Yukari ist mit einer besonderen Gabe ausgestattet. Sie kann die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen. Um den Überlebenden des Erdbebens zu helfen, kommt sie 1995
nach Kobe. Gleich bei ihrer Ankunft trifft sie auf ein Mädchen, dass von einem Hund angebellt wird, nur um einige Stunden später den Kadaver des Tieres zu finden.
Diesen Vorfall verdrängt sie jedoch schnell wieder, da die Erdbebenopfer sie voll in Anspruch nehmen. Ihre aufopferungsvollen Handlungen fallen dem Psychologen
Dr. Nomura auf, der sie darauf anspricht. Er berichtet ihr, dass er Versuche mit Chihiro durchführt, einem Mädchen, dass an multipler Persönlichkeitsspaltung leidet. In ihr
erkennt sie das Mädchen wieder, dass sie bei ihrer Ankunft getroffen hatte.
Yukari sieht schnell die Gefahr die von Chihiro ausgeht, als einer ihrer Mitschüler, der sie zuvor geärgert hatte, ums Leben kommt. Das bleibt allerdings nicht die einzige
Leiche, die es in Gegenwart des Mädchens zu beklagen gibt. Dr. Nomura findet heraus, das die dreizehnte Persönlichkeit von Chihiro ein rachsüchtiger Geist ist, der
alles tötet was dem Mädchen in irgendeiner Form schaden könnte. Ferner entdecken sie, dass sie nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Onkel, der sie seitdem
aufgezogen hat, missbraucht wurde.
Die beiden Erwachsenen setzen nun alles daran Chihiro zu retten. Sie starten im Labor des Doktors einen gefährlichen Versuch den Geist aus dem Körper des
Mädchens zu vertreiben.
Seit dem grandiosen Erfolg von The Ring hat der japanische Horrorfilm ein
nicht zu unterschätzendes Problem.
Fast jeder neue Film des Genres versucht dem Erfolg des großen Kassenschlagers nachzueifern. Unter Einbeziehung einiger
neuer Elemente entstanden so zwar
kleine Unterhaltungsperlen wie der ausnehmend gelungene Shikoku,
doch in den meisten anderen Fällen
konnte man das Endergebnis weder als Fisch noch Fleisch bezeichnen, da die inhaltlichen Parallelen oftmals geradezu
ärgerliche Formen annahmen.
Eines dieser weniger gelungenen Beispiele ist ohne Frage, der von Mizutani Toshiyuki inszenierte Isola: Tajuu Jinkaku Shoujo,
der sich mit seiner teilweise sehr wirren
Geschichte, inhaltlich irgendwo zwischen Nakatas The Ring und westlichen
Vorbildern wie The Exorcist bewegt.
Für den Zuschauer bedeutet dies weitestgehend spannungslose und durchweg vorhersehbare neunzig Minuten, die auch in
Sachen Terror wenig effektives zu bieten
haben. Isola: Tajuu Jinkaku Shoujo fehlen einfach die wirklich überraschenden Momente, die nötig sind, um dem Film ein
gewisses Maß an Spannung zu verleihen. Statt
dessen schlachtet Mizutani lediglich altbewährte Genreelemente aus, die seinen Film zum großen Teil müde vor sich hin
plätschern lassen.
Darüber hinaus mangelt es dem Regisseur auch ganz besonders an genügend inszenatorischer Finesse, um den Zuschauer
wenigstens durch einige visuell
außergewöhnliche Momente halbwegs bei der Stange halten zu können. Isola: Tajuu Jinkaku Shoujo bleibt hier in jeder Hinsicht zu
unspektakulär, so daß er nicht zuletzt
auch wegen der vielen bedeutungslosen Dialoge zu einer regelrecht langatmigen Angelegenheit verkommt.
Alles in allem ist der Film ein überaus enttäuschender Vertreter der neuen Horrorwelle aus Japan, der als einzigen Höhepunkt
Kurosawa Yu, die Darstellerin der jungen
Isola zu bieten hat, die nicht nur unverschämt gut aussieht, sondern auch einen der größten japanischen Regisseur des letzten
Jahrhunderts zum Großvater hatte.
(S.G.)
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
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