The Mother (The Unborn)
Thailand, 2003

Regie:
Bundit Thongdee

Darsteller:
Intira Jaroenpura, Prangthong Changdham, Krunphol Tiansuwan, Aranya Namwong, Woravit Kaewphet, Wannakit Siriput, Kuensit Suwanwatthakee, Intra Werawattanachai
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Porawee hat es nicht leicht im Leben. Als Barkeeperin eines Nachtclubs muss die junge drogenabhängige Frau im Auftrag ihres Freundes mit allerlei illegalen Substanzen dealen. Als sie ihm eines Tages zu wenig Geld für die verkaufte Ware übergibt, rastet Aod aus, schlägt seine Freundin zusammen und wirft sie in einen See. Mit dem Tode ringend wird Porawee aber wie von Geisterhand vor dem Ertrinken gerettet.

Sie erwacht in dem von Dr. Rudy geführten Krankenhaus. Von ihr erfährt Porawee auch von ihrer Schwangerschaft. Sie ist zunächst entsetzt, muss sich aber schon in der Nacht mit anderen Problemen herumschlagen. Ganz plötzlich wird sie von schrecklichen Visionen und Geistererscheinungen geplagt. Die Ärzte tun diese Vorfälle als Folgen ihres Drogenkonsums ab.

Dr. Rudy, die herausgefunden hat, dass Porawee eine Abtreibung vornehmen lassen will, überredet die junge Frau von den Drogen abzuschwören und ihr Kind auf die Welt zu bringen. Doch auch diese Entscheidung lässt sie nicht zur Ruhe kommen, da sie immer wieder von dem Geist heimgesucht wird. Der einzige Mensch, der ihr diese Geschichte abnimmt, ist der junge Sozialarbeiter Pipat. Zusammen versuchen sie nun der Herkunft des Geists auf die Spur zu kommen. Es dauert nicht lange bis sie auf ein tragisches Ereignis stoßen, dass sich vor einigen Jahren abgespielt hat.



Thailand, ein Land mit einiger Tradition im Bereich des Horrorfilms, konnte in den letzten Jahren nicht gerade durch ruhmreiche Genrearbeiten von sich reden machen. Nach unzähligen Auswürfen, die höchstens B- oder C-Filmniveau erreichten, liegt mit The Mother nun aber endlich wieder ein Film vor, den man zumindest als Schritt in die richtige Richtung werten kann. Obwohl auch diese Produktion weit von einem Meisterstück entfernt ist, stellt sie doch eine willkommene Abwechslung gegenüber den ganzen Billigauswürfen der vergangenen Monate da und dem Zuschauer wird zumindest phasenweise ganz akzeptable Gruselkost geboten.

Im Endeffekt ist zwar auch dieser Film sicherlich nicht mehr, als durch und durch typischer Geisterhorror aus Asien, doch zumindest die Ausgangslage von The Mother ist mal eine etwas andere. Die ausnehmend ernst gehaltene Geschichte, kommt ganz ohne die gerade in Thailand sehr üblichen Humoranleihen aus und präsentiert, mit der weiblichen Hauptperson Por, einen zumindest anfangs nicht unbedingt sympathischen Hauptcharakter, der alles andere als ein Unschuldsengel ist. Leider holt der Film nicht allzu viel aus diesem Umstand heraus und schon nach ein paar Minuten wandelt sich das Verhältnis des Zuschauers zu Por, weil ihr von einigen ihrer Mitmenschen des Öfteren übel mitgespielt wird. Nichtsdestotrotz wirkt die Geschichte gerade in diesen Anfangsminuten noch sehr interessant und sie wird vor allem auch recht spannend vorangebracht. Nach einer halben Stunde halten dann aber auch bei The Mother die üblichen Standardklischees Einzug und der Film muss dadurch viel an Substanz einbüßen. In der Folgezeit passiert leider nichts mehr, dass sich noch als überraschend bzw. spannend bezeichnen ließe und spätestens ab der Mitte geht auch bei The Mother alles seinen gewohnt vorhersehbaren Gang. Was nun folgt, hat man schlicht und ergreifend viel zu häufig und nicht selten schon wesentlich besser gesehen, so dass es dem Film nie wirklich gelingen will, über mittelmäßiges Niveau hinauszukommen. Ganz im Gegenteil, dümpelt die Geschichte doch bis zum lausigen Ende nur noch langsam vor sich hin.

Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Schockmomenten. Lediglich in der ersten Hälfte kann Regisseur Bundit Thongdee einige sehr effektive Szenen in dieser Richtung aufbieten. Ganz besonders eine längere Krankenhaussequenz, wo Por zum ersten Mal mit dem Geist konfrontiert wird, erweist sich als überaus gelungen. Die Schocksequenzen gehen hier mit einer drückenden Atmosphäre einher, die den Film in diesen Momenten nagelbeißend spannend werden lassen. Sicherlich der Höhepunkt von The Mother, aber leider auch der einzig wirklich herausragende. In der Folgezeit gelingt es Thongdee einfach nicht mehr, eine Atmosphäre zu kreieren, die für die vielen Schwachpunkte der Geschichte entschädigen könnte. Technisch ist seine Inszenierung zwar einwandfrei, nur mangelt es ihm schlicht und ergreifend am nötigen Ideenreichtum, um den Zuschauer irgendwie bei der Stange zu halten. Vor allem in der zweiten Hälfte ist einfach alles viel zu uneffektiv und wurde zuvor einfach schon zu oft gebraucht, so dass sich der Genrefreund auf wirklich überraschende Momente nicht mehr einstellen sollte.

Problematisch ist auch die Geisterfigur, die zwar auf thailändischen Traditionen basiert, sich in ihrer Erscheinung aber mehr als deutlich beim japanischen Geisterkino Marke The Ring orientiert. Dieses Auftreten erweist sich als großes Manko, da diese Figuren inzwischen bis zum Erguss ausgeschlachtet wurden und der Geist bei The Mother, gegen die traditionell recht starken japanischen Figuren, einfach keinen Stich sieht. Nur in den schon angesprochenen Krankenhausszenen wirkt er recht unheimlich. Insgesamt ist das aber eindeutig zu wenig um dem Betrachter zwei Stunden fesselndes Kino zu bieten. Zudem werden Zuschauer wie Handlungsträger viel zu schnell über den Hintergrund des Geistes aufgeklärt. Danach ist die Luft völlig aus der Geschichte raus und The Mother versucht sich fortan durch wenig glaubwürdige Plottwists über die Runden zu retten. Dabei betritt der Film reichlich ausgelatschtes Krimiterrain. Um in diesem Bereich aber zu überzeugen, fehlt es der Geschichte einfach an der nötigen Substanz. The Mother hat hier einfach nichts mehr überraschendes oder gar außergewöhnliches zu bieten. Die drei Autoren, u.a. der Regisseur, versuchen sich lediglich durch billige und ausnahmslos unlogische Wendungen zu behelfen und sorgen nur dafür, das der Zuschauer jegliches Interesse am Fortgang der Geschichte verliert. Die Auflösung des Ganzen gipfelt dann in einem viel zu langen und aufgesetzt wirkenden Finale, das sich einfach nur als unspektakulär und enttäuschend bezeichnen lässt.

Eine Offenbarung ist The Mother wahrlich nicht geworden, dazu mangelt es ihm eindeutig an Spannung und Ideen. Dank einer überzeugend agierenden Hauptdarstellerin und der fabelhaften Krankenhausszene können ganz eingefleischte Geisterfreunde ruhig mal einen Blick riskieren, sollten aber insgesamt wirklich nicht allzu viel erwarten. Alle anderen sollten besser die Finger von dem Film lassen und sich lieber an die üblichen Verdächtigen wie Nang Nak oder The Eye halten. Damit ist man wirklich besser bedient!

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 


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