Die hübsche Tsukiko wird von Alpträumen und Amnesie geplagt. Aus diesem Grund frequentiert sie häufig die Psychiaterin
Tatsuko. Ihre stellenweise
sehr blutigen und verstörenden Träume drehen sich allesamt um ihre frühere Freundin Tomie, der seinerzeit fachgerecht der Kopf
vom Rumpf
getrennt wurde. Da Tsukiko was dieses Ereignis anbetrifft unter Amnesie leidet wurde ihr erzählt, daß Tomie bei einem Autounfall
ums Leben kam.
Der Polizist Harada untersucht währenddessen eine mysteriöse Todesserie, die ihren Anfangspunkt scheinbar mit dem Tod von
Tomie hatte. Aus
diesem Grund versucht er immer wieder die Psychiaterin zu überzeugen ihm zu helfen und Tsukiko mit der wahren Vergangenheit
zu konfrontieren.
Vergeblich.
Als ein seltsamer junger Mann mit einem Pappkarton in die Wohnung unter Tsusiko´s einzieht, beginnt sich allerdings auch ihr
Leben stark zu
verändern. Aus besagtem Karton erwächst eine attraktive und mysteriöse junge Frau namens Tomie, die Tsukiko´s Lover und all
seinen Freunden
den Kopf verdreht. Mit einem Mal nimmt die Serie der Toten immer größere Ausmaße an und für Harada beginnt ein Kampf gegen
die Zeit.
Der auf einem Manga basierende Tomie ist leider kein wirklich herausragendes Genrehighlight aus dem Land der aufgehenden
Sonne. Es dauert länger
als eine geschlagene Stunde bis der Film in Sachen Spannung und Atmosphäre richtig in Schwung kommt. Zwischendurch hat er
zwar den ein oder
anderen unheimlichen Moment zu bieten und ein Hauch von Atmosphäre blitzt auch immer mal wieder auf, doch vermag
Regisseur Oikawa Ataru
diese, mit seiner sicheren aber dennoch zu unspektakulären Inszenierung, nicht über längere Zeit zu halten. Das liegt
insbesondere daran, daß sich
die Geschichte nur sehr schleppend entwickelt.
Tomie beschäftigt sich im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Gruselkinos in der ersten Stunde sehr ausführlich mit der
Person der
Hauptdarstellerin. So etwas kann man natürlich erst einmal als positiv werten, doch hat das hier auch zur Folge, daß einige
unübersehbare Längen
nicht ausbleiben, die ihn zwischenzeitlich zu einer recht zähen Angelegenheit werden lassen. Zudem konzentriert sich Oikawa
dabei zu sehr auf seine
ohne Frage süße und sehr professionell aufspielende Hauptakteurin, so daß die anderen, mitunter sehr interessanten, Personen
einfach zu kurz
kommen. Im Falle von Titelfigur Tomie, dargestellt von der japanischen Scream Queen Kanno Miho, ist das ganz besonders ärgerlich, da bei ihr
leider zu vieles im Dunkeln bleibt und
sie
davon mal ganz
abgesehen, einfach der interessanteste Charakter des ganzen Films ist. Das man ihr Gesicht als Zuschauer erst sehr spät zu
sehen bekommt, hat
allerdings auch seinen Vorteil. Die Spannung und das Interesse wird so natürlich gesteigert, doch reicht dieser eine Kniff einfach
nicht aus, um Tomie
über seine gesamte Laufzeit zu einem vollends überzeugenden Gruseler zu machen.
Im letzten Drittel kommt der Film allerdings richtig in Fahrt und hat ab diesem Zeitpunkt einige wirklich gute und vor allem auch
spannende Szenen
vorzuweisen, die dann dank der durch und durch bösen Tomie auch die nötige Atmosphäre mit sich bringen. Die Härte des
gezeigten hält sich
insgesamt allerdings in Grenzen, so daß Freunde des harten Horrorkinos hiermit wohl kaum zufriedengestellt werden dürften.
Mit ein paar effektiven Szenen mehr in der ersten Stunde, hätte Tomie wahrscheinlich zu einem wirklich überzeugenden
Horrorstreifen werden
können. So reicht es nur zu durchschnittlichem Entertainment, daß man sich aber durchaus mal anschauen kann.
(S.G.)
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
- Sequel: Tomie: Replay
- Sequel: Tomie: Re-birth
- Sequel: Tomie: The Final Chapter - Forbidden Fruit
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