Die ferne Zukunft: Vor zwanzig Jahren schlug ein Experiment mit den sagenumwobenen Power Gloves fehl. Nur drei der
menschlichen Versuchskaninchen überlebten.
Combat 21 machte sich die Macht seines Handschuhs zu nutze und terrorisiert fortan das ganze Land. Dark wird Polizist und
unternimmt den Versuch den brutalen
Combat 21 zu bekämpfen. Doch dieser kidnappt Thunder und unterzieht ihm einer Gehirnwäsche. Fortan erledigt er als williger
Diener jeden gewünschten Mordanschlag
seines Herrn.
Zwanzig Jahre später trifft Dark während einer Discorazzia auf den jungen Nova., der während einer Auseinandersetzung vom
legendären Avenging Fist Gebrauch
macht. So erkennt er in ihm den Sohn eines alten Freundes, den Dark leider töten mußte. Nova versucht mit seinem neuen Kumpel
Iron Surfer schon seit geraumer Zeit
den geheimnisvollen Tod seines Vaters zu ergründen.
Combat 21 indessen will durch einen Putsch die gesamte Macht im Staate an sich reißen. Doch um endgültig alle Fäden in der
Hand zu halten, muß er das Geheimnis
des Avenging Fist ergründen. Da kommt ihm der junge Nova gerade recht und lockt den jungen Mann mitsamt seiner Freunde in
eine Falle. Doch Combat 21 hat nicht mit
der Stärke von Nova gerechnet, der seinerseits eine erstaunliche Entdeckung macht, die die Vergangenheit seiner Familie in
einem ganz neuen Licht erscheinen läßt.
Um Gottes Willen, was ist das denn? Avenging Fist basiert trotz aller Distanzierungen im Abspann auf dem Computerspiel Tekken
und ist kurz gesagt
eine Beleidigung für den halbwegs denkenden Zuschauer. Jedes stupide Ballerspiel hat mehr Inhalt zu bieten als dieses völlig
stillose Kauderwelsch
aus lausiger Action und ebenso schlechten Spezialeffekten. Regisseur Andrew Lau hat ja schon viel Bockmist abgeliefert, aber
was er hier mit seinem
Coregisseur und Action Director Corey Yuen zusammengebraten hat, setzt seinem bisherigen
Schaffen eindeutig die Krone auf.
Jetzt aber mal von vorn. Es ist nichts neues, daß Andrew Lau häufig versucht, seine mangelnde inszenatorische Begabung, durch
eine Vielzahl von
Effekten zu übertünchen. Ausstöße wie Storm Riders oder A Man Called Hero sprechen da eine deutliche Sprache. Bewegten sich
die Effekte in
diesen beiden Filmen aber noch im erträglichen Rahmen, so sieht das bei Avenging Fist ganz anders aus. Die Spezialeffekte,
wenn man das ständige
Geblitze und die miese Monsterkopie aus Return Of The Jedi, denn tatsächlich in diese Kategorie einordnen will, sind dermaßen
schlecht und
lächerlich ausgefallen, daß es einem eigentlich die Sprache verschlagen sollte. Jeder amerikanische Science Fiction Film der
B-Liga hat in dieser
Hinsicht um Längen besseres zu bieten.
Beim Setdesign bediente man sich ohne nur eine einzige eigene Idee zu entwickeln sehr ausführlich bei Blade Runner, Total
Recall und The Fifth
Element. Ein Teil dieser "geklauten" Kulissen stammt natürlich ebenfalls aus dem Computer und kann sich qualitativ zu keiner Zeit
mit den Vorbildern
messen. Aber auch die restlichen Sets kommennie über einen billigen Lagerhaus Flair hinaus, so daß Avenging Fist
auch visuell einen
furchtbar trashigen Eindruck hinterläßt.
Selbstverständlich konnte man ebenfalls nicht darauf verzichten, die vielen Actionszenen bis zum Rand mit CGI-Effekten
vollzustopfen, so daß von
den eigentlichen Martial Arts Kämpfen kaum noch etwas zu erkennen ist. Doch selbst bei den wenigen Keilereien ohne
Computereinsatz kommt man
letztlich nur zu einem vernichtenden Urteil, da ihnen der viel zu hektische Schnitt jedwede Dynamik raubt. Darüber hinaus liefert
aber auch
Choreograph Corey Yuen ein sehr schwaches Bild ab. Die von ihm entsetzlich unspektakulär inszenierten Fights gehören ohne
Frage zu den
schwächsten Arbeiten in seiner langjährigen Karriere als Martial Arts Director.
Zur Story gibt es erwartungsgemäß auch nicht viel anzumerken, da sie kurz gesagt nicht existiert. Avenging Fist hat nicht die Bohne
von einer
halbwegs nachvollziehbaren Handlung zu bieten und wird lediglich durch riesigen Einsatz von völlig überflüssigen Effekten und
einigen unendlich
miesen Dialogen auf eine Laufzeit von 90 Minuten aufgeblasen. Die Darsteller passen sich diesem Niveau im übrigen an. Selbst
die wenigen fähigen
Leute können hier nur leidlich überzeugen. Roy Cheung, als mit Nazi Platitüden ausgestatteter Bösewicht, und Sammo Hung, ohne
wirkliche
Kampfszene, werden völlig verschenkt. Aber auch Yuen Biao hinterläßt eher einen mitleiderregenden Eindruck. Er rennt die ganze
Zeit mit einer
dämlichen Maske durch die Gegend, hat kampftechnisch nicht gerade die Hände voll zu tun und wirkt so irgendwie albern. Richtig
erbärmlich sind die
Leistungen der Hauptdarsteller Gigi Leung und Wang Lee Hom. Das geht soweit, daß man als Zuschauer an mancher Stelle
schon mal laut losprusten
muß, wenn diese beiden Popsternchen nur ihren Mund aufmachen. Ich will ich hier allerdings keine falschen Erwartungen wecken.
Die unfreiwillige
Komik hält sich insgesamt doch stark in Grenzen, so daß der Film nicht mal als halbwegs spaßiges Trashwerk für gute Laune
sorgen kann.
Ohne Frage ist dieses elendige Machwerk einer der heißesten Anwärter der Kategorie "Schlechtester Hongkongfilm der letzten
Jahre" und das will
bekanntlich schon etwas heißen. Andrew Lau hat hiermit endgültig bewiesen, daß er als Regisseur eine der größten Nieten in
Hongkongs Kinoindustrie
ist. Er sollte sich schleunigst überlegen, wieder auf seinen Platz hinter der Kamera zurückzukehren.
(S.G.)
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