The Meteor
Thailand, 2004

Regie:
Bhandit Rittakol

Darsteller:
Suppakorn "Torb" Kitsuwan, Sasithorn Panichanok, Panu Suwanno, Lakana Wattanawongsiri, Prakasit Bosuwan, Arun Pavilai
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Screensaver

Am Tage einer sehr ungewöhnlichen Sternenkonstellation geht in der thailändischen Provinz ein Meteoritenregen nieder. Genau zu diesem Zeitpunkt kommen unweit des Einschlagortes zwei Babys zur Welt, die beide mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet sind.

Viele Jahre später arbeitet der inzwischen erwachsene Oom, eines der beiden Wunderbabys, in einem Krankenhaus für psychisch gestörte Menschen. Dort will er seine Fähigkeiten zum Wohle der Patienten einsetzen. Er selbst hat allerdings hart an seiner Gabe zu tragen, da er immer wieder von furchtbaren Alptraumvisionen heimgesucht wird, die keine gute Zukunft versprechen. Eines Tages wird ein völlig apathischer Mann eingeliefert. Doch als Oom ihm mit seinen Fähigkeiten helfen will, erwacht er aus seinem Zustand und greift ihn an. Oom erleidet daraufhin einen Nervenzusammenbruch und wird von seinen Kollegen erst einmal außer Gefecht gesetzt. Obwohl nicht mehr ganz klar im Kopf, gelingt es ihm, mit der Hilfe eines anderen durchgeknallten Patienten, zu fliehen. Nach einigen Reibereihen in der Öffentlichkeit kehren sie allerdings wieder ins Krankenhaus zurück, wo sich der seltsame Patient gerade von seinen Fesseln befreit hat. Oom wird wiederum von ihm angegriffen und es kommt zu einem Handgemenge, das der Patient nicht überlebt. Daraufhin flüchtet Oom abermals.

Als die Polizei den Vorfall aufnimmt, werden Ooms Freunde, allesamt Ärzte, von einem geheimnisvollen Mann mit Fotos konfrontiert, die eine Reihe äußerst seltsam aussehender Personen zeigen. Ihr Zustand hat große Ähnlichkeit mit dem, des kürzlich verstorbenen Patienten. Der Mann erklärt ihnen weiter, dass praktisch alle Personen mit diesen Symptomen nach kurzer Zeit sterben. Die dortigen Ärzte seien allerdings völlig ratlos. Um den Menschen zu helfen und ohne zu ahnen, dass sich diese Vorfälle in der Gegend abspielen, wo vor vielen Jahren der Meteoriteneinschlag stattgefunden hatte, machen sich Ooms Freunde nun dahin auf.

Der verwirrte Oom hat sich inzwischen auch zu dem Ort seiner Geburt durchgeschlagen und wird dort sofort von den scheinbar verseuchten Einwohnern angegriffen. Nach und nach bricht die Hölle über den Landstrich herein und immer mehr Menschen scheinen der geheimnisvollen Krankheit zum Opfer zu fallen. Darüber hinaus spielt auch die Natur völlig verrückt und dann erheben sich noch einige monströs aussehende Tote aus ihren Gräbern.



Der 1951 geborene Bhandit Rittakol gehörte über eine lange Zeitspanne zu Thailands besten und gefragtesten Regisseuren. Jahrelang wurden er und seine Arbeiten, fast ausschließlich komödiantische oder anspruchsvollere Stoffe, mit Auszeichnungen nahezu überschüttet. Mit dem erfolgreichen Drama The Moonhunter konnte er im Jahr 2001 noch einen letzten sehenswerten Film vorlegen. Seitdem zeigt seine Qualitätskurve jedoch beständig nach unten. Waren schon Tigress Of King River und In The Name Of Godfather eher durchschnittliche und nur leidlich unterhaltsame Werke, geht es mit seinem neusten Streich The Meteor nun noch einen weiteren Schritt bergab. Anders als bei seinen früheren Arbeiten legt die Mischung aus Action, Horror und Science Fiction ihr Hauptaugenmerk weniger auf die Geschichte, als auf die zweitklassigen Digitaleffekte und geht so weitestgehend baden.

Die Abwesenheit jeglicher Spannungsmomente und die bis zum Showdown fehlende Rasanz, erweisen sich als nicht gerade hilfreich, um den Zuschauer bis zum Schluss wirklich bei der Stange zu halten. Die müde Geschichte selbst ist jedenfalls kaum dazu in der Lage. Über die Hintergründe des Meteoriteneinschlages und das dadurch bedingte Schicksal der beiden männlichen Hauptfiguren, der eigentlich zentrale Punkt der ganzen Geschichte, erfährt man praktisch gar nichts, so dass die Tragik der letzten Minuten kaum eine Wirkung beim Publikum erzielen kann. Vielmehr schleppt sich The Meteor frei von inhaltlichen Höhepunkten, sehr mühsam bis zu seinem Finale, ohne dass die Handlung dabei in irgendeiner Weise vorankommt. Insbesondere die erste Hälfte ist reichlich zäh geraten und begnügt sich fast ausschließlich damit, den verwirrten Kitsuwan durch die Stadt wandeln zu lassen, damit er dort Passanten dumm anquatschen kann. Das soll für einige humorvolle Momente sorgen, die dem eigentlich sehr ernst gehaltenen Film letztendlich aber nur wenig zweckdienlich sind. Diese Mischung aus Action, aufgesetzten Dramaelementen und kindlichem Humor ist dramaturgisch einfach viel zu zerfahren, als dass sie eine halbwegs homogene Einheit bilden könnte. Letztendlich handelt es sich bei diesen überwiegend schalen Gags auch nur um Füllmaterial, um den Film auf neunzig Minuten zu strecken.

Leider hat es Bhandit Rittakol auch versäumt, in der ersten Hälfte mit ein paar kleineren Actionszenen für etwas Abwechslung im drögen Handlungseinerlei zu sorgen. Damit es beim warten auf den Showdown nicht allzu langweilig wird, hat er hier und da zwar ein paar Digitaleffekte eingestreut, doch kommen die allesamt viel zu dröge und unspektakulär daher, um in irgendeiner Form unterhalten zu können. Das Interesse des Zuschauers lässt sich so nur schwerlich aufrechterhalten. Ihr übriges trägt die überforderte Darstellerriege bei, deren gelangweiltes Spiel schnell das Interesse an ihren eindimensionalen Figuren verlieren lässt. Selbst Suppakorn Kitsuwan, der schon in einigen Filmen einen ganz passablen Eindruck hinterlassen hat, liefert hier nicht gerade seine beste Vorstellung ab.

Letztendlich bleibt nur das Finale, dass man zumindest als kleinen Höhepunkt bezeichnen könnte. In diesen Schlussminuten geht es um einiges actionreicher zu, wenngleich das den Film insgesamt nicht merklich aufwertet. Zur Ehrenrettung Rittakols muss man The Meteor allerdings bescheinigen, dass die zahlreichen Digitaleffekte hier doch deutlich besser aussehen, als bei vergleichbaren thailändischen Produktionen, wie dem unerträglichen Takien. Mit westlichen Vorbildern, bei denen man sich nicht selten frisch und frei bedient, kann man in dieser Hinsicht aber noch lange nicht mithalten und so wirkt auch hier vieles eher etwas unbedarft als spektakulär. Der Look der mäßig animierten Monster, die Aussehen, als wären sie einem zweitklassigen Lord Of The Rings-Klon entsprungen, kann dann zumindest für etwas Erheiterung beim Zuschauer sorgen. Fans von digital erzeugten Katastrophenszenarien, sind deshalb wohl die einzigen, für die The Meteor halbwegs interessant sein dürfte. Die Freunde gepflegter Action kommen hier weniger auf ihre Kosten, denn die Martial Arts-Fähigkeiten der Protagonisten, die immer dann gefragt sind, wenn einmal nicht gegen digitales Getier gekämpft wird, sind doch eher bescheiden ausgefallen. Eigentlich bestehen ihre Kämpfe dann ausschließlich aus ziemlich müde choreographierten Keilereien, die heutzutage niemanden mehr vor dem Ofen hervorlocken. Trotz des großen Einsatzes von Wirework sieht das alles doch mehr steif als fulminant aus.

Insgesamt steht The Meteor visuell deutlich besser da, als die meisten anderen thailändischen Genrevertreter, was für einige durchaus ein Grund sein dürfte, einmal einen Blick zu riskieren. Inhaltlich ist hier dagegen kaum etwas zu holen, was wirklich ärgerlich ist, wenn man bedenkt zu welchen Leistungen Bhandit Rittakol mit einem guten Drehbuch in der Lage sein kann.

(S.G.)

 

   

   

   

   

 


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