Während seine Eltern im Ausland weilen, lebt der Schüler Oshikiri allein daheim. Seit Jahren von fürchterlichen Albträumen geplagt, versucht er nun mehr über die
Ursachen und seine frühe Kindheit herauszubekommen. Er stößt dabei auf das Haus in dem er aufgewachsen ist und betritt es nach zehn Jahren erstmals wieder. Völlig
entsetzt steht er dort plötzlich einem Doppelgänger gegenüber.
Von nun an beginnen sich Oshikiris Träume mit der Realität zu vermischen. Als der Doppelgänger eines Nachts seinen besten Freund mit einer Axt dahinrafft, fällt dieses
Verbrechen natürlich auf Oshikiri zurück. Um seine Unschuld zu beweisen, bleibt ihm nur das Rätsel um seinen Doppelgänger und das mysteriöse Haus selbst zu lösen.
Zusammen mit einigen Mitschülern, die wenigen Menschen die noch an ihn glauben, betritt er das alte Gemäuer erneut. Nichts ahnend, dass er damit eine mörderische
Katastrophe auslösen sollte.
Mittlerweile dürfte es wohl zu jedem Manga von Itou Junji die passende Live Action Variante geben. Doch sieht man einmal vom
wunderbaren Uzumaki ab, ist der
Großteil dieser Adaptionen, beispielsweise die Tomie-Serie, nicht
unbedingt der Rede wert. Ähnlich verhält es
sich auch mit
Oshikiri, einem in jeder Hinsicht
enttäuschenden Slasherfilm, den man ohne schlechtes Gewissen zu den langweiligsten japanischen Horrorstreifen der letzten
Jahre zählen darf.
Die Geschichte läuft äußerst behäbig an, so daß man in der ersten Hälfte ausschließlich mit belanglosen Dialogen und nicht
sonderlich erschreckenden Alpträumen des
titelgebenden Oshikiri konfrontiert wird. Bis der Film dann halbwegs in Schwung kommt, sind bereits geschlagene fünfundvierzig
Minuten vergangen, die kaum zäher hätten ausfallen können. Zwar zieht Regisseur Satou Zenboku dann etwas das Tempo
an, doch nach dem bisherigen Geschehen, ist die Sache zur Mitte des
Films schon irgendwie gelaufen. Zudem ist das, was er in der zweiten Hälfte inhaltlich wie visuell auffährt, nicht mal im Ansatz als
spektakulär oder gar mitreißend zu bezeichnen. Neben den
üblichen Teeniemorden gibt es einen nicht wirklich überraschenden Endtwist, der die Bezeichnung Höhepunkt in keiner
Weise verdient hat. Inhaltlich schlägt hier vor
allem der Versuch fehl, den absolut vorhersehbaren Slasherplot mit einigen übernatürlichen, aber leider auch völlig
unerquickenden, Mystery Anleihen zu versetzen, so
daß es ihm in keiner Form gelingen will, das Interesse des Zuschauer zu wecken.
Obwohl das formale Ergebnis insgesamt recht solide ausgefallen ist, fehlen auch in dieser Hinsicht die richtig außergewöhnlichen
und mitreißenden Situationen, um eine
derartige Produktion in einem etwas positiveren Licht erscheinen zu lassen. Neben fehlenden atmosphärischen Momenten,
scheitern sämtliche von Satous Versuchen,
Oshikiri eine gewisse Grundspannung zu verleihen, an der furchtbar einfallslosen Geschichte.
Da hier auch die Morde größtenteils blutleer ausgefallen sind, muß man schon nach der eigentlichen Daseinsberechtigung des
Films fragen. Das ist um so
bedauerlicher, da ausgerechnet die Orginalvorlage einer von Itous besten Mangas sein soll. Der einzig wirklich positive Aspekt
der Produktion, ist das Wiedersehen mit
der jungen Hatsune Eriko aus Uzumaki. Ihre Anwesenheit bleibt aber
die absolute Ausnahme in einem durch
und durch faden
Teenie Slasher, der ohne jeden Schwung dahinplätschert und wohl keinen Zuschauer befriedigen dürfte.
(S.G.)
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
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