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Ein junger chinesischer Elitesoldat wird nach einem erfolgreichen, aber sehr eigensinnigen Einsatz in einen ehemaligen Staat der 
UdSSR strafversetzt, wo er nun seinen 
Dienst in der chinesischen Botschaft verrichten soll. 
 
Bei seiner Ankunft gerät er zufällig mit einem weltweit gesuchten und völlig größenwahnsinnigen japanischen Sektenführer 
aneinander. Er kann ihn überwältigen und 
verhaften. Der Auslieferung des Sektenführers ins heimische Japan steht nun scheinbar nichts mehr im Wege. Doch der hat nicht 
nur seine blutrünstigen Mannen in dem 
ehemals kommunistischen Staate versammelt, sondern ihm stehen auch einige korrupte Politiker beiseite, die mit seiner Hilfe 
einen Putsch gegen den eigenen 
Präsidenten vorbereiten. So kommt es nun zu einigen Terroranschlägen und einer großangelegten Befreiungsaktion. Jetzt ist 
natürlich unser chinesischer Held gefragt, 
dem ganzen Spiel ein Ende zu setzen.
 
    
Obwohl es sich bei The Blacksheep Affair um einen gewollt sinnfreien Actionexzess handelt, hat er einen sehr zwiespältigen 
Eindruck bei mir hinterlassen. Zwar fährt 
auch er, wie einige andere Produktionen der letzten Jahre, einen wahnsinnigen Terroristen als Baddie auf, nur kann man ihn 
schwerlich mit Filmen wie z.B. Extreme Crisis 
oder Purple Storm vergleichen. The Blacksheep Affair kommt fast 
ohne den mittlerweile zum guten Ton 
gehörenden 
Technikschnickschnack aus und präsentiert uns 
klassische Hongkong Action wie sie im Buche steht. 
 
Leider hat der Film aber auch ein immens großes Problem, daß mir deutlich den Spaß an der ganzen Angelegenheit verdorben 
hat. Der Streifen ist so dermaßen 
reaktionär, wie ich es noch nie in einer Hongkong-Produktion zuvor erlebt habe. Mal davon abgesehen, daß die Geschichte so 
schlimm und unglaubwürdig wie nur eben 
möglich ist, wird die Story von einem unglaublich rassistischen und patriotischen Unterton durchzogen, der fast in jeder Einstellung 
zu vernehmen ist und der den von 
amerikanischen Actionblockbuster noch bei weitem übertrifft. Ein dermaßen latenter Rassismus allem nichtchinesischen 
gegenüber, ist selbst mit der größten Toleranz 
nicht mehr hinzunehmen. Zudem wird hier dem chinesischen Staat und seinen "Volksvertretern" auf widerwärtige Weise der Hof 
gemacht, daß es einfach nicht mehr zu 
ertragen ist. Da wird der chinesische Botschafter, immerhin Vertreter eines Regimes, das 1989 während der Demonstration auf 
dem Platz des Himmlischen Friedens ca. 
4000 friedfertige Demonstranten auf die menschenverachtendste Weise abgeschlachtet und ca. 60000 verletzt hat, als 
herzensguter Mensch dargestellt. Er tut alles dafür, 
daß Flüchtlinge, die wohlgemerkt aus dem Land, dessen Vertreter er ist, kommen, und sicherlich teilweise auch aus politischen 
Beweggründen geflohen sind, nicht 
verhungern müssen und versorgt werden. Das im Zusammenhang mit der chinesischen Geschichte der letzten Jahre gesehen, ist 
einfach der blanke Hohn und völlig 
inakzeptabel. Nach dem Betrachten dieser und vieler anderer Szenen könnte man wirklich meinen, China wäre ein höchst 
demokratisches und menschenfreundliches 
Land. Sicher, The Blacksheep Affair will eigentlich nur mit furiosen Actionszenen kurzweilig unterhalten, nur stören diese 
widerwärtigen Anflüge bei der Story den 
Entertainmentwert beträchtlich, so daß der Film selbst als dumpfes Unterhaltungswerk schwerlich zu ertragen ist. 
 
Schade, denn in seinen Martial Arts-Szenen, die ganz sicher zu den besten seit vielen Jahren gehören, schlägt er alle seine 
Konkurrenten, sei es nun Downtown 
Torpedoes, Purple Storm oder Gen 
X-Cops, um Längen. Ching Siu Tung hat hier wieder ganze Arbeit geleistet und läßt ein 
Feuerwerk an Shoot Outs, Kämpfen und Blut 
auf den Zuschauer niederprasseln, das sich gehörig gewaschen hat. 
 
Betrachtet man den Film nur aus dieser Sichtweise, dann handelt es sich bei The Blacksheep Affair um einen der besseren sinnfreien 
Actionfilme der letzten Jahre, da Martial Arts-Szenen absolut zu überzeugen wissen. Da hier aber nicht ein Funken Ironie 
versprüht wird, kann man über die gebotenen Inhalte kaum hinwegsehen, so daß The Blacksheep Affair letztendlich zu zutiefst reaktionärem Müll verkommt.
 
(S.G.)
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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