Eko Eko Azarak 2001
Japan, 2001

Regie:
Suzuki Kousuke

Darsteller:
Kato Natsuki, Ootani Mitsuho, Takano Hassei, Mitsuishi Ken, Endo Kenichi, Tsuda Kanji, Sone Hideki, Ito Yozaburo, Iijima Daisuke, Hida Yasuto, Suwa Tarou
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Die Polizei findet in einem Wald die Leichen einiger grausam getöteter Teenager. Nur eine Person hat diese schreckliche Tat überlebt. Es handelt sich dabei um die junge und sehr mysteriöse Kuroi Misa, die mit völligem Gedächtnisverlust und Alpträumen ins Krankenhaus eingeliefert wird. Die Polizei ist ratlos, entwickelt nach und nach aber die Theorie, daß die junge Frau nicht nur als Opfer mit dem brutalen Massaker in Verbindung steht.

Als das heraus kommt, läutet ein sensationsgeiler TV-Reporter eine gnadenlose Hexenjagd auf Misa ein, bei der er auch die Verfälschung von Tatsachen in Kauf nimmt. Jetzt bleibt Misa nur noch die Flucht aus dem Krankenhaus. Die Hetzkampagne zeigt mittlerweile große Wirkung. Als Misa wieder am Schulunterricht teilnehmen will, schlagen ihr blanke Haßgefühle der Mitschüler und auch der Lehrer entgegen. Das verunsichert das Mädchen noch mehr, denn trotz aller Bemühungen will es ihr außer einigen wenigen Flashbacks einfach nicht gelingen, sich an die Situation im Wald zu erinnern.

Als der Reporter dann ein Double von Misa einsetzt, um ihr während eines gestellten Interviews ein Geständnis zu entlocken, kommt es zum Eklat, als sich das Mädchen vor laufenden Kameras selbst hinrichtet. Kurze Zeit später erscheint Misa im Studio und wird vom Reporter sofort mit der blutüberströmten Leiche ihres Doubles konfrontiert. Als sich der Reporter plötzlich wie ein Verrückter aufführt und die völlig verstörte Misa mit dem Blut der Toten beschmiert, stürzt er dabei nicht nur sich, sondern ganz Tokio ins Verderben.



Der neuste Streich um die gute Hexe Kuroi Misa, der ganz schlicht Eko Eko Azarak 2001 betitelt wurde, hat mit den drei vorangegangenen Filmen der Serie kaum noch etwas zu tun und ist mit Abstand der am wenigsten zufriedenstellendste Teil der gesamten Reihe.

Die gravierendste Veränderung gegenüber den Vorgängern ist vor allem im Charakter von Kuroi Misa zu finden. Alle Eigenschaften, die ihre Person bisher so auszeichneten sind bei Eko Eko Azarak 2001 wie weggeblasen. Ihre souveränen, bisweilen sehr coolen Züge sind einer verschüchterten und verzweifelten Persönlichkeit gewichen. Vorbei ist also die Zeit, in der sie sich mit flotten Kicks und einem lässig vorgetragenen Zauberspruch auf den Lippen, durch ganze Reihen von Zombies, Dämonen und Geistern pflügte. Darüber hinaus wurde auch ihre physische Präsenz deutlich zurückgeschraubt, was den Unterhaltungswert des Films obendrein noch stark beeinträchtigt. Für die neue Misa, Kato Natsuki, ist dies nebenbei natürlich auch nicht gerade eine dankbare Rolle, da ihr blasses Auftreten, insbesondere bedingt durch das eher passive Verhalten ihres Charakters, nicht gerade dazu beiträgt, sich Sympathiepunkte beim Zuschauer zu erspielen.

Doch nicht nur Misa´s Auftreten hat unter diesem neuen und völlig mißratenen Konzept zu leiden. Nebenbei ist hier auch die gesamte Leichtfüßigkeit, welche die anderen Teile auszeichnete, wie weggeblasen und der charmante Comic Touch ist einem weitaus seriöseren und erwachsenerem Stil gewichen. Die Geschichte wird dabei mit einem geradezu verbissenen Ernst präsentiert, der auf eingefleischte Fans der bisherigen Teile äußerst befremdlich wirkt, da man sich gedanklich so einfach nicht von der bis dato so gut funktionierenden Stilistik lösen kann. Die große Sause in Sachen Action und Zauberei, die man sich als Zuschauer hier jede Sekunde förmlich herbeisehnt, bleibt so auch völlig aus. Ausschließlich zum Finale kann Eko Eko Azarak 2001 dann ein paar effektreiche Szenen aufbieten, die trotz aller technischer Perfektion, aber einfach nichts mehr retten können. Der ganze Spuk dauert ohnehin nur Sekunden und ist genauso schnell vorüber ist wie er begonnen hat.

So betreibt Eko Eko Azarak 2001 ganz offensichtlich einen von den Machern gewollten Bruch mit der Erwartungshaltung des Betrachters. Im Grunde ist so etwas natürlich beileibe nicht das schlechteste. Gerade diese Art von Spiel mit dem Zuschauer macht gutes Kino doch erst interessant und mitreißend. Allerdings sollten die Verantwortlichen dann natürlich auch mit der nötigen Finesse und einem gewissen Anspruch zu werke gehen. Davon kann bei diesem Film aber keine Rede sein.

Von einer inhaltlich hochklassigen Umsetzung ist hier nicht in einem Moment etwas zu entdecken. Dem Drehbuch fehlt jedwede Stringenz und auch mit der Logik ist es nicht weit her. Statt dessen wird der Zuschauer mit einigen völlig überflüssigen Handlungssträngen konfrontiert, die in den seltensten Fällen weitergeführt bzw. halbwegs befriedigend aufgelöst werden. Dadurch halten sich nennenswerte Höhepunkte auch in sehr überschaubaren Grenzen. Gerade in der ersten Hälfte wirkt Eko Eko Azarak 2001 richtig zäh und schleppt sich nur mühsam über die Runden. Bis der Zuschauer dann mal halbwegs die Gewißheit erhält, es doch tatsächlich mit einem Horrorfilm zu tun zu haben, vergehen geschlagene vierzig Minuten, die für nicht mehr als belanglose Dialoge und Handlungen verschwendet werden. Obwohl die Darsteller größtenteils sehr überzeugend agieren, kommt die Story dabei keinen Millimeter voran und hinterläßt einen Film, den man wirklich nur als gähnend langweilig bezeichnen kann.

Positiv schlägt lediglich die formale Umsetzung zu Buche. Obwohl auch bei Eko Eko Azarak 2001, die im japanischen Horrorfilm mittlerweile wohl zum Standard gehörende Digital Video Technik Einzug gehalten hat, wirkt der Film in visueller Hinsicht alles andere als billig. Die Atmosphäre hat unter dieser Optik zwar durchweg zu leiden, doch gerade die hervorragende Kameraführung kann da vieles wieder wettmachen und auch die Inszenierung von Suzuki Kousuke ist im Großen und Ganzen sehr souverän ausgefallen. Diese formale Kompetenz kann aber beileibe nicht über die verheerenden inhaltlichen Schwächen hinwegtäuschen, so daß Eko Eko Azarak 2001 insgesamt als riesengroße Enttäuschung zu werten ist, die keinen Genrefreund zufriedenstellen dürfte.

(S.G.)

In Association with YesAsia

 

   

   

   

   

 

   - Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan

   - Vorgänger:  Eko Eko Azarak: Wizard of Darkness
   - Vorgänger:  Eko Eko Azarak 2: Birth Of The Wizard
   - Vorgänger:  Eko Eko Azarak 3: Misa The Dark Angel
   - Tv Serie:     Eko Eko Azarak - The Series Vol. 1

 


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