Tin Yau schlägt sich mit den alltäglichen Problemen eines Heranwachsenden herum. Vor allem die aus seiner Sicht sehr peinlichen Handlungen seiner Eltern machen
ihm zu schaffen, so dass er sich entschließt eine eigene Wohnung zu mieten. Da er allerdings gerade erst aus seinem alten Job gefeuert wurde, muss dafür erst einmal
die nötige Kohle verdient werden. Also heuert er als Nachtwächter an und muss fortan ein mysteriöses Haus bewachen, in dessen Kellerräumen einige altertümliche
Kostbarkeiten lagern.
Eines Tages lernt er die hübsche Priscilla kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Um deren Gunst entbrennt schnell ein Wettstreit zwischen ihm und seinem
besten Kumpel Nam. Als sich natürlich ganz zufällig herausstellt, dass sie Archäologie studiert, sieht Tin Yau seine Chance. Um sie zu beeindrucken, lädt er sie ins
Kellergewölbe seines Arbeitsplatzes ein, in dem es unter anderem auch eine mysteriöse und angsteinflößende Mumie zu bewundern gibt. Dieses Tete-a-tete versucht
Nam allerdings durch einen turbulenten Auftritt zu verhindern. Leider wird dabei auch die Mumie in Mitleidenschaft gezogen. Auf dem völlig verdatterten Tin Yau liegend
zerfällt sie zu Staub.
Während weiterhin Rivalität zwischen den beiden jungen Männern herrscht, beginnt Tin Yau sich in den folgenden Tagen völlig zu verändern. Er wird aggressiv und das
Verhältnis zu seinen Freunden kühlt sich merklich ab. Erst spät bemerken Priscilla und Nam, dass Tin Yau vom Geist der Mumie besessen ist. Sie ziehen nun einen
etwas unorthodoxen Priester zu Rate, der schnell erkennt, dass der Junge nur von einer Sache gerettet werden kann.
Mit Mummy Aged 19 ist Wilson Yip eine ganz passable Gruselkomödie gelungen, die allerdings weniger auf Horror denn auf Humor setzt. An seine Highlights wie Bullets
Over Summer oder den ganz wunderbaren Juliet In Love reicht seines neustes Werk aber selbst in den besten Momenten nicht heran. Das liegt vor allem daran,
dass
der Humor hier bei weitem nicht mehr so schwarzhumorig ausgefallen ist und zu oft in alberne Bereiche abdriftet.
Mit der Arbeit in zusehends kommerzielleren Gefilden scheint Yip ein wenig der Biss seiner früheren Werke abhanden gekommen zu sein. Das war schon bei 2002
überdeutlich, von Skyline Cruisers braucht man in diesem Zusammenhang gar nicht erst zu reden.
Mummy Aged 19 wirkt über weite Strecken einfach etwas zu beliebig
und glatt. Ein gewisser Leerlauf ist dabei kaum zu vermeiden, was auch daran liegt, dass bei weitem nicht jeder Gag zünden will. Nichtsdestotrotz hat der Film immer
noch genügend komische Szenen zu bieten, um nicht gründlich zu langweilen.
Die besten Momente verdankt Mummy Aged 19 seinen liebevoll gezeichneten Figuren. Obwohl die junge Darstellerriege ihre Sache eigentlich ganz gut macht, sind es
hier aber vor allem die gestandenen Mimen die für gute Laune sorgen. Vor allem Familienvater Hui Siu Hung, Wyman Wong als durchgeknallter Priester und der
ansonsten auf fiese Gangsterrollen abonnierte Joe Lee, hier ein nicht ganz seriöser Arzt mit beachtlicher Haarpracht, bescheren dem Film einige wirklich amüsante
Szenen, die Mummy Aged 19 unterm Strich noch als ganz passables Entertainment durchgehen lassen.
Für Horrorfans ist Mummy Aged 19 sicherlich der falsche Film. Atmosphärische oder gar gruselige Momente hat die Produktion keine zu bieten, so dass hier eigentlich
nur die Fans klassischer Hongkong Comedy auf ihre Kosten kommen werden. Obwohl Mummy Aged 19 auch in dieser Hinsicht kaum erinnerungswürdig ist, reicht es
dennoch zu mitunter ganz passabler Mainstreamunterhaltung.
(S.G.)
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