Die beiden Waisen Cloud und Wind wachsen unter der Obhut von Lord Conquer auf. Sie wissen nicht, daß dieser einst ihre Väter
im Kampf getötet hat. Der Grund: Lord
Conquer wurde von Mud Buddha prophezeit, daß er mit der Unterstützung von Cloud und Wind alle mächtigen Schwerter in seine
Gewalt bringen kann, um so zum
Herrscher über die Martial Arts-Welt aufzusteigen.
Zu Männern herangewachsen verlieben sich beide in Conquers Tochter. Es kommt zum Streit, in dem Conquer seine eigene
Tochter durch ein Versehen tötet. Daraufhin
verläßt Cloud den Clan. Doch der Lord spürt ihn auf und es kommt zum Duell, bei dem Cloud schwer verletzt wird. Wind steht
jedoch weiter zu seinem Herrn und hilft ihm
die Macht über die Martial Arts-Welt zu erlangen. Nachdem Conquer versucht auch Wind zu töten, trifft der zweite Teil von Mud
Buddhas Prophezeiung ein. Cloud und
Wind wenden sich gegen ihren Herren. Ein Duell auf Leben und Tod beginnt.
Nach den phänomenalen Erfolgen von A Chinese Ghost und Bride With White Hair stürzten sich
ganze Heerscharen von
Epigonen auf das Genre, um dieses Thema bis
zum Letzten auszuschlachten. So konnte man lange Zeit nichts mehr aus dem Bereich des Fantasy-Kinos aus Hongkong
vermelden. 1998 setzte Young And
Dangerous Schöpfer Andrew Lau diesem untragbaren Zustand aber endlich ein Ende und präsentierte mit Storm Riders
das
größte und teuerste Effekte-Spektakel, das
je ein Hongkonger Filmstudio verlassen hat. Der Film brach dann auch alle bestehenden Box Office-Rekorde und wurde zum
triumphalen Erfolg über die amerikanische
Allmacht in Hong Kongs Kinosälen.
Aber näher betrachtet ist Storm Riders leider nichts weiter als ein aufgeblähtes Effektespektakel, daß qualitativ meilenweit von der
Klasse früherer Erfolge wie A Chinese
Ghost Story, Green Snake oder Bride
With The White Hair entfernt ist. Regisseur Lau versucht vergeblich eine Brücke zwischen
traditionell chinesischem Fantasy-Kino
und amerikanischem Gigantismus zu schlagen. Leider wirkt das Ergebnis alles andere als homogen.
Er läßt die eigentliche Geschichte allzu schnell links liegen und verliert sich in unzähligen völlig sinnlosen Nebenplots, die nur dazu
dienen noch mehr Stars in diesem
wirren Gebräu unterzubringen. Spätestens nach der Hälfte weiß dann selbst der interessierteste Zuschauer nicht mehr worum es
bei der ganzen Sache eigentlich gehen
soll. Weniger wäre in diesem Fall eindeutig mehr gewesen.
Ein weiteres Manko sind die beiden Hauptakteure Ekin Cheng und Aaron Kwok, die zwar ganz toll aussehen, aber darstellerisch
alles andere als überzeugend sind.
Phantasievolle Ideen, die das chinesische Fantasy-Kino ja immer ausgezeichnet haben, sind hier auf jeden Fall vorhanden, doch
schon allein das völlig ausdruckslose
Spiel der Hauptakteure nimmt dem Zuschauer jede Identifikationsmöglichkeit mit den Protagonisten. Ihr leidvolles Schicksal läßt
einen völlig kalt. Auch die haufenweise
eingesetzten CGI-Effekte können nur teilweise überzeugen und wirken häufig nur lächerlich. Hier hinkt man der amerikanischen
Konkurrenz noch um Längen hinterher.
Vorbei scheint die Zeit, wo einige Regisseure Hongkongs das Potential hatten, unverwechselbares und eigenständiges
Fantasy-Kino zu erschaffen. Storm Riders ist
leider ein Film der verschenkten Möglichkeiten.
(S.G.)
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zur STORM RIDERS Kritik auf THE
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