allerdings eine wenig erfreuliche Gemeinsamkeit, die sie miteinander verbindet. Weder Seok noch Hee Su verfügen über die kleinste Erinnerung an ihre jeweilige Kindheit. Bei ihren Ermittlungen wird ihnen darüber hinaus nach und nach klar, dass ihre Vergangenheit in irgendeiner Form auch eng mit der von Goliath verbunden sein muss. Der Hintergrund für dessen mörderische Taten scheint mit einem Ereignis zusammenzuhängen, dass vor 30 Jahren stattgefunden hat. Da die Regierung diese mysteriösen Vorgänge aber als Top Secret eingestuft hat, können sie mit keiner weiteren Hilfe bei der Lösung des Falles rechnen. Aber die Zeit drängt, denn Goliath mordet unbehelligt weiter.



Neben R U Ready? und Resurrection Of Little Match Girl gehört auch Yesterday zu einer Reihe von finanziell sehr ambitionierten Big Budget Produktionen, die sich innerhalb kürzester Zeit als riesige Pleiten an den koreanischen Kinokassen erwiesen. Es wäre zwar falsch, den Film als wirkliches Genrehighlight zu bezeichnen, doch letztendlich entpuppt sich Yesterday als deutlich besser wie zunächst erwartet. Einen ausgemachten, aber wesentlich erfolgreicheren, Quark wie 2009 Lost Memories steckt der düstere Science Fiction Thriller jedenfalls noch locker in die Tasche.

Zunächst fällt schon mal positiv auf, dass sich Yesterday trotz eines futuristischen Settings nicht wie viele andere Genrekollegen in visuellen Technikeskapaden verliert und wohltuend auf dem Boden bleibt. Dieser positive Aspekt kann allerdings auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Produktion inhaltlich nur leidlich überzeugen kann. Mehr als ein zusammengeklaubtes Plotwirrwarr hat Yesterday letztendlich nicht zu bieten. Die konfuse Mixtur aus Serienkillerplot und Klonthematik schlägt dabei einen unglaubwürdigen Haken nach dem anderen und weiß selbst nicht so genau wo sie eigentlich hin will. Dieses undurchschaubare inhaltliche Konzept wird nur durch die üblichen Klischees und nichtssagenden Dialoge mühsam zusammengehalten, was schließlich auch zu einer ganzen Reihe von Ungereimtheiten führt. Als fesselnd kann man die Handlung so beim besten Willen nicht bezeichnen. Obwohl die Darsteller ihr bestes geben und alles in allem sehr überzeugend agieren, gelingt es auch ihnen kaum den Betrachter für die Geschichte zu begeistern. Der dröge Plot macht es praktisch unmöglich eine Bindung zu ihren Figuren aufzubauen, dementsprechend in Grenzen hält sich dann das Interesse an den Charakteren.

Die großen Pluspunkte finden sich bei Yesterday auf formaler Ebene. Die Inszenierung ist packend genug ausgefallen, um über weite Strecken doch noch für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. Allein der fast durchweg vorhandenen deprimierenden Stimmung gelingt es, den ein oder andere inhaltlichen Patzer wieder wettzumachen. Visuell hat Regisseur Jeong Yun Su mit seiner sehr düsteren Umsetzung des Stoffes jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Technisch ist Yesterday absolut auf der Höhe der Zeit, bietet hervorragenden Schnitt und eine nicht minder gelungene Kameraführung, so dass die formale Umsetzung keinen Anlass zu Kritik bietet.

Die absoluten Höhepunkte sind aber unzweifelhaft die Actionszenen. Halbwegs realistisch gehalten, aber dennoch sehr schweißtreibend, ist insbesondere die lange Schießerei zwischen einer Spezialeinheit und Gangstern im Mittelteil richtig hochklassig ausgefallen. Im völligen Gegensatz dazu, steht allerdings das enttäuschende Finale, indem weder die Action noch die sehr dürftige Auflösung der Geschichte überzeugen können.

Der ganz große Wurf ist Yesterday mit seinem wirren Inhalt freilich nicht. Dank des düsteren Grundtenors und reichlich gelungener Action, hat er allerdings genügend sehenswerte Aspekte vorzuweisen, um eingefleischte Genreanhänger nicht zu verprellen.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

   

 


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