Avenging Fist
Hongkong, 2002

Regie:
Andrew Lau Wai Keung, Corey Yuen Kwai

Darsteller:
Wang Lee Hom, Stephen Fung Tak Lun, Gigi Leung Wing Kei, Kristy Yeung Kung Yu, Sammo Hung Kam Bo, Yuen Biao, Chin Kar Lok, Roy Cheung Yiu Yeung, Ekin Cheng Yee Kin, Cecilia Yip Tung, Yu Ka Ho, Benjamin Yuen Wai Ho
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Die ferne Zukunft: Vor zwanzig Jahren schlug ein Experiment mit den sagenumwobenen Power Gloves fehl. Nur drei der menschlichen Versuchskaninchen überlebten. Combat 21 machte sich die Macht seines Handschuhs zu nutze und terrorisiert fortan das ganze Land. Dark wird Polizist und unternimmt den Versuch den brutalen Combat 21 zu bekämpfen. Doch dieser kidnappt Thunder und unterzieht ihm einer Gehirnwäsche. Fortan erledigt er als williger Diener jeden gewünschten Mordanschlag seines Herrn.

Zwanzig Jahre später trifft Dark während einer Discorazzia auf den jungen Nova., der während einer Auseinandersetzung vom legendären Avenging Fist Gebrauch macht. So erkennt er in ihm den Sohn eines alten Freundes, den Dark leider töten mußte. Nova versucht mit seinem neuen Kumpel Iron Surfer schon seit geraumer Zeit den geheimnisvollen Tod seines Vaters zu ergründen.

Combat 21 indessen will durch einen Putsch die gesamte Macht im Staate an sich reißen. Doch um endgültig alle Fäden in der Hand zu halten, muß er das Geheimnis des Avenging Fist ergründen. Da kommt ihm der junge Nova gerade recht und lockt den jungen Mann mitsamt seiner Freunde in eine Falle. Doch Combat 21 hat nicht mit der Stärke von Nova gerechnet, der seinerseits eine erstaunliche Entdeckung macht, die die Vergangenheit seiner Familie in einem ganz neuen Licht erscheinen läßt.



Um Gottes Willen, was ist das denn? Avenging Fist basiert trotz aller Distanzierungen im Abspann auf dem Computerspiel Tekken und ist kurz gesagt eine Beleidigung für den halbwegs denkenden Zuschauer. Jedes stupide Ballerspiel hat mehr Inhalt zu bieten als dieses völlig stillose Kauderwelsch aus lausiger Action und ebenso schlechten Spezialeffekten. Regisseur Andrew Lau hat ja schon viel Bockmist abgeliefert, aber was er hier mit seinem Coregisseur und Action Director Corey Yuen zusammengebraten hat, setzt seinem bisherigen Schaffen eindeutig die Krone auf.

Jetzt aber mal von vorn. Es ist nichts neues, daß Andrew Lau häufig versucht, seine mangelnde inszenatorische Begabung, durch eine Vielzahl von Effekten zu übertünchen. Ausstöße wie Storm Riders oder A Man Called Hero sprechen da eine deutliche Sprache. Bewegten sich die Effekte in diesen beiden Filmen aber noch im erträglichen Rahmen, so sieht das bei Avenging Fist ganz anders aus. Die Spezialeffekte, wenn man das ständige Geblitze und die miese Monsterkopie aus Return Of The Jedi, denn tatsächlich in diese Kategorie einordnen will, sind dermaßen schlecht und lächerlich ausgefallen, daß es einem eigentlich die Sprache verschlagen sollte. Jeder amerikanische Science Fiction Film der B-Liga hat in dieser Hinsicht um Längen besseres zu bieten.

Beim Setdesign bediente man sich ohne nur eine einzige eigene Idee zu entwickeln sehr ausführlich bei Blade Runner, Total Recall und The Fifth Element. Ein Teil dieser "geklauten" Kulissen stammt natürlich ebenfalls aus dem Computer und kann sich qualitativ zu keiner Zeit mit den Vorbildern messen. Aber auch die restlichen Sets kommennie über einen billigen Lagerhaus Flair hinaus, so daß Avenging Fist auch visuell einen furchtbar trashigen Eindruck hinterläßt.

Selbstverständlich konnte man ebenfalls nicht darauf verzichten, die vielen Actionszenen bis zum Rand mit CGI-Effekten vollzustopfen, so daß von den eigentlichen Martial Arts Kämpfen kaum noch etwas zu erkennen ist. Doch selbst bei den wenigen Keilereien ohne Computereinsatz kommt man letztlich nur zu einem vernichtenden Urteil, da ihnen der viel zu hektische Schnitt jedwede Dynamik raubt. Darüber hinaus liefert aber auch Choreograph Corey Yuen ein sehr schwaches Bild ab. Die von ihm entsetzlich unspektakulär inszenierten Fights gehören ohne Frage zu den schwächsten Arbeiten in seiner langjährigen Karriere als Martial Arts Director.

Zur Story gibt es erwartungsgemäß auch nicht viel anzumerken, da sie kurz gesagt nicht existiert. Avenging Fist hat nicht die Bohne von einer halbwegs nachvollziehbaren Handlung zu bieten und wird lediglich durch riesigen Einsatz von völlig überflüssigen Effekten und einigen unendlich miesen Dialogen auf eine Laufzeit von 90 Minuten aufgeblasen. Die Darsteller passen sich diesem Niveau im übrigen an. Selbst die wenigen fähigen Leute können hier nur leidlich überzeugen. Roy Cheung, als mit Nazi Platitüden ausgestatteter Bösewicht, und Sammo Hung, ohne wirkliche Kampfszene, werden völlig verschenkt. Aber auch Yuen Biao hinterläßt eher einen mitleiderregenden Eindruck. Er rennt die ganze Zeit mit einer dämlichen Maske durch die Gegend, hat kampftechnisch nicht gerade die Hände voll zu tun und wirkt so irgendwie albern. Richtig erbärmlich sind die Leistungen der Hauptdarsteller Gigi Leung und Wang Lee Hom. Das geht soweit, daß man als Zuschauer an mancher Stelle schon mal laut losprusten muß, wenn diese beiden Popsternchen nur ihren Mund aufmachen. Ich will ich hier allerdings keine falschen Erwartungen wecken. Die unfreiwillige Komik hält sich insgesamt doch stark in Grenzen, so daß der Film nicht mal als halbwegs spaßiges Trashwerk für gute Laune sorgen kann.

Ohne Frage ist dieses elendige Machwerk einer der heißesten Anwärter der Kategorie "Schlechtester Hongkongfilm der letzten Jahre" und das will bekanntlich schon etwas heißen. Andrew Lau hat hiermit endgültig bewiesen, daß er als Regisseur eine der größten Nieten in Hongkongs Kinoindustrie ist. Er sollte sich schleunigst überlegen, wieder auf seinen Platz hinter der Kamera zurückzukehren.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

   

 


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