Dae Ho ist ein kleiner Bankangestellter der von seinem Vorgesetzten auch körperlich ständig eingeschüchtert wird. Völlig frustriert von seiner ganzen Lebenssituation
stellt er für sich fest, dass es wie bisher nicht weitergehen kann. Rein zufällig stößt er auf eine Wrestlingschule, die wie auch der Eigentümer Jang, die besten Jahre
schon
hinter sich hat. Jang war seinerzeit ein erfolgreicher Profiwrestler, der durch seine dreckige Kampfweise für Schlagzeilen gesorgt hat. An einem Loser wie Dae Ho ist er
als Schüler allerdings wenig interessiert.
Das ändert sich schlagartig, als er für einen Kampf mit einem kommenden Wrestlingstar einen Gegner aufbauen soll. Er trainiert Dae Ho fortan ganz in der eigenen
Tradition und bringt ihm alle seine schmutzigen Tricks bei. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt sich das Leben für den leicht trotteligen Dae Ho nun langsam
aber sicher zu ändern. Neben der Tatsache, dass er seine Gegner jetzt mit allen unerlaubten Mitteln reihenweise auf die Matte schickt, nutzt er sein neugewonnenes
Selbstvertrauen dazu, es seinem Boss mal so richtig zu zeigen.
Doch kurz vor dem großen Kampf, für den er schlussendlich nur ausgebildet wurde, muss er erfahren, dass der Sieger nach dem Willen des Promoters längst feststeht.
Dae Ho gerät nun in einen Gewissenskonflikt. Soll er bei dieser abgekarteten Sache mitmachen und so sein schwer erkämpftes Selbstbewusstsein und Ehrgefühl
wieder aufs Spiel setzten?
Auch mit seinem zweiten Spielfilm präsentiert der koreanische Filmemacher Kim Ji Woon eine hervorragend inszenierte Komödie, die qualitativ nahtlos an sein Debüt
Quiet Family anschließen kann.
Im Gegensatz zur etwas konstruiert wirkenden Geschichte des Vorgängers, gestaltet sich das Drehbuch von The Foul King sogar noch um einiges geschlossener. Die
größte Stärke des Films ist dabei, dass der Regisseur und Drehbuchautor neben dem Humor immer wieder ernstere Momente und ruhige Zwischentöne zum Zuge
kommen lässt, so dass The Foul King doch wesentlich mehr ist als eine plumpe Komödie. In diesen leiseren Passagen hat der Film dann auch seine besten Momente.
Der Figur des Dae Ho wird dadurch eine leicht tragische Note verliehen, die es dem Zuschauer wesentlich einfacher macht, sich mit seinem Charakter zu identifizieren.
Das wirklich sehr facettenreiche Drehbuch gibt gerade auch den Darstellern ausreichend Möglichkeit ihre Klasse auszuspielen. Ganz besonders Song Kang Ho, der
schon in Shiri und JSA glänzen konnte, weiß dieses Potential voll und ganz für seine Figur zu nutzen. Nicht zu Letzt
seiner großartigen Vorstellung ist es zu verdanken,
dass der Humor hier ausnahmslos hervorragend funktioniert. The Foul King hat zahlreiche urkomische Momente vorzuweisen, so dass einige mitunter sehr unpassende
wüste Einlagen nicht weiter negativ ins Gewicht fallen. Obwohl der Humor weitestgehend im Slapstickbereich angesiedelt ist, wirkt The Foul King nur in den seltensten
Fällen wirklich albern. Das liegt vor allem daran, dass man die sehr menschlich gezeichneten Figuren hier durchweg ernst nimmt. So gestaltet sich der Film letztlich als
wesentlich intelligenter als ein Großteil der anderen Genreproduktionen.
Das Kim Ji Woon formal eines der größten Talente des koreanischen Kinos ist, hat er schon mit Quiet
Family bewiesen. Auch The Foul King ist hervorragend und sehr
elegant inszeniert, was sich vor allem in den realistisch gehaltenen, teilweise aber dennoch sehr spektakulären, Wrestlingduellen bemerkbar macht. Kamera wie Schnitt
sind nicht nur in diesen Szenen ganz einfach exzellent.
Mit The Foul King ist Kim Ji Won seine nächste Komödie gelungen, die formal wie inhaltlich himmelweit aus dem Genreeinerlei herausragen kann.
(S.G.)
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